Die Weltmeisterschaft in Berlin rückt unaufhaltsam näher. Am Samstag (15. August) fallen die ersten Startschüsse im Olympiastadion und fortan Tag für Tag spannende Entscheidungen. leichtathletik.de blickt mit einer umfassenden, vierteiligen Vorschau auf alle Disziplinen voraus und stellt auch die deutschen Aussichten vor.
100 Meter
Wie schon bei den
Olympischen Spielen im vergangenen Jahr und den Weltmeisterschaften 2007 könnte
es über 100 Meter wieder auf einen Zweikampf zwischen den USA und Jamaika
herauslaufen. Am stärksten präsentiert haben sich bislang aber die beiden
Jamaikanerinnen Kerron Stewart (10,75 sec) und Shelly-Ann Fraser (10,88 sec),
die die fünf schnellsten Zeiten in diesem Jahr gelaufen sind. Gegen einen
Dreifach-Triumph der Jamaikanerinnen wird neben den US-Amerikanerinnen
allerdings auch Kelly-Ann Baptiste (Trinidad & Tobago) etwas haben, die
auch schon 10,94 Sekunden zu Buche stehen hat. Im Rennen um die Medaillen muss
man zudem die schnellen Sprinterinnen Debbie Ferguson-McKenzie und Chandra
Sturrup von den Bahamas auf der Rechnung haben.
Titelverteidigerin: Veronica Campbell (Jamaika)
Weltjahresbeste: Kerron Stewart (Jamaika; 10,75 sec) DLV-Starterinnen: Verena Sailer (MTG Mannheim), Marion Wagner
(USC Mainz)
Deutsche Aussichten: Verena Sailer und Marion Wagner haben in
diesem Sommer bei den Deutschen Meisterschaften mit 11,18 bzw. 11,24 Sekunden
neue persönliche Bestleistungen aufgestellt und vor allem Verena Sailer
präsentierte sich bei der DAK Leichtathletik-Gala in hervorragender Form. Die
erste Runde sollten beide sicher überstehen, vielleicht geht es nach dem
Zwischenlauf sogar noch bis in das Halbfinale. Ein Start im Finale scheint
derzeit allerdings außer Reichweite.
200 MeterDie
bereits 2005 und 2007 siegreiche Allyson Felix (USA) könnte den Hattrick perfekt
machen. Als einzige Sprinterin ist sie in diesem Sommer unter 22 Sekunden
geblieben und das obendrein bei der WM-Generalprobe Ende Juli in Stockholm
(Schweden). Muna Lee, Marshevet Hooker und Charonda Williams komplettieren das
US-Quartett - allerdings ohne eine Medaillengarantie, denn die Konkurrenz heizt
mächtig ein. Die bereits 33-jährige Debbie Ferguson McKenzie (Bahamas) lief so
schnell wie schon seit sieben Jahren nicht mehr (22,23 sec). Olympiasiegerin Veronica
Campbell-Brown (Jamaika) brachte sich mit 22,37 Sekunden in Position. Zuletzt
keine gute Form zeigte dagegen Laverne Jones-Ferrette von den Jungferninseln,
die in einer für die WM bereinigten Bestenliste auf Platz zu finden wäre.
Titelverteidigerin:
Allyson Felix (USA)
Weltjahresbeste:
Allyson Felix (USA; 21,88 sec) DLV-Starterin:
keine
400 Meter
Ist Sanya Richards endlich reif für ihren ersten
Einzeltitel? 2005
war sie Vize-Weltmeisterin, 2007 nicht dabei und 2008 Olympia-Dritte. Dass die Form
stimmt, hat die US-Amerikanerin bei ihren vier Golden League-Siegen bewiesen.
In den letzten drei Wettkämpfen blieb sie auch jeweils unter 50 Sekunden. Mit
49,23 Sekunden ist die 24-Jährige die Jahresschnellste. Im Nacken sitzen ihr
die Russinnen Antonina Krivoshapka (49,29 sec) und Anastasiya Kapachinskaya
(49,98 sec) sowie die Jamaikanerinnen Shericka Williams (49,98 sec) und Novlene
Williams-Mills (50,05 sec). Die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin
Christine Ohuruogu (Großbritannien) kam von Verletzungen geplagt nicht in
Tritt. Auch ihre Teamkollegin, die Vize-Weltmeisterin Nicola Sanders, blieb
hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Titelverteidigerin:
Christine Ohuruogu (Großbritannien)
Weltjahresbeste:
Sanya Richards (USA; 49,23 sec)
DLV-Starterin(nen):
Sorina Nwachukwu (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Deutsche
Aussichten: Wenn die erst 21 Jahre alte Deutsche Meisterin
Sorina Nwachukwu an ihre persönliche Bestzeit von nun 51,53 Sekunden
heranläuft, sollte der Einzug in die zweite Runde eine lösbare Aufgabe werden.
800 Meter
Die elf
schnellsten 800-Meter-Läuferinnen des Jahres sind alle unter 1:59 Minuten
geblieben. Angeführt wird die Liste allerdings von einer 18-jährigen
Südafrikanerin, die bislang niemand kannte. Caster Semenya schlug Ende Juli mit
einer Zeit von 1:56,72 Minuten zu Buche. Diese Zeit gilt es bei der WM
allerdings erst einmal zu bestätigen. Die internationale Erfahrung beschränkt
sich auf die U20-WM im letzten Jahr, dort war Caster Semenya in 2:11,98 Minuten
als Vorlauf-Siebte ausgeschieden. Ähnliches gilt für die 27 Jahre alte
US-Amerikanerin Maggie Vessey, die überraschend das Rennen beim Meeting in
Monaco (Monte Carlo) mit einer Steigerung auf 1:57,84 Minuten gewann. Über
diese Leistungen dürfte auch das russische Trio Mariya Savinova (1:57,90 min),
Svetlana Klyuka (1:58,23 min) und Yelena Kofanova (1:58,60 min) gestaunt haben.
Insgesamt ist die Konkurrenz aber eine kleine Wundertüte, in der auch die
erfahrenen Janeth Jepkosgei (Kenia), Hasna Benhassi (Marokko), Kenia Sinclair
(Jamaika) Yuliya Krevsun und Tetyana Petlyuk (beide Ukraine) plötzlich das Heft
in die Hand nehmen könnten. Nicht zu unterschätzen sind auch die Britinnen um
Jennifer Meadows. Olympiasiegerin Pamela Jelimo (Kenia) zeigte sich bislang
noch nicht in der bestechenden Form des Vorjahres.
Titelverteidigerin:
Janeth Jepkosgei (Kenia)
Weltjahresbeste:
Caster Semenya (Südafrika; 1:56,72 min)
DLV-Starterin:
Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund)
Deutsche
Aussichten: Obwohl sie die geforderte Zwei-Minuten-Grenze
nicht knacken hatte können, sprach der DLV mit der WM-Nominierung Jana Hartmann
das Vertrauen aus. Dieses gilt es nun in der Hoffnung auf einen nicht allzu
schnellen Vorlauf mit dem Griff in die taktische Trickkiste und dem Überstehen
der ersten Runde zu rechtfertigen. Bei der Team-EM in Leiria (Portugal) war sie
als Sechste schon einmal über sich hinaus gewachsen (2:00,71 min).
1.500 Meter
Von sechs
1.500-Meter-Rennen hat die Titelverteidigerin und Weltjahresbeste Maryam Jamal
(Bahrain) in diesem Jahr nur ein einziges verloren. In Lausanne (Schweiz) war
die Äthiopierin Gelete Burka schneller. Als Siegläuferin gilt die gebürtige
Äthiopierin zumindest bei internationalen Großereignissen noch nicht. Sowohl
bei der WM vor vier Jahren in Helsinki (Finnland) als auch bei den Olympischen
Spielen in Peking (China) im Vorjahr musste sie sich als Mitfavoritin mit Platz
fünf begnügen. In die Suppe spucken könnten der 24-Jährigen diesmal neben
Gelete Burka vor allem auch die Russinnen Anna Alminova und Natalya Yevdokimova
sowie die US-Amerikanerin Christin Wurth-Thomas, die bei den internationalen
Meetings stets eine gute Rolle spielte und ebenfalls schon unter vier Minuten
geblieben ist. Chancenreiche Außenseiterinnen sind Anna Willard (USA) und Oksana
Zbrozhek (Russland). Kenia bietet wiederum Olympiasiegerin Nancy Jebet Lagat
auf, diese suchte bislang allerdings ihre Form vergeblich.
Titelverteidigerin:
Maryam Jamal (Bahrain) Weltjahresbeste:
Maryam Jamal (Bahrain; 3:56,55 min)
DLV-Starterin:
keine
5.000 Meter
Titelverteidigerin
Meseret Defar, die in Berlin sowohl über 5.000 als auch 10.000 Meter Weltrekord
laufen will? Oder doch die Weltjahresbeste und Weltrekordlerin Tirunesh Dibaba, hinter deren Start allerdings noch ein Fragezeichen steht?
Oder Meselech Melkamu, die sich in diesem Jahr schon sehr stark präsentiert
hat? Die Top-Favoritinnen kommen mit diesen drei Läuferinnen auf jeden Fall aus
Äthiopien. Die größte Konkurrenz kommt wie fast immer aus dem ostafrikanischen
Nachbarland Kenia, das vor allem mit Vivian Cheruiyot und Sylvia Kibet zwei
sehr starke Läuferinnen ins Rennen schickt. Für alle anderen Nationen wird das
Erreichen einer Medaille sehr schwer – die 15 schnellsten Zeiten in diesem Jahr
wurden durch Athletinnen aus diesen beiden Ländern erzielt.
Titelverteidigerin: Meseret
Defar (Äthiopien)
Weltjahresbeste: Tirunesh
Dibaba (Äthiopien; 14:33,65 min)
DLV-Starterin: keine
10.000 Meter
Tirunesh Dibaba
(Äthiopien) war in den vergangenen Jahren die dominierende Läuferin auf dieser
Strecke. Sie ist Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin. In diesem Jahr
hat sie sich noch nicht über 10.000 Meter präsentiert. Wenn sie aber an den
Start geht, muss man mit ihr auf jeden Fall rechnen. Wie über 5.000 Meter kommt
die größte Konkurrenz aus dem eigenen Land: Meseret Defar hat angekündigt, auch
über 10.000 Meter Weltrekord laufen zu wollen. Meselech Melkamu ist in diesem
Jahr mit 29:53,80 Minuten die schnellste Läuferin. Wie über die halb so lange
Distanz schickt Kenia die größten Konkurrentinnen ins Rennen, vor allem mit
Florence Kiplagat muss man rechnen. Schnell unterwegs war in diesem Jahr aber
bereits auch die Russin Liliya Shobukova, die eventuell mit den afrikanischen
Konkurrentinnen mithalten kann. Titelverteidigerin: Tirunesh
Dibaba (Äthiopien) Weltjahresbeste: Meselech
Melkamu (Äthiopien; 29:53,80 min)
DLV-Starterin: Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein
für Marathon)
Deutsche Aussichten: Die
Kölnerin Sabrina Mockenhaupt hat Anfang August bekannt gegeben, auf die 10.000
Meter verzichten und sich ganz auf den Marathon konzentrieren zu wollen. Sollte
die 28-Jährige doch über 10.000 Meter an den Start gehen, wird wahrscheinlich
der deutsche Rekord von Kathrin Ullrich (31:03,62 min) ihr Ziel sein.
Marathon
Die Wattenscheiderin Irina Mikitenko sagte nach dem Tod ihres Vaters ihren WM-Start eine Woche vor Meisterschaftsbeginn ab – sonst wäre sie an ihrem 37. Geburtstag die haushohe Favoritin gewesen. Auch Titelverteidigerin Catherine Ndereba (Kenia) und die Britin Mara Yamauchi, hinter Irina Mikitenko die Zweitschnellste des Jahres, gehen in Berlin nicht an den Start. Gemeldet ist zwar Weltrekordlerin Paula Radcliffe – nach langwierigen Verletzungssorgen ist die Form der Britin allerdings nur sehr schwer einzuschätzen. Der Marathon der Frauen ist somit offen für viele Athletinnen, die nach dem Ausfall der stärksten Läuferinnen ihre Chance ergreifen können. Gut positioniert hat sich bereits die Japanerin Yoko Shibui, die mit einer Saisonbestleistung von 2:23:42 und einer persönlichen Bestleistung von 2:19:41 Stunden anreist. Insgesamt liegen aber zahlreiche Läuferinnen sehr nah beisammen, so dass die Tagesform und eine gute Taktik wohl über den Sieg entscheiden werden. Titelverteidigerin: Catherine
Ndereba (Kenia)
Weltjahresbeste: Irina
Mikitenko (TV Wattenscheid 01; 2:22:11 h)
DLV-Starterinnen: Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon), Susanne Hahn (SV
schlau.com Saar 05 Saarbrücken), Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen),
Luminita Zaituc (LG Braunschweig), Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) Weitere deutsche Aussichten: Sollte sich die Kölnerin Sabrina Mockenhaupt wirklich ganz auf den Marathon konzentrieren, ist auch ihr eine Platzierung weit vorne zuzutrauen. Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken), die Leverkusenerin Melanie Kraus und Luminita Zaituc aus Braunschweig lagen mit ihren Leistungen meist nah beisammen. Alle deutschen Läuferinnen werden bis an ihre Grenzen gehen, um einen der drei Plätze im deutschen Weltcup-Team zu ergattern. Nach der Absage von Irina Mikitenko rückte Europameisterin Ulrike Maisch noch in das WM-Team. Nach krankheitsbedingtem Rückstand im Frühling, hatte sich die Rostockerin zuletzt in immer besserer Form präsentiert. Und dass sie für Überraschungen sorgen kann, hatte die 32-Jährige ja bereits bei ihrem Sieg bei der EM bewiesen.
100 Meter Hürden
Das
Frauenfinale im Hürdensprint verspricht schon jetzt allerhöchste Spannung. Die
Hallen-Weltmeisterin und Weltjahresbeste Lolo Jones (USA) ist nicht
qualifiziert, so dass plötzlich die Olympia-Zweite aus Australien, Sally
McLellan, mit ihren 12,50 Sekunden und jüngsten Meetingsiegen in London
(Großbritannien) und Monaco (Monte Carlo) in eine Art Favoritenrolle rückt.
Doch wie schnell man vom Thron gestoßen wird, erlebte sie bei der
WM-Generalprobe in Stockholm (Schweden), wo Priscilla Lopes-Schliep (Kanada;
12,51 sec), Lolo Jones und die erfahrene Brigitte Foster-Hylton (Jamaika; 12,57
sec) plötzlich vor ihr waren. Die USA haben mit Titelverteidigerin Michelle
Perry (Saisonbestzeit 12,74 sec), Olympiasiegerin Dawn Harper (12,53 sec),
Ginnie Powell (12,64 sec) und Damu Cherry (12,53 sec) ein Quartett gemeldet,
das durch die Bank Medaillenambitionen hegen und auf die Statistik blicken
kann. Sechs der bislang elf Weltmeisterinnen kamen aus den Staaten. Kanada kann
auch wieder Ex-Weltmeisterin Perdita Felicien (12,54 sec) vertrauen und Jamaika
hat mit der konstanten Delloreen Ennis-London (12,60 sec) auch noch einen
weiteren Joker.
Titelverteidigerin:
Michelle Perry (USA)
Weltjahresbeste:
Lolo Jones (12,47 sec; nicht qualifiziert)
DLV-Starterin:
Carolin Nytra (Bremer LT)
Deutsche
Aussichten: Mit „mindestens ins Halbfinale“ ist das Ziel
von Carolin Nytra klar definiert. Mit ihrer Saisonbestzeit von 12,78 Sekunden
hat die Bremerin nach anfänglichen Problemen noch gut in den WM-Sommer gefunden
und sich auch bei ihrem letzten WM-Tests nach überstandener Muskelblessur
konstant gezeigt.
400 Meter Hürden
Kann eine Athletin Lashinda Demus schlagen? Die US-Amerikanerin ist in diesem Jahr
noch ungeschlagen und ist die drei schnellsten Zeiten des Jahres gelaufen.
Selbst die Rumänin Angela Morosanu, mit 53,95 Sekunden die zweitschnellste
Läuferin der Saison, war noch über eine Sekunde langsamer als Lashinda Demus
bei ihrem besten Rennen des Jahres. Dahinter scheint der Kampf um die Medaillen
recht offen. Josanne Lucas aus Trinidad & Tobago, die US-Amerikanerin
Sheena Tosta, Olympiasiegerin Melaine Walker (Jamaika) oder auch die Russin
Natalya Antyukh – alle trennen nur Bruchteile einer Sekunde. Nicht dabei ist
wegen einer Verletzung Titelverteidigerin Jana Rawlinson (Australien). Die
russische Weltrekordlerin Yuliya Pechonkina muss wegen einer Nebenhöhlenentzündung auf einen Start verzichten. Titelverteidigerin: Jana
Rawlinson (Australien)
Weltjahresbeste: Lashinda
Demus (USA; 52,63 sec) DLV-Starterin: Jonna Tilgner
(Bremer LT)
Deutsche Aussichten:Das
Finale ist für die Bremerin Jonna Tilgner außer Reichweite. Ihre
Saisonbestleistung von 55,71 Sekunden lief sie bei den Deutschen
Meisterschaften in Ulm. Wenn sie in Berlin einen guten Lauf erwischt und sich
an eine Konkurrentin anhängen kann, sind eine neue persönliche Bestleistung und
der Einzug in die zweite Runde möglich.
3.000 Meter Hindernis
Zum erst
dritten Mal geht es bei einer WM über die Frauen-Hindernisse. Bislang gingen
die Medaillen stets nach Russland oder Afrika und auch diesmal könnte es wieder
so sein, wenn nicht die im Vorjahr bei Olympia noch unglücklich agierende
Spanierin Marta Dominguez, die mit 9:09,39 Minuten die Weltjahresbestenliste
anführt, in das Rennen an der Spitze mit eingreift. Russland stellt mit
Titelverteidigerin Yekaterina Volkova, Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Gulnara
Galkina-Samitova sowie Yuliya Zarudneva ein starkes Team. Ruth Bisibori (Kenia)
und Sofia Assefa (Äthiopien) sind die zwei stärksten Afrikanerinnen, die beide
in diesem Jahr ebenfalls schon unter 9:20 Minuten bleiben konnten.
Titelverteidigerin:
Yekaterina Volkova (Russland)
Weltjahresbeste:
Marta Dominguez (Spanien; 9:09,39 min) DLV-Starterin(nen):
Antje Möldner (SC Potsdam)
Deutsche
Aussichten: Antje Möldner, die ein Trainingslager in der
Höhe von St. Moritz (Schweiz) zur Vorbereitung nutzte, hat eine klare
Vorstellung. Sie will ihren deutschen Rekord (9:27,22 min) verbessern und ins
Finale vordringen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
4x100 Meter
USA und Jamaika. Wie
über 100 Meter sind auch über 4x100 Meter diese beiden Nationen diejenigen, die
es zu schlagen gilt und die bei den letzten Weltmeisterschaften Gold und Silber
gewannen. Nicht zuletzt die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr haben aber
auch bewiesen, dass sich die Sprint-Nationen oft selbst besiegen. Im
vergangenen Jahr kamen beide Quartette nach Wechselfehlern nicht ins Ziel. Als
drittbeste Nation hat sich in diesem Jahr Deutschland präsentiert, wobei zu
bedenken ist, dass andere Länder vielleicht erst zu den Weltmeisterschaften
ihre Best-Besetzung zusammen an den Start schicken werden.
Titelverteidigerinnen: USA
Weltjahresbeste: USA (41,58 sec)
DLV-Starterinnen: Verena
Sailer (MTG Mannheim), Marion Wagner (USC Mainz), Anne Möllinger (MTG
Mannheim), Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Schorr (SV
schlau.com Saar 05 Saarbrücken), Katja Wakan (TV Wattenscheid 01)
Deutsche Aussichten: Mit
43,12 Sekunden hat sich das deutsche Quartett bei der DAK Leichtathletik-Gala
in Wattenscheid bestens gerüstet für die Weltmeisterschaften gezeigt. Bei
optimalen Wechseln und gutem Rennverlauf ist für die deutsche Mannschaft unter
Umständen sogar eine Medaille möglich.
4x400 Meter
Die USA, Russland und Jamaika bewerben sich um den
Titel. Das
ist im Grunde nichts Neues. Der Papierform nach erscheinen die US-Girls und die
Osteuropäerinnen wieder in etwa gleich stark zu sein. Bei den Olympischen
Spielen gewannen im letzten Jahr die von Sanya Richards angeführten USA mit nur
28 Hundertstelsekunden Vorsprung. Bei den Jamaikanerinnen hängt alles von den
Läuferinnen, die neben Shericka Williams und Novlene Williams-Mills zum Zug
kommen, ab. Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften schafften es die
Britinnen mit auf das Treppchen. Diesmal werden sie allerdings in weniger
starker Form erwartet, so dass im Kampf um die Position als bestes europäisches
Team das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Titelverteidigerin:
USA
Weltjahresbeste:
USA (3:23,08 min)
DLV-Starterin(nen):
Esther Cremer (TV Wattenscheid 01), Florence Ekpo-Umoh (Erfurter LAC), Claudia
Hoffmann (SC Potsdam), Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt), Sorina Nwachukwu (TSV
Bayer 04 Leverkusen), Jonna Tilgner (Bremer LT)
Deutsche
Aussichten: Im letzten Jahr zeigte das deutsche Quartett im
Olympia-Vorlauf mit einer Zeit von 3:25,55 Minuten (Rang vier) ein
bemerkenswertes Rennen. Im Finale ging dann Platz acht (3:28,45 min) in die
Statistik ein. An diesem Abschneiden werden sich die Viertelmeilerinnen auch
nun messen lassen wollen.