| Jugend-DM

Die große Wattenscheid-Vorschau – U20 männlich

Das Wattenscheider Lohrheide-Stadion empfängt am kommenden Wochenende (8. bis 10. August) die besten Jugend-Leichtathleten Deutschlands: Im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften werden Gold, Silber und Bronze in den Altersklassen U20 und U18 vergeben. leichtathletik.de blickt voraus auf die Titelkämpfe und stellt Ihnen die Medaillenkandidaten vor. Heute: die männliche Jugend U20.
Silke Morrissey
100 Meter

Gleich mehrere Athleten wollen hier zeigen, was sie wirklich drauf haben – allen voran U20-WM-Starter Sebastian Schürmann (SC Preußen Münster), der in Eugene (USA) deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb, mit 10,51 Sekunden aber die schnellste Zeit mit nach Wattenscheid bringt. Dahinter lauern gleich ein halbes Dutzend Sprinter mit Bestzeiten unter 10,60 Sekunden. Viele von ihnen hatten auf einen Staffel-Einsatz bei der U20-WM gehofft, die Norm aber bei mehreren Anläufen nicht unterboten. Peter Adjayi (TV Wattenscheid 01) hat sich in diesem Jahr auf 10,54 Sekunden gesteigert, Lucien Aubry (LG Erlangen; 10,57 sec) reist als Deutscher Jugend-Hallenmeister an. Die drei Genannten standen auch schon im Vorjahr im Finale, damals schafften sie es nicht aufs Podium, diesmal sind sie die Medaillenkandidaten.

Vorjahressieger: Niklas Nolte (Erfurter LAC; 10,65 sec)
Jahresschnellster: Sebastian Schürmann (SC Preußen Münster; 10,51 sec)

200 Meter

Von drei auf eins – das könnte das Motto für Till Helbig (LG Wilhelmshaven) sein. Mit 21,27 Sekunden führt der Norddeutsche die Bestenliste an, diese Zeit hätte im Vorjahr in Rostock zum Sieg gesorgt. Damals rannte Helbig nach 21,60 Sekunden ins Ziel, das bescherte ihm Bronze. Immer auf der Rechnung haben muss man den Wiesbadener Simon Schütz. Als 16-Jähriger hatte er 2012 mit dem Deutschen U20-Hallentitel für Furore gesorgt und im Sommer darauf zwei deutsche U18-Titel abgeräumt. Anschließend kamen ihm immer wieder gesundheitliche Probleme dazwischen, in Topform kann auch er nach Gold greifen. Für einen Doppelstart gemeldet hat Sebastian Schürmann (21,59 sec), mit Kai Köllmann (Weseler TV; 21,49 sec) kann ein Athlet vorne mitmischen, der 2013 U18-Gold über 110 Meter Hürden geholt hatte.

Vorjahressieger: Raphael Müller (VfB Stuttgart; 21,28 sec)
Jahresschnellster: Till Helbig (LG Wilhelmshaven; 21,27 sec)

400 Meter

Kommt es im Finale zum Aufeinandertreffen der U20-WM-Staffelläufer? In Eugene waren Constantin Schmidt (TG Obertshausen), Laurin Walter (LG Stadtwerke München), Jakob Krempin (TSG Bergedorf) und Steffen Schattner (ASC Darmstadt) noch gemeinsam unterwegs, jetzt kämpfen sie gegeneinander um die Medaillen. Die beste Ausgangsposition hat sich in Mannheim bei der Junioren-Gala mit einer Zeit von 47,46 Sekunden Constantin Schmidt verschafft, nur eine Zehntel langsamer war da Laurin Walter. Eine noch stärkere Bestzeit bringt Sebastian Schürmann mit, er ist im Vorjahr schon 47,19 Sekunden gelaufen und will sich einen Start über die Stadionrunde offenhalten. Vorrang haben aber die 100 und 200 Meter.

Vorjahressieger: Marc Koch (LG Nord Berlin; 47,17 sec)
Jahresschnellster: Constantin Schmidt (TG Obertshausen; 47,46 sec)

800 Meter

Marc Reuther (Wiesbadener LV) könnte an den U18-Titel des Vorjahres nahtlos mit U20-Gold anknüpfen. Mit ausreichend Motivation und Wut im Bauch wird er sicher antreten, denn das Vorlauf-Aus bei der U20-WM war nicht das, was er sich vorgenommen hatte. Mit 1:48,87 Minuten führt er die Meldeliste an. Nur knapp dahinter hat sich Mitte Juli der Karlsruher Christoph Kessler (1:49,03 min) einsortiert – die starke Zeit kam zu spät für eine U20-WM-Nominierung, deutet aber darauf hin, dass er in Wattenscheid in Topform antreten wird. Ebenfalls unter 1:50 Minuten geblieben ist in diesem Jahr der Magdeburger Julius Lawnik, der aber wohl auf seine Paradestrecke, die 1.500 Meter, setzen wird.

Vorjahressieger: Patrick Zwicker (LG Rülzheim; 1:50,81 min)
Jahresschnellster: Marc Reuther (Wiesbadener LV; 1:48,87 min)

1.500 Meter

Glückt die Titelverteidigung? Die Zeichen stehen nicht schlecht für Julius Lawnik. Er bringt den Rückenwind von Platz sieben der U20-WM mit und er hat seinen ärgsten Konkurrenten, den Jahresschnellsten Abdi Uya Hundessa (LC Mengerskirchen), in Meisterschaftsrennen bisher immer geschlagen, zuletzt bei der Jugend-DM in Rostock, davor auch 2013 bei der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale. Ein Wörtchen mitreden will sicher auch der Wattenscheider Marius Probst, der in diesem Jahr den bis zu drei Jahre älteren Athleten den U23-DM-Titel vor der Nase weggeschnappt hat.

Vorjahressieger: Julius Lawnik (SC Magdeburg; 3:50,78 min)
Jahresschnellster: Abdi Uya Hundessa (LC Mengerskirchen; 3:42,83 min)

3.000 Meter

Mit einem Vorsprung von fast fünf Sekunden führt der Leverkusener Taher Belkorchi die Meldeliste vor Moritz Beinlich (LG Rhein-Wied) an. Sicher zählen beide zu den Kandidaten auf den Sieg, nicht vergessen sollte man aber den Vogtländer Sebastian Hendel. Der U20-Vize-Meister von 2013 hat in diesem Jahr noch kein 3.000 Meter-Rennen bestritten, bringt aber aus dem Vorjahr eine starke Zeit von 8:12,99 Minuten mit – so schnell war noch keiner der weiteren Teilnehmer. Dass Hendel gut drauf ist, hat er mit der Qualifikation für die U20-WM über 1.500 Meter schon unter Beweis gestellt.

Vorjahressieger: Philipp Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis; 8:23,54 min)
Jahresschnellster: Taher Belkorchi (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8:20,44 min)

5.000 Meter

Wenn es in einer der Laufdisziplinen einen klaren Favoriten gibt, dann ist es Amanal Petros (TSVE 1890 Bielefeld) über 5.000 Meter. Der gebürtige Äthiopier, der international noch nicht für Deutschland startberechtigt ist, hat in diesem Jahr in 13:53,29 Minuten erstmals die 14-Minuten-Marke geknackt. Um diese Zeit einzuordnen: Der deutsche U20-Rekord steht bei 13:42,2 Minuten und wird seit 1978 vom Rostocker Hansjörg Kunze gehalten. Diese Dimensionen sind für den Rest der Konkurrenz nicht realistisch, dennoch hat auch sie sich in diesem Jahr schon in guter Form präsentiert. Medaillenkandidaten sind Fabian Gering (LG Vogtland; 14:21,82 min) und – falls sie einen Doppelstart in Angriff nehmen – Taher Belkorchi (14:19,33 min), Moritz Beinlich (LG Rhein/Wied; 14;28,76 min) oder Titelverteidiger Sebastian Hendel, der Amanal Petros im Vorjahr noch in Schach halten konnte.

Vorjahressieger: Sebastian Hendel (LG Vogtland; 14:28,67 min)
Jahresschnellster: Amanal Petros (TSVE 1890 Bielefeld; 13:53,29 min)

4x100 Meter

Im Vorjahr kratzte die LG Kindelsberg-Kreuztal in 40,71 Sekunden am deutschen Rekord für U20-Vereinsstaffeln. Auch in diesem Jahr schicken die Westfalen, die vom ehemaligen Nachwuchs-Bundestrainer Adalberg Roßbach trainiert werden, wieder ein schlagkräftiges Sprint-Quartett an den Start, aus der Goldstaffel des Vorjahres wird allein Yannik Loth fehlen. Die beste Zeit des Jahres hat aber der SC Magdeburg vorgelegt, der mit dem erst 15 Jahre alten Thomas Barthel ein großes Talent und den Titelfavoriten für die U18-Wettbewerbe in seinen Reihen hat. Stets zu beachten ist die Staffel aus Wattenscheid mit Peter Adjayi, gut präsentiert hat sich in diesem Jahr auch das Quartett aus Sindelfingen.

Vorjahressieger: LG Kindelsberg-Kreuztal (40,71 sec)
Jahresschnellste: SC Magdeburg (41,46 sec)

10.000 Meter Bahngehen

Jonathan Hilbert oder Nathaniel Seiler? Eigentlich kann der Titel nur an einen der beiden Athleten gehen, zu deutlich ist ihr Vorsprung gegenüber dem Rest der Konkurrenz. Bleibt nur die Frage, wie gut die Athleten vom Erfurter LAC und vom TV Bühlertal die Anstrengungen der U20-WM und den Jetlag nach der Rückreise weggesteckt haben. In Eugene waren beide lange gemeinsam gegangen, die besseren Reserven hatte Jonathan Hilbert – Platz 18 für ihn, Platz 20 für Nathaniel Seiler. Ähnlich könnte die Reihenfolge in Wattenscheid aussehen. Hier will sich aber sicher auch der U18-WM-Starter von 2013 Karl Junghannß (Erfurter LAC) zu Wort melden, der im 10 Kilometer Straßengehen eine Zeit von 45:05 Minuten stehen hat und damit in diesem Jahr ebenso schnell war wie sein Vereinskollege Heiner Terp.

Vorjahressieger: Jonathan Hilbert (Erfurter LAC; 45:47,36 min)
Jahresschnellster: Jonathan Hilbert (Erfurter LAC; 42:09 min – 10 km Gehen Straße)

110 Meter Hürden

Wer, wenn nicht Patrick Elger? Der Chemnitzer hat sich in diesem Jahr nach langer Verletzungspause mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Noch im ersten U20-Jahr, schaffte er es bei der U20-WM bis ins Halbfinale, auch der Finalplatz war nicht außer Reichweite. National ist er mit seiner Bestzeit von 13,46 Sekunden ohne Konkurrenz. Der zweitbeste U20-Athlet des Jahres ist Henrik Hannemann (LG Neumünster), der aber über die U18-Hürden starten wird. Mit einer halben Sekunde Rückstand geht es für Florian Lickteig (TV Dudenhofen), Felix Schulze (1. FC Kaiserslautern) oder Marcel Jastrzembski (SCC Berlin) wohl nur um Silber und Bronze. Zehnkämpfer Tim Nowak (SSV Ulm 1846), der im Vorjahr als Sieger die Spezialisten ärgern konnte, wird in diesem Jahr in Wattenscheid nur entspannt zusehen. Der U20-WM-Dritte hat seine Saison beendet.

Vorjahressieger: Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 13,97 sec)
Jahresschnellster: Patrick Elger (LAC Erdgas Chemnitz; 13,46 sec)

400 Meter Hürden

Gar noch klarer als über die Kurzhürden ist die Favoritenrolle über die Langhürden vergeben, und zwar an Jonas Hanßen (SC Myhl LA). In Eugene krönte er eine starke Saison mit Platz vier. Seine Bestzeit: 50,68 Sekunden. Die überzeugende Serie seiner letzten vier Rennen: alle unter 52 Sekunden. So weit ist die nationale Konkurrenz noch nicht. Mit Joshua Abuaku (LAV Oberhausen; 53,48 sec) blieb in diesem Jahr nur einer der Teilnehmer von Wattenscheid unter 54 Sekunden, dahinter folgt ein Quartett von 54-Sekunden-Läufern, angeführt vom Chemnitzer Marc Dreßl (54,60 sec).

Vorjahressieger: Jonas Hanßen (SC Myhl LA; 52,01 sec)
Jahresschnellster: Jonas Hanßen (SC Myhl LA; 50,68 sec)

2.000 Meter Hindernis

Einen Kilometer weniger als in Eugene hat Hindernis-Favorit Patrick Karl (TV Ochsenfurt) vor sich, wenn er sich am Samstagabend in Wattenscheid auf die Strecke macht. Während in der Jugend international schon 3.000 Meter Hindernis gelaufen werden, stehen national noch die 2.000 Meter Hindernis auf dem Programm. Bei der U20-WM hatte sich Patrick Karl in fulminanten 8:47,20 Minuten fürs Finale qualifiziert und war dort Zwölfter geworden. Ausreichend Stehvermögen bringt er also mit, bleibt abzuwarten, welches Tempo die Konkurrenz anschlägt. Auf der kurzen Distanz ist Patrick Karl in diesem Jahr als einziger Athlet unter 5:50 Minuten geblieben, auf seinen Fersen sind fünf Athleten mit 5:50er Zeiten, allen voran Jonathan Dahlke (TV Herkenrath; 5:53,12 min), Fünfter der U20-DM von 2013.

Vorjahressieger: Philipp Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis; 5:52,34 min)
Jahresschnellster: Patrick Karl (TV Ochsenfurth; 5:49,93 min)

Hochsprung

Heimsieg, Titelverteidigung oder ein lachender Dritter? Das scheint die große Frage im Hochsprung der U20-Athleten. David Nopper (LAV Stadtwerke Tübingen), zunächst nicht in den Meldelisten zu finden, wird nachgemeldet und greift ebenfalls in den Kampf um Gold ein. Er ist in dieser Saison immer besser in Schwung gekommen und erzielte bei der Aktiven-DM in Ulm eine neue Bestleistung von 2,21 Meter. Die beiden U20-WM-Starter Falk Wendrich (TV Wattenscheid 01) und Tobias Potye (FC Aschheim) müssen sich in Acht nehmen. Beide haben in dieser Saison 2,22 Meter überquert, den Schwung des besseren letzten Wettkampfes nimmt Falk Wendrich mit zu seinem Heimspiel, denn ihm gelang die Saisonbestleistung zum Saisonhöhepunkt in Eugene - Rang fünf. Titelverteidiger Tobias Potye hat drei 2,22-Meter-Wettkämpfe auf der Habenseite. Medaillenchance kann sich auch Philipp Erfurth (LAC Erdgas Chemnitz) ausrechnen, für den in dieser Saison 2,16 Meter zubuche stehen.

Vorjahressieger: Tobias Potye (FC Aschheim; 2,18 m)
Jahresbeste: Tobias Potye (FC Aschheim; 2,22 m) und Falk Wendrich (TV Wattenscheid 02; 2,22 m)

Stabhochsprung

Oleg Zernikel ist der Titelverteidiger, Oleg Zernikel ist der Jahresbeste, und wenn er auch nur annähernd so gut drauf ist wie bei der U20-WM wird ihm Gold nicht zu nehmen sein. Dort steigerte er sich auf 5,50 Meter und holte Bronze. Höhenflüge dieser Art sind in Wattenscheid natürlich gerne gesehen aber wohl nicht notwendig, um den zweiten Sieg in Folge nach Landau zu holen. Denn für die nationale Konkurrenz war in diesem Jahr recht bald nach der Fünf-Meter-Marke Endstation. Über 5,10 Meter kam bei der Junioren-Gala in Mannheim Zernikels Trainingspartner Lamin Krubally, was ihm das zweite U20-WM-Ticket bescherte und ihn zum Anwärter auf Silber macht. Um die Medaillen kämpfen wollen auch die Fünf-Meter-Springer Tim Jäger (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Gordon Porsch (SG Anspach).

Vorjahressieger: Oleg Zernikel (ASV Landau; 5,25 m)
Jahresbester: Oleg Zernikel (ASV Landau; 5,50 m)

Weitsprung

Im Vorjahr gab es ein Duell auf Topnivau, das Fabian Heinle (LG Leinfelden-Echterdingen) mit 7,88 Metern vor dem Berliner Stephan Hartmann (7,72 m) für sich entschied. Ähnlich weite Sätze sind in Wattenscheid nicht zu erwarten, kein deutscher U20-Weitspringer konnte in diesem Jahr die U20-WM-Norm von 7,55 Metern überbieten. Am nächsten kam dieser Marke noch Philipp Menn (LG Kindelsberg-Kreuztal). Er flog Mitte Juni in Wesel auf 7,44 Meter und führt damit die Meldeliste an. Ihm auf den Fersen sind fünf 7,20-Meter-Springer. Es bahnt sich ein spannender Kampf um die Medaillen an!

Vorjahressieger: Fabian Heinle (LG Leinfelden-Echterdingen; 7,88 m)
Jahresbester: Philipp Menn (LG Kindelsberg-Kreuztal; 7,44 m)

Dreisprung

Wie weit geht es diesmal für Max Heß? Bei 16,55 Metern ist der frischgebackene U20-Vize-Weltmeister mittlerweile angelangt. Eine Dimension, in die seit der Wiedervereinigung kein deutscher Nachwuchsathlet mehr vorstoßen konnte. Vielleicht sehen wir in Wattenscheid zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einen Deutschen U20-Meister, für den 16 Meter ins Ergebnisprotokoll eingehen – zuzutrauen wäre es dem Chemnitzer. Aber auch Tobias Hell (Schweriner SC) hat bereits an dieser magischen Marke geschnuppert. 15,99 Meter stehen für ihn in diesem Jahr zu Buche. Bei der U20-WM lief’s nicht rund, möglicherweise hat er sich ein paar Körner für die DM aufgespart. Nach Verletzungsproblemen will sich dort auch der Dritte der U18-WM von 2013 Dmitri Antonov (LAC Quelle Fürth) wieder an der Spitze zurückmelden. Er ist der zweite 16-Meter-Springer in einem Feld, das so hochklassig ist wie lange nicht mehr.

Vorjahressieger: Max Pietza (SC Potsdam; 15,30 m)
Jahresbester: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,55 m)

Kugelstoßen

Der Kugelstoß-Wettbewerb hat es in sich, und das in vielerlei Hinsicht. Zum einen ist da U18-Weltmeister und Titelverteidiger Patrick Müller (SC Neubrandenburg), in Normalform eigentlich der klare Favorit. Aber wie gut hat er die Enttäuschung der U20-WM weggesteckt, bei der er nur Zwölfter wurde? Dann ist da U18-Vize-Weltmeister Henning Prüfer (SC Potsdam), der nach Rang elf in Eugene verkündet hatte, mit dem Kugelstoßen sei Schluss. Hat er diese Entscheidung noch einmal überdacht und steigt vielleicht doch wieder in den Ring? Und dann ist da Simon Bayer (VfL Sindelfingen), der die U20-WM nur knapp verpasst und sich Mitte Juli in Biberach auf starke 19,91 Meter gesteigert hat. Kann er für eine Überraschung sorgen? Es wird spannend!

Vorjahressieger: Patrick Müller (SC Neubrandenburg; 20,10 m)
Jahresbester: Patrick Müller (SC Neubrandenburg; 20,51 m)

Diskuswurf

Im Diskusring fühlt sich Henning Prüfer ganz zu Hause, das hat er bei der U20-WM eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit Bestleistung von 64,18 Metern holte er Silber, nicht erst seitdem ist er Kandidat Nummer eins auf DM-Gold – obwohl er starke nationale Konkurrenz hat. Für Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge) ist Wiedergutmachung angesagt, er zeigte in Eugene den laut eigenen Aussagen „schlechtesten Wettkampf seit zwei Jahren“. In Wattenscheid nimmt er wieder die 60-Meter-Marke ins Visier, die er eigentlich in diesem Jahr fest im Griff hatte. 60 Meter kann auch sein Vereinskollege Tony Zeuke werfen, Dritter im Bunde der Medaillenkandidaten. Wer diesem Trio einen Platz auf dem Podium streitig machen will, muss schon für eine Überraschung sorgen.

Vorjahressieger: Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge; 58,98 m)
Jahresbester: Henning Prüfer (SC Potsdam; 64,18 m)

Hammerwurf

Wer, wenn nicht Alexej Mikhailov? Der Hannoveraner hat 2012 den U18-Titel geholt, ihn 2013 verteidigt und schickt sich nun an, das Double auch in der U20-Altersklasse fortzusetzen. Wer sollte ihm gefährlich werden? Der Vierte der U20-WM führt mit seiner neuen Bestleistung von 75,88 Metern mit mehr als zehn Metern Vorsprung die Meldeliste an. Bemerkenswert: Im ersten U20-Jahr hat er den Sechs-Kilo-Hammer schon weiter hinausgeschleudert als noch im Vorjahr den Fünf-Kilo-Hammer der U18-Altersklasse. Hinter dem 18-Jährigen streiten sich wohl drei Werfer um Silber um Bronze: Robert Sawczenko (SV Preußen Berlin), Stefan Voitl (SV TuT Dischingen) und Lucas Lemkau (Hallesche Leichtathletik-Freunde) haben in diesem Jahr die 60-Meter-Marke überboten.

Vorjahressieger: Simon Lang (LG Stadtwerke München; 71,01)
Jahresbester: Alexej Mikhailov (Hannover 96; 75,88 m)

Speerwurf

Im vergangenen Jahr waren nicht einmal 66 Meter für den Titel notwendig. Diese Weite hat der Vorjahres-Vierte Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) mittlerweile locker drauf. Insgesamt fünf Mal hat er den 800-Gramm-Speer in diesem Jahr schon über die 70-Meter-Marke befördert. Ein Wurf auf 71,62 Meter bescherte ihm bei der U20-WM Rang vier. Dort war die Enttäuschung über die verpasste Medaille groß. In Wattenscheid müsste schon einiges schiefgehen, damit Jonas Bonewit nicht mit einer Medaille nach Hause fährt, denn er ist der einzige 70-Meter-Werfer im Feld. Allerdings liegen hinter ihm gleich fünf 66-Meter-Werfer in Lauerstellung, sodass sich ein spannender Kampf um die Podiumsplätze anbahnt. Die zweitbeste Weite des Jahres von 67,35 Metern bringt Sascha Graf (SR Yburg Steinbach) mit.

Vorjahressieger: Mike Rosch (LC Cottbus; 65,75 m)
Jahresbester: Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München; 72,06 m)

 

Die Jugend-DM live auf leichtathletik.de

leichtathletik.de produziert an allen drei Wettkampf-Tagen einen <link>Livestream von der Jugend-DM, der jeweils mit Beginn der ersten Wettbewerbe startet. Aktuelle Ergebnisse und Tweets (<link https: twitter.com dlv_online _blank link zum twitter-account von>dlv_online) runden den Live-Service ab. Nachlesen können Sie alle Resultate auch noch einmal in unseren Disziplinzusammenfassungen. Die schönsten Bilder der Veranstaltung präsentieren wir in einer großen Bildergalerie auf Facebook (<link https: www.facebook.com dlvlounge _blank link zur facebook-seite von>leichtathletik.de), später können Sie die Wettbewerbe in Highlight-Clips Revue passieren lassen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024