Die Weltmeisterschaft in Berlin rückt unaufhaltsam näher. Am Samstag (15. August) fallen die ersten Startschüsse im Olympiastadion und fortan Tag für Tag spannende Entscheidungen. leichtathletik.de blickt mit einer umfassenden, vierteiligen Vorschau auf alle Disziplinen voraus und stellt auch die deutschen Aussichten vor.
Hochsprung
Titelverteidigerin Blanka
Vlasic (Kroatien) und Hallen-Europameisterin Ariane Friedrich (LG Eintracht
Frankfurt) sind bemüht, auf die Qualität ihrer weiteren Konkurrentinnen hinzuweisen.
Trotzdem werden in Berlin alle Augen auf die beiden Jahresbesten gerichtet
sein. Deren Ziel ist klar: Es zählt nur Gold. Die Zuschauer hoffen auf einen
ähnlich spannenden Wettkampf wie an selber Stelle im Juni beim ISTAF, als
Ariane Friedrich in einem wahren Pokerspiel den deutschen Rekord auf 2,06 Meter
schraubte. Damals hatte Blanka Vlasic das Nachsehen, das letzte
Aufeinandertreffen entschied sie für sich. Trainer Günter Eisinger sah die
positive Seite an der Niederlage seines Schützlings: „Wir sind froh, dass der
Moment noch vor der WM gekommen ist.“ Da die Olympiasiegerin Tia Hellebaut
(Belgien) ihre Karriere beendet hat, liegt es an Ruth Beitia (Spanien),
Antonietta Di Martino (Italien) und Anna Chicherova (Russland), den beiden
Topfavoritinnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sie haben in diesem
Jahr bereits die zwei Meter überquert.
Titelverteidigerin: Blanka
Vlasic (Kroatien)
Weltjahresbeste: Ariane
Friedrich (LG Eintracht Frankfurt; 2,06 m) DLV-Starterinnen: Ariane
Friedrich (LG Eintracht Frankfurt), Meike Kröger (LG Nord Berlin)
Weitere deutsche
Aussichten: Trotz nur einmal erfüllter B-Norm von 1,93 Meter wurde
die 23-jährige Meike Kröger (LG Nord Berlin) für die Heim-Weltmeisterschaften
nominiert. In etwa diese Höhe muss sie im Olympiastadion noch einmal meistern,
dann reicht’s vielleicht für den Finaleinzug.
Stabhochsprung
Die Russin Yelena Isinbayeva ist die Überfliegerin schlechthin. Sie ist zweimalige Olympisiegerin, zweimalige Weltmeisterin und Europameisterin. Außerdem hält sie den Weltrekord. Aber ihr Sieg ist nicht unumstößlich wie ihre Niederlage gegen die Polin Anna Rogowska beim Meeting in London (Großbritannien) zuletzt bewies. Und auch die Brasilianerin Fabiana Murer (4,82 m) ist schon nah an die Saisonbestleistung der Russin herangeflogen. Nicht dabei sein wird die Olympia-Zweite Jennifer Stuczynski aus den USA (4,81 m), die wegen Achillessehnen-Problemen seit den US-Trials Ende Juni keinen Wettkampf bestritten und nun ihre WM-Teilnahme abgesagt hat. Mit der Ex-Weltmeisterin Svetlana Feofanova, die wegen einer Bein-Verletzung passen muss, fehlt eine weitere starke Springerin. Durchaus berechtigte Chancen auf eine vordere Platzierung und eventuell sogar eine Medaille haben die Leverkusenerin Silke Spiegelburg und Anna Battke aus Mainz, die in diesem Jahr schon 4,70 bzw. 4,68 Meter übersprungen haben. Während sich Silke Spiegelburg beim abschließenden Test beim Bayer-Meeting in Leverkusen in Top-Form präsentierte, lieferte Anna Battke zuletzt zwar einige „Salto Nullos“ ab. Irritieren ließ sie sich davon aber nicht und führte die Probleme auf zu weiche Stäbe zurück, die durch härtere ersetzt werden sollten. Titelverteidigerin:
Yelena Isinbayeva (Russland)
Weltjahresbeste:
Yelena Isinbayeva (Russland; 4,85 m) DLV-Starterinnen:
Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Anna Battke (USC Mainz), Kristina
Gadschiew (LAZ Zweibrücken)
Deutsche
Aussichten: Wenn Silke Spiegelburg und Anna Battke einen guten Tag
erwischen, springen sie um eine Medaille mit. Diese hängen für Kristina Gadschiew
aus Zweibrücken wohl noch etwas zu hoch. Mit 4,58 Metern hat sich diese aber
auch stark präsentiert, so dass drei Deutsche im Finale kein Ding der
Unmöglichkeit sind.
Weitsprung
Nur einer Springerin,
der US-Amerikanerin Brittney Reese, gelang es in diesem Jahr, die 7-Meter-Marke
zu knacken. Mit 7,06 Metern führt sie die Weltjahresbestenliste an und hat mit
6,99 Metern einen weiteren starken Sprung gezeigt. Zur Favoritin wird sie damit
aber nicht unbedingt. Die Portugiesin Naide Gomes hat etwas gutzumachen. Im
vergangenen Jahr reiste sie als Favoritin zu den Olympischen Spielen und
überstand die Qualifikation nicht. In diesem Jahr reist sie mit drei
Wettkämpfen von mindestens 6,90 Metern an und muss beweisen, dass ihr die
Nerven im entscheidenden Moment nicht durchgehen. Mit einem gewohnt starken
Team gehen die Russinnen an den Start. Sowhl Titelverteidigerin Tatyana Lebedeva als
auch Yelena Sokolova und Olga Kucherenko haben 2009 schon die 6,90 Meter
überflogen und gehören damit zu den heißen Favoritinnen auf eine Medaille. Weit
vorne in der Weltjahresbestenliste platziert sind auch die Berlinerin Melanie
Bauschke und Bianca Kappler aus Rehlingen, für die ein Platz unter den besten
Acht möglich ist.
Titelverteidigerin:
Tatyana Lebedeva (Russland) Weltjahresbeste:
Brittney Reese (USA; 7,06 m)
DLV-Starterinnen:
Bianca Kappler (LC asics Rehlingen), Beatrice Marscheck (LAZ Gießen), Melanie
Bauschke (LG Nike Berlin)
Deutsche Aussichten:
Mit ihren Saisonbestleistung von 6,83 bzw. 6,81 Metern sollte das Finale für
Melanie Bauschke und Bianca Kappler auf jeden Fall das Ziel sein. Vor zwei
Jahren reichten für den Einzug in das Finale 6,59 Meter. Diese hat auch die
Gießenerin Beatrice Marscheck nicht erst einmal angeboten, so dass auch für sie
die Runde der besten Zwölf möglich ist.
Dreisprung
Betrachtet man die bisherigen Saisonleistungen, dann sieht es nach einem Zweikampf zwischen Kuba und Russland aus. Die beiden Nationen stellen mit Nadezhda Alekhina (Russland) die Jahresbeste und mit Yargelis Savigne (Kuba) die Titelverteidigerin. Sie waren die einzigen Athletinnen, die in diesem Sommer die 15-Meter-Marke überbieten konnten. Im russischen Team machen sich des weiteren Anna Pyatykh und Tatyana Lebedeva Hoffnungen auf eine Medaille. Letztere war mit einer Ausnahme seit 1999 in jedem Weltmeisterschafts-Endkampf vertreten, in Berlin muss sie ihre diesjährige Hausmarke von 14,40 Metern wohl noch steigern, damit ihr dies erneut gelingt. Auch die Olympiasiegerin Françoise Mbango Etone (Kamerun) wird in Berlin beweisen wollen, dass die mageren 13,83 Meter, die bisher für sie zu Buche stehen, noch nicht ihr letztes Wort waren. Mit zweimal Silber bescherte sie Kamerun die bisher einzigen WM-Medaillen. Titelverteidigerin: Yargelis Savigne (Kuba) Weltjahresbeste: Nadezhda Alekhina (Russland; 15,14 m) DLV-Starterin(nen): Katja Demut (TuS Jena) Deutsche Aussichten: Mit neuer persönlicher Bestleistung von 14,20 Metern setzte Katja Demut (TuS Jena) bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm eine Punktlandung auf die WM-Norm. Mit einer erneuten Steigerung kann sie die Qualfikation überstehen. „Unter die besten Zwölf kommen und Spaß haben“, so lautet ihre persönliche Vorgabe für ihre ersten Weltmeisterschaften.
Kugelstoßen
Die
Neuseeländerin Valerie Vili hat eine ganz eigene Saisonplanung. Auch in diesem
Sommer hörte man nach guten Leistungen im März und Mai wochenlang nichts von
ihr. Doch kein Grund zur Sorge. Ende Juli machte rasch die Kunde von einem
20,18-Meter-Wettkampf die Runde. Die 1,96 Meter große Titelverteidigerin und
Olympiasiegerin strebt damit von ihrem Trainingscamp in Frankreich aus ihrem
nächsten Erfolg entgegen. Dagegen stemmen könnten sich die Russische Meisterin Anna
Avdeyeva, die zuletzt mit einer Leistung von 20,07 Metern überraschte, sowie
die Europameisterin und Olympia-Zweite Natallia Mikhnevich (Weißrussland),
deren Landsfrau, die Olympia-Dritte Nadzeya Ostapchuk, nicht nominiert ist.
Medaillenhoffnungen können auch die Chinesin Gong Lijiao und die Magdeburgerin
Nadine Kleinert hegen.
Titelverteidigerin:
Valerie Vili (Neuseeland) Weltjahresbeste:
Valerie Vili (Neuseeland; 20,69 m)
DLV-Starterin(nen):
Nadine Kleinert (SC Magdeburg), Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01), Christina
Schwanitz (SV Neckarsulm) Deutsche
Aussichten: Nadine Kleinert könnte nach 1999 und 2001
(jeweils Zweite) sowie 2007 (Dritte) zum vierten Mal auf dem WM-Treppchen stehen.
Für sie spricht auch ein gewisser Heimvorteil. Den Ring, der in Berliner zum
Einsatz kommt, kennt sie vom Trainingszentrum in Kienbaum. Die Deutsche
Meisterin Denise Hinrichs und Christina Schwanitz haben alle Möglichkeiten, das
Finale und auch den Endkampf der besten Acht zu erreichen.
Diskuswerfen
Die USA
hoffen auf den ersten Weltmeistertitel im Diskuswerfen. Dafür soll die
Überraschungs-Olympiasiegerin und Weltjahresbeste Stephanie Brown Trafton
sorgen. Für die 29-Jährige spricht eine gewisse Konstanz. Weiten um 64 Meter
konnte sie in diesem Jahr beständig abrufen. In diesem Bereich haben sich
anderen voran auch die wieder zurückgekehrte Dopingsünderin Natalya Sadova (Russland),
die Olympia-Vierte Song Aimin (China), die erfahrene WM-Dritte Nicoleta Grasu
(Rumänien), Yania Ferrales, Yarisley Collado (beide Kuba) und Żaneta Glanc
(Polen) bewegt. Für die dreimalige Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC
Neubrandenburg) ist es die wahrscheinlich letzte WM. Titelverteidigerin:
Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg)
Weltjahresbeste:
Stephanie Brown Trafton (USA; 66,21 m) DLV-Starterinnen:
Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg), Nadine Müller (Hallesche LAF)
Deutsche
Aussichten: Bei den letztjährigen Olympischen Spielen wäre
man mit einem Wurf um 62 Meter schon unter den ersten Fünf gelandet. Sollte
sich das Niveau ähnlich darstellen, dürfen sich beide deutsche Werferinnen
Hoffnungen auf ein respektables Abschneiden machen. Franka Dietzsch reist mit
einer Saisonbestleistung von 62,50 Metern an, bewegte sich bei den letzten
Wettkämpfen allerdings bei Weiten um die 60 Meter. Ähnlich sah es bei der
Deutschen Meisterin Nadine Müller aus, die im Mai auf 63,46 Meter gekommen war.
Bei den letzten Weltmeisterschaften reichten jeweils gute 60 Meter für das
Überstehen der Qualifikation.
Speerwerfen
Vor allem vier
Werferinnen haben sich im Kampf um die drei Medaillen in Position gebracht -
unter ihnen mit der Offenburgerin Christina Obergföll und Steffi Nerius aus
Leverkusen zwei Deutsche. Die beiden weitesten Würfe in diesem Sommer gelangen
der Olympia-Dritten Christina Obergföll mit 68,59 und 68,40 Metern. Zuletzt
verhinderten kleinere technische Probleme richtig gute Weiten, an der
Fitness der WM-Zweiten lag es aber nicht, so dass im Berliner Olympiastadion
wieder mit weiten Würfen im Medaillenbereich gerechnet werden kann. Stark
präsentierte sich in den letzten Wochen Steffi Nerius, die nach der
WM ihre Karriere beenden will. In Berlin könnte der 37-Jährigen mit ihrer siebten
internationalen Medaille der krönende Abschluss ihrer Karriere gelingen.
Gegenwehr droht dem deutschen Duo vor allem durch zwei Werferinnen: Mit der
Tschechin Barbora Spotakova reist die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und
Weltrekordlerin an. In den vergangenen Jahren war sie die dominierende
Speerwerferin und auch diesmal wird der Sieg nur über sie gehen. Keinesfalls so
überraschend wie noch im letzten Jahr wäre auch, wenn die russische
Olympia-Zweite Mariya Abakumova (Russland) eine Medaille gewinnen würde.
Titelverteidigerin:
Barbora Spotakova (Tschechische Republik)
Weltjahresbeste:
Christina Obergföll (LG Offenburg; 68,59 m)
DLV-Starterinnen:
Christina Obergföll (LG Offenburg), Steffi Nerius, Linda Stahl (beide TSV Bayer
04 Leverkusen) Deutsche
Aussichten: Mit Christina Obergföll und Steffi Nerius schickt der
Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) gleich zwei Werferinnen in das Rennen,
das sie mit einer Medaille beenden könnten. Endkampf-Chancen hat auch die
Leverkusenerin Linda Stahl. Bereits vor zwei Jahren war sie in Osaka WM-Achte
geworden. Ähnliches ist ihr auch diesmal wieder zuzutrauen.
Hammerwerfen
Deutschland stellt mit
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) die Titelverteidigerin. Nach einer eher
durchwachsenen Olympiasaison ließ die 25-Jährige ihr Wurfgerät in diesem Sommer
wieder in Serie jenseits der 73 Meter einschlagen. Die beste Weite der Saison
gelang ihr mit 75,83 Metern in Belgrad (Serbien), wo sie Militär-Weltmeisterin
wurde. Die Frankfurterin zählt in Berlin zum Kreis der Medaillenkandidatinnen,
Favoritin ist jedoch spätestens seit dem vergangenen Wochenende eine andere
Werferin: Die Polin Anita Wlodarczyk gewann das Lausitzer Meeting in Cottbus
mit 77,20 Metern und setzte sich damit an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Dort fand man vorher die Slowakin Martina Hrasnová, die ebenso wie
Weltrekordhalterin Tatyana Lysenko (Russland) und Olympiasigerin Aksana
Miankova (Weißrussland) Chancen auf Gold hat. Die Weltspitze ist eng beisammen.
Nur die Olympia-Zweite Yipsi Moreno (Kuba) wird ihren insgesamt vier
WM-Medaillen keine weitere hinzufügen können, denn sie macht eine Babypause.
Titelverteidigerin: Betty
Heidler (LG Eintracht Frankfurt) Weltjahresbeste: Anita
Wlodarczyk (Polen; 77,20 Meter)
DLV-Starterin(nen): Betty Heidler, Kathrin Klaas,
Andrea Bunjes (alle LG Eintracht Frankfurt)
Weitere deutsche
Aussichten: Ein Frankfurter Trio wird im Berliner Olympiastadion
die deutschen Farben vertreten. Aus der Trainingsgruppe um Disziplintrainer Michael Deyhle haben sich neben Betty Heidler auch Kathrin Klaas und Andrea
Bunjes für die WM qualifiziert. Kathrin Klaas bewies jüngst mit einer neuen
persönlichen Bestleistung von 73,75 Metern, dass sie pünktlich zum
Saisonhöhepunkt in Topform ist. Der Endkampf ist allemal drin für die
25-Jährige. Die acht Jahre ältere Andrea Bunjes könnte mit einem erneuten Wurf
über 70 Meter dafür sorgen, dass im Hammerwurf-Finale drei Deutsche vertreten sind.
Siebenkampf
Drei
Ukrainerinnen, drei Deutsche, die führende Britin Jessica Ennis, eine Lettin,
eine Russin und eine Polin bilden soweit die Top Ten des Jahres. Damit ist der
Rahmen für den WM-Siebenkampf, der gleich am ersten Wochenende über die Bühne
gehen wird, abgesteckt. Jessica Ennis hat mit ihren 6.587 Punkten schon Mitte
Mai die Karten auf den Tisch gelegt. Allerdings scheint die Vierte der letzten
WM damit noch nicht am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt zu sein. Ähnlich
sind auch die 6.558 Zähler, die Olympiasiegerin Nataliya Dobrynska (Ukraine)
bei ihrem Prestigeerfolg in Götzis (Österreich) eingeheimst hat, zu bewerten.
Dort war ihr Teamkollegin Hanna Melnychenko (6.445) auf den Fersen. Das
ukrainische Trio komplettiert Lyudmyla Yosypenko (6.412). Die Lettin Aiga
Grabuste überraschte als neue U23-Europameisterin mit 6.396 Punkten, während
sich die russische Olympia-Dritte Tatyana Chernova bislang in diesem Sommer mit
6.386 Punkten zufrieden geben musste. Die Olympia-Zweite Hyleas Fountain (USA)
fehlt nach einer Verletzung bei den nationalen Trials. Fest steht, dass es nach
dreimal Carolina Klüft in Berlin eine neue Siebenkampf-Weltmeisterin geben
wird. Die momentan ohnehin verletzte Schwedin hat dem Siebenkampf den Rücken
gekehrt. Titelverteidigerin:
Carolina Klüft (Schweden; nicht am Start)
Weltjahresbeste:
Jessica Ennis (6.587)
DLV-Starterin(nen):
Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn),
Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) Deutsche
Aussichten: Mit dem eigenen Publikum im Rücken können die
deutschen Athletinnen angreifen und das gleich siebenmal. Jennifer Oeser ist
als Siegerin des Meetings in Ratingen und mit ihrer neuen persönlichen
Bestleistung von 6.442 Punkten, die sie auf Platz vier der
Weltjahresbestenliste brachte, in gestärkter Position. Die EM-Dritte Lilli
Schwarzkopf hat mit soweit 6.355 Zählern noch Luft nach oben. Die 23-jährige
Julia Mächtig (6.320 Punkte in diesem Sommer) steht vor ihrer ersten großen
internationalen Feuertaufe. Mit 6.400 Punkten darf man bereits auf einen Platz
unter den ersten Fünf hoffen.
20 Kilometer Gehen
Seit den
Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton (Kanada) ist der Titel in russischen
Händen. Darauf, dass das so bleiben wird, deutet vieles hin. Die ersten sechs
Plätze der Weltjahresbestenliste halten Russinnen, angeführt von
Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Olga Kaniskina (1:24:56 h), die in
Berlin von Anisiya Kirdiapkina, Vera Sokolova und Larisa Yemelyanova begleitet
wird. Allerdings stammen diese Leistungen ebenso wie die der Japanerinnen Masumi
Fuchise (1:28:03 h) und Mayumi Kawasaki (1:28:49 h) von Jahresbeginn. Mit den
Olympia-Medaillengewinnerinnen Kjersti Tysse Plätzer (Norwegen) und Elisa
Rigaudo (Italien) zählen bekannte Namen zum Kreis der Mitfavoritinnen. In den
Kampf um die vorderen Plätze sollten neben der Wattenscheiderin Sabine Krantz
vor allem auch Cheryl Webb (Australien), Europacup-Siegerin Maria Vasco, die
Olympia-Sechste Beatriz Pascual (beide Spanien) und Vera Santos (Portugal)
eingreifen können.
Titelverteidigerin:
Olga Kaniskina (Russland)
Weltjahresbeste:
Olga Kaniskina (Russland; 1:24:56 h)
DLV-Starterin:
Sabine Krantz (TV Wattenscheid 01)
Deutsche
Aussichten: Sabine Krantz strebt nach einem Platz unter den
ersten Zehn. Vor zwei Jahren war ihr das bei der WM in Osaka (Japan) als Achte bereits
gelungen. Bei den Olympischen Spielen in Peking (China) landete die 28-Jährige
im Vorjahr auf Rang 15.