| Peking 2015

Die große WM-Vorschau - Männer

Die Athleten sind in den letzten Vorbereitungen. Bis zu den Weltmeisterschaften im Olympiastadion von Peking (China) sind es nur noch wenige Tage. 47 WM-Titel werden vom 22. bis 30. August im Vogelnest vergeben. leichtathletik.de blickt auf alle Entscheidungen voraus und betrachtet die Ausgangslage der DLV-Starter - die große Vorschau auf die Wettkämpfe der Männer.
Jan-Henner Reitze
100 Meter

Wie stark ist Usain Bolt (Jamaika) wirklich? Mit zwei Rennen in 9,87 Sekunden im regnerischen London (Großbritannien) hatte sich der Weltrekordler Ende Juli zurückgemeldet, nachdem er vorher mehrere Starts abgesagt hatte. Das letzte Duell mit Justin Gatlin (USA) liegt allerdings fast zwei Jahre zurück. Nach dem WM-Triumph von Moskau hatte Usain Bolt auch in Brüssel gewonnen. Seitdem ist Justin Gatlin über 100 Meter ungeschlagen. Auch zwei weitere ehemalige Dopingsünder wollen Sprintkönig Bolt herausfordern: Asafa Powell (Jamaika) und Tyson Gay (USA). Für die DLV-Teilnehmer Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) gilt es, die Vorleistungen zu bestätigen.

Titelverteidiger: Usain Bolt (Jamaika; 9,77 sec)
Jahresbester: Justin Gatlin (USA; 9,74 sec)
Deutsche Starter: Julian Reus (TV Wattenscheid 01); Sven Knipphals (VfL Wolfsburg)

200 Meter

Die Ausgangslage ist ähnlich wie bei den 100 Metern. Auf der längeren Sprintstrecke hat Titelverteidiger Usain Bolt aus diesem Jahr noch keine Zeit unter 20 Sekunden stehen. Mit 20,13 Sekunden steht er in der Welt nur auf Rang 19. Eine Steigerung ist sicherlich drin, aber wird es auch reichen, um Justin Gatlin hinter sich zu lassen? Mehrfach hat Usain Bolt schon bewiesen, dass er auf den Punkt fit sein kann, aber sein Thron wankt mehr denn je. Die Wattenscheider Julian Reus und Robin Erewa wollen die erste Runde überstehen und ran an ihre Bestzeiten.

Titelverteidiger: Usain Bolt (Jamaika; 19,66 sec)
Jahresbester: Justin Gatlin (USA; 19,57 sec)
Deutsche Starter: Julian Reus; Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)

400 Meter

Das Duell zwischen LaShawn Merritt (USA) und Kirani James (Grenada) stand in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt. In diesem Jahr mischen einige weitere Athleten im Leistungsbereich des Weltmeisters und des Olympiasiegers mit. Neben Kirani James (43,95 sec) sind auch schon Isaac Makwala (Botswana; 43,72 sec) und Wayde van Niekerk (Südafrika; 43,96 sec) unter 44 Sekunden geblieben. LaShawn Merritt musste sich bei den US-Meisterschaften David Verburg geschlagen geben.

Titelverteidiger: LaShawn Merritt (USA; 43,74 sec)
Jahresbester: Isaac Makwala (Botswana; 43,72 sec)
Deutsche Starter: keine

800 Meter

Ein offener Wettbewerb steht an. Titelverteidiger Mohamed Aman (Äthiopien) hat zum Saisonstart überzeugt, in den letzten Rennen allerdings nicht. Konstant schnell, aber auch nicht immer ganz vorn, war der Olympia-Zweite Nijel Amos (Botswana), der reif für einen ersten großen Titel sein könnte. Ins Konzert der ganz Großen aufgestiegen ist Amel Tuka (Bosnien) mit seinen 1:42,51 Minuten aus Monaco, einem Meeting voller Top-Zeiten. Aber was ist diese Zeit in Peking wert? An seine besten Zeiten herangetastet hat sich Weltrekordler David Rudisha (Kenia). Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist zu wünschen, dass er nach Achillessehnenproblemen wieder an die Topform der ersten Jahreshälfte rankommt.

Titelverteidiger: Mohamed Aman (Äthiopien; 1:43,31 min)
Jahresbester: Amel Tuka (Bosnien; 1:42,51 min)
Deutsche Starter: Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen)

1.500 Meter

Asbel Kiprop will in die Fußstapfen der ganz großen dieser Disziplin treten. Drei WM-Titel über 1.500 Meter nacheinander haben schon der Algerier Noureddine Morceli und mit sogar viermal Gold nacheinander Weltrekordler Hicham El Guerrouj (Marokko) geschafft. Neben seinen Landsleuten könnte Ayanleh Souleiman (Dschibuti) der stärkste Herausforderer für den Kenianer sein. Hallen-Weltmeister Ayanleh Souleiman hat sich entschieden, die längere Mittelstrecke statt der 800 Meter anzugehen. Er war es auch, der Asbel Kiprop in Eugene (USA) die einzige Saisonniederlage beibrachte, wo es über die Meile ging.

Titelverteidiger: Asbel Kiprop (Kenia; 3:36,28 min)
Jahresbester: Asbel Kiprop (3:26,69 min)
Deutsche Starter: keine

5.000 Meter

Mo Farah (Großbritannien) gegen den Rest der Welt - und gegen Dopingverdächtigungen. Mit seinem Sieg in Lausanne (Schweiz) hat der Olympiasieger schon bewiesen, dass er in Form ist. Mit einem starken Team um den Jahresschnellsten Youngster Yomif Kejelcha und den WM-Zweiten Hagos Gebrhiwet reist Äthiopien an. Auch mit den Athleten aus Kenia ist natürlich zu rechnen. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) kämpft bei seinem WM-Debüt ums Finale.

Titelverteidiger: Mo Farah (Großbritannien; 13:26,98 min)
Jahresbester: Yomif Kejelcha (Äthiopien; 12:58,39 min)
Deutsche Starter: Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)

10.000 Meter

Die 10.000 Meter sind am Auftakttag der WM die erste Laufentscheidung auf der Bahn. Auch hier heißt der Titelverteidiger Mo Farah, der mit der schnellsten Zeit aus Eugene (USA) angereist ist. Beim Quali-Rennen Äthiopiens in Hengelo (Niederlande) haben sich Muktar Edris, Imane Merga und Mosinet Geremew durchgesetzt. Kenia hat mit Paul Kipngetich Tanui den Athleten in seinen Reihen, der Mo Farah in Eugene am nächsten kam. Arne Garbius (LT Haspa Marathon Hamburg) hat nichts zu verlieren. Eine gute Platzierung und eine gute Zeit auf dem Weg zum Marathon in Frankfurt sind die Ziele.

Titelverteidiger: Mo Farah (27:21,71 min)
Jahresbester: Mo Farah (26:50,97 min)
Deutsche Starter: Arne Gabius (LT Haspa-Marathon Hamburg)

Marathon

Die beiden vergangenen großen Meisterschaften hat Stephen Kiprotich (Uganda) für sich entschieden und in diesem Jahr hat der 26-Jährige seine Bestzeit in Tokio (Japan) auch noch auf 2:06:33 Stunden gesteigert. Gute Voraussetzungen für den nächsten Streich. Vor allem die kenianischen Läufer konnten bei den Rennen um Gold, Silber und Bronze bei der WM in Moskau (Russland) und Olympia in London (Großbritannien) nicht überzeugen. Weltrekodler Dennis Kimetto und Vorgänger Wilson Kipsang sollen das geraderücken. Auch die Starter aus Äthiopien bringen alle Bestzeiten unter 2:05:30 Stunden mit. Aber in so einem Meisterschafts-Rennen hilft das nicht unbedingt weiter.

Titelverteidiger: Stephen Kiprptich (Uganda; 2:09:51 h)
Jahresbester: Eliud Kipchoge (Kenia; 2:04:42 h)
Deutsche Starter: keine

110 Meter Hürden

Ein Routinier gegen die nachrückende Generation. So könnte die Überschrift für den Hürdensprint lauten. Der 33 Jahre alteTitelverteidiger David Oliver bringt die meiste Erfahrung mit und einige Siege in der laufenden Saison, unter anderem bei den Diamond League-Meetings in Shanghai (China) und New York (USA). Der Kubaner Orlando Ortega lag zuletzt in Paris in pfeilschnellen 12,94 Sekunden vorn. Zu den Medaillenkandidaten zählen auch der Franzose Pascal Martinot-Lagarde, Europameister Sergey Shubenkov (Russland) und Weltrekordler Aries Merritt (USA). Die Jamaikaner Omar McLeod und Hansle Parchment müssen ihre Spitzenzeiten von den nationalen Meisterschaften erst einmal wiederholen. Die DLV-Starter Gregor Traber (VfB Stuttgart), Matthias Bühler (LG Offenburg) und Alexander John (SC DHfK Leipzig) wollen ihre Zeiten bestätigen. Gelingt das, ist das Halbfinale drin. Wachsen sie im entscheidenden Moment über sich hinaus, sogar noch mehr.

Titelverteidiger: David Oliver (USA; 13,00 sec)
Jahresbester: Orlando Ortega (Kuba; 12,94 sec)
Deutsche Starter: Gregor Traber (VfB Stuttgart); Matthias Bühler (LG Offenburg); Alexander John (SC DHfK Leipzig)

400 Meter Hürden

Der Weltmeister von 2005 Bershawn Jackson (USA) hat wieder in die Siegerspur gefunden. Landsmann Johnny Dutch ist der zweite Goldkandidat, der in diesem Jahr eine Reihe schneller Zeiten vorweisen kann. Titelverteidiger Jehue Gordon (Trinidad & Tobago) hat noch kein optimales Rennen erwischt in diesem Sommer. Eine Steigerung zum Saisonhöhepunkt ist den erfahrenen Javier Culson (Puerto Rico) und L.J. van Zyl (Südafrika) zuzutrauen.

Titelverteidiger: Jehue Gordon (Trinidad & Tobago; 47,69 sec)
Jahresbester: Bershawn Jackson (USA; 48,09 sec)
Deutsche Starter: keine

3.000 Meter Hindernis

Sechs WM-Medaillen hat er schon - zuletzt drei in Gold. Ezekiel Kemboi dominiert über die Hindernisse, wenn es um große Titel geht. Der zweimalige Olympiasieger hatte allerdings keine optimale Saison. Nach einem Sieg in 8:01,71 Minuten in Eugene (USA) lief der 33-Jährige eher hinterher. Ist es Zeit für eine Wachablösung, oder schafft es der Meister nochmal? Der 22-Jährige Jairus Birech (Kenia) hat mit einer starken Diamond League-Saison angedeutet, dass er zum Thronfolger werden könnte. Dass ein Athlet dieser Läufernation ganz oben auf dem Treppchen dieser Diszplin steht, ist Tradition. Seit 1991 ging der Sieg immer an einen gebürtigen Kenianer. Der gebürtige Stephen Cherono siegte 2003 und 2007 allerdings als Saif Saeed Shaheen für Katar.

Titelverteidiger: Ezekiel Kemboi (Kenia; 8:06,01 min)
Jahresbester: Jairus Birech (Kenia; 7:58,83 min)
Deutsche Starter: keine

4x100 Meter Staffel

Die USA sind bei der Staffel-WM schon ganz nah rangelaufen an den Weltrekord Jamaikas. Das Duell der beiden Teams steht mal wieder im Mittelpunkt - und die Frage: Bringen alle das Staffelholz um die Runde? Das gilt auch im Kampf um die Finalplätze. Auch die DLV-Staffel will ein sauberes Rennen auf die Bahn legen und unter die besten Acht. Stark haben sich im Vorfeld der WM auch schon Grobritannien, Japan oder Antigua präsentiert.

Titelverteidiger: Jamaika (37,36 sec)
Jahresbester: USA (37,38 sec)
Deutsche Starter: Julian Reus, Sven Knipphals, Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Robert Hering (SC DHfK Leipzig), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01), Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen)

4x400 Meter

Die USA laufen in dieser Staffel fast schon traditionell als Erste durchs Ziel. Es spricht vieles dafür, dass es auch in Peking wieder so sein wird. Über 400 Meter flach und die Langhürdendistanz schicken die US-Boys Titelkandidaten in die Einzelrennen. Gerade in der Breite kann auf der Viertelmeile keine Nation mithalten. Belgien hat als Dritter der Staffel-WM mit einer Zeit unter drei Minuten gezeigt, dass auch Europa in der Welt mithalten kann. Gelingt das auch in Peking?

Titelverteidiger: USA (2:58,71 min)
Jahresbester: USA (2:58,43 min)
Deutsche Starter: keine

Hochsprung

Die Überflieger sind etwas flügellahm. Weltmeister Bogdan Bondarenko (Ukraine) hat wegen Fußproblemen zuletzt mehrere Starts abgesagt. Auch Hallen-Weltmeister Mutaz Barshim (Katar) fliegt und siegt nicht wie gewohnt. Dennoch sind die beiden Titelkandidaten. Eine Reihe von weiteren Springern reist allerdings ebenfalls mit Vorleistungen an, die goldwürdig sind. Der Chinese Guowei Zhang hat 2,38 Meter stehen. Jeweils 2,37 Meter haben schon der Kanadier Derek Drouin, US-Boy Erik Kynard und der Italiener Gianmarco Tamberi überquert. Einem hochklassigen Wettbewerb steht nichts im Wege. Mit einem wiedererstarkten, erfahrenen Athleten und einem WM-Neuling schickt der DLV zwei Hochspringer auf die Jagd nach dem Finale. Das zu erreichen wäre für Eike Onnen (LG Hannover) und Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein Erfolg.

Titelverteidiger: Bogdan Bondarenko (Ukraine; 2,41 m)
Jahresbester: Mutaz Barshim (Katar; 2,41 m)
Deutsche Starter: Eike Onnen (LG Hannover); Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Stabhochsprung

Alles andere als der Sieg für Renaud Lavillenie wäre eine Überraschung. Der Weltrekordler ist besonders heiß auf dieses Gold, denn einen WM-Titel hat der Franzose im Freien noch nie erreicht. Einmal Silber und zweimal Bronze gab es in Berlin, Daegu (Südkorea) und Moskau (Russland). Klappt es diesmal wieder nicht mit dem Platz ganz oben, dürften Weltmeisterschaften endgültig zur "verhexten" Meisterschaft für den 28-Jährigen werden. Unschlagbar ist der Überflieger allerdings nicht. Zuletzt wankte er bei den Meetings in Paris und Lausanne. Gleich eine Reihe starker Athleten wartet nur auf einen Fehler des Favoriten: Bis in Höhen von 5,90 Meter sind auch schon Titelverteidiger Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), Aufsteiger Shawn Barber (Kanada), Thiago da Silva (Brasilien) und Hallen-Weltmeister Konstadinos Filippidis (Griechenland) vorgedrungen. Im ersten Versuch über eine solche Höhe zu fliegen, könnte Gold wert sein. Die Leverkusener Carlo Paech und Tobias Scherbarth kämpfen ums Finale.

Titelverteidiger: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,89 m)
Jahresbester: Renaud Lavillenie (Frankreich; 6,05 m)
Deutsche Starter: Raphael Holzdeppe(LAZ Zweibrücken); Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen); Carlo Paech (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Weitsprung

Der Weltjahresbeste ist unerfahren, was große Meisterschaften angeht. Bei seinen sechs Wettkämpfen in diesem Sommer ist Jeff Henderson (USA) aber immer mindestens auf 8,18 Meter geflogen. Auch sein Landsmann Marquis Dendy ist noch ein unbeschriebendes Blatt, was Medaillen angeht. Das könnte sich ändern, genau wie für den Südafrikaner Zarck Visser. Wieder gut in Form zeigte sich auch Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien). Nicht abschreiben darf man Titelverteidiger Aleksandr Menkov (Russland). Die DLV-Starter Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen) und Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) wollen Acht-Meter-Srünge zeigen, die den Weg ins Finale weisen könnten.

Titelverteidiger: Aleksandr Menkov (Russland; 8,56 m)
Jahresbester: Jeffey Henderson (8,52 m)
Deutsche Starter: Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen); Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Dreisprung

Was Duelle in Weltrekordnähe angeht, hat der Dreisprung der Männer den Hochsprung in diesem Sommer abgelöst. Pablo Pedro Pichardo (Kuba) und Christian Taylor (USA) landeten zusammen ingesamt fünfmal jenseits der 18 Meter. Mit Olympia-Gold und WM-Sieg 2011 hat Christian Taylor einen Vorsprung, was internationale Titel angeht. Pedro Pablo Pichardo will die große Tradition seines Landes im Dreisprung fortschreiben. Der Wettbewerb wird wohl eine Zweiklassen-Gesellschaft: Ein Duell um Gold und der Rest streitet sich um Bronze.

Titelverteidiger: Teddy Tamgho (Frankreich; 18,04 m)
Jahresbester: Pedro Pablo Pichardo (Kuba; 18,08 m)
Deutsche Starter: keine

Kugelstoßen

David Storl (SC DHfK Leipzig) hat die Chance auf den Gold-Hattrick. Das hat vor ihm schon der Schweizer Werner Günthör geschafft - 1987, 1991 und 1993. Dreimal Gold mit der Kugel gewann auch der US-Amerikaner John Godina, allerdings mit einer zwischenzeitlichen Unterbrechung. Aus den USA kommt auch der stärkste Gegner für David Storl. Joe Kovacs hat die Kugel in diesem Sommer viermal jenseits der 22-Meter-Marke einschlagen lassen. Ein Duell auf höchstem Niveau steht bevor - in dem auch die Nerven eine entscheidende Rolle spielen werden. Was das angeht hat David Storl bisher immer Stärke bewiesen. Ob bei Weltmeisterschaften oder Olympia - der DLV-Athlet hat beim Saisonhöhepunkt immer seine beste Leistung abgerufen.

Titelverteidiger: David Storl (SC DHfK Leipzig; 21,73 m)
Jahresbester: Joe Kovacs (USA; 22,56 m)
Deutsche Starter: David Storl

Diskuswurf

Wer übernimmt den Titel von Robert Harting? Der Titelverteidiger verzichtet nach seinem Kreuzbandriss. Es sieht so aus, als könnte der Athlet Weltmeister werden, der Robert Harting auch zuletzt bei einer großen Meisterschaft schlagen konnte: Piotr Malachowski, Europameister 2010. Der Pole hat zuletzt angedeutet, dass er rechtzeitig zur WM in Form kommt. Insgesamt sind in der Disziplin einige neue Namen in der Spitze angekommen. Überraschungen nicht ausgeschlossen. Auch für das DLV-Trio Christoph Harting (SCC Berlin), Martin Wierig (SC Magdeburg) und Last-Minute-Starter Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) ist die Möglichkeit da, mit einem Wurf im Bestleistungsbereich weit vorne - und vielleicht sogar auf dem Treppchen zu landen.

Titelverteidiger: Robert Harting (SCC Berlin; 69,11 m)
Jahresbester: Piotr Malachowski (Polen; 68,29 m)
Deutsche Starter: Christoph Harting (SCC Berlin); Martin Wierig (SC Magdeburg); Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01)

Hammerwurf

80-Meter-Würfe gab es schon eine ganze Reihe in diesem Sommer - insgesamt 19 an der Zahl. Allerdings gehen diese alle auf das Konto eines Mannes: Pawel Fajdek. Der Pole ist damit der haushohe Favorit. Sein Gegenspieler der vergangenen Jahre Krisztian Pars (Ungarn) ist bisher nicht in Bestform gewesen. Eine Steigerung ist dem Olympiasieger und Europameister zwar zuzutrauen. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass er den Titelverteidiger gefährden kann.

Titelverteidiger: Pawel Fajdek (Polen; 81,97 m)
Jahresbester: Pawel Fajdek (83,93 m)
Deutsche Starter: keine

Speerwurf

Der Speerwurf der Männer ist die bisher stärkste Wurfdisziplin in diesem Jahr - mit einer Vielzahl von Spitzenweiten von einer Vielzahl von Athleten. Mit dem Kenianer Julius Yego und Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) haben zwei Nicht-Europäer für die ersten 90-Meter-Würfe seit 2011 gesorgt. Bis auf eine Ausnahme standen bisher immer Europäer ganz oben bei Weltmeisterschaften in dieser Disziplin. In diesem Jahr haben vor allem die erfahrenen Tero Pitkämäki (Finnland) und Titelverteidiger Vitezslav Vesely (Tschechische Republik) eine Reihe großer Weiten abgeliefert, genau wie Europameister Antti Ruuskanen (Finnland). Dass er im Weitenbereich um 90 Meter mitreden kann, hat auch Thomas Röhler (LC Jena) pünktlich zur WM mit beeindruckenden 89,27 Metern bewiesen. Wem geglingt in Peking der größte Ausrutscher nach oben? In der Quali einen soliden Wurf erwischen und hoffen, dass es fürs Finale reicht, ist die Marschroute für Johannes Vetter (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken), Andreas Hofmann (MTG Mannheim) und Lars Hamannn (Dresdner SC 1898).

Titelverteidiger: Vitezslav Vesely (Tschechische Republik; 87,17 m)
Jahresbester: Julius Yego (Kenia; 91,39 m)
Deutsche Starter: Thomas Röhler (LC Jena); Johannes Vetter (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken); Andreas Hofmann (MTG Mannheim); Lars Hamannn (Dresdner SC 1898)

Zehnkampf

Besonders in den Sprintdisziplinen ist Weltrekordler Ashton Eaton (USA) in Topform. Bestzeit von 45,55 Sekunden über 400 Meter oder 13,38 Sekunden im Hürdensprint. Diese Daten lassen sogar auf einen Weltrekord hoffen. Der letzte Mehrkampf des 27-Jährigen liegt allerdings mittlerweile anderthalb Jahre zurück - beim Sieg bei der Hallen-WM. Auch wie es um seine Form in den Wurf-Disziplinen steht, hat der Titelverteidiger selten im Wettkampf getestet. Dennoch: Wenn Ashton Eaton zu einem Zehnkampf antritt, ist er Favorit. In starker Verfassung hat sich schon sein Vorgänger als Weltmeister Trey Hardee (USA) präsentiert. Mit einem Landesrekord als Vorleistung reist der Kanadier Damian Warner an. Aber auch die DLV-Starter Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied), Vize-Weltmeister Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) und Rico Freimuth (SV Halle) haben schon starke Punktzahlen erzielt und wollen ein Wörtchen im Kampf um die Medaillen mitreden.

Titelverteidiger: Ashton Eaton (USA; 8.809 Punkte)
Jahresbester: Trey Hardee (USA; 8.725 Punkte)
Deutsche Starter: Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied); Michael Schrader (SC Hessen Dreieich); Rico Freimuth (SV Halle)

20 Kilometer Gehen

Mit einem Weltrekord hat der Japaner Yusuke Suzuki im März bei den Asienmeisterschaften überrascht - nur eine Woche nachdem Yohan Diniz die Bestmarke gesteigert hatte. Der Franzose fehlt in Peking verletzungsbedingt. Damit dürfte der Weg frei sein für den Weltrekorlder, der bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen noch nie auf dem Podium stand. Überhaupt gab es für die japanischen Männer über 20 Kilometer gehen noch nie eine WM-Medaille. Diesmal könnte es gleich mehrere geben, denn die Landsleute Eiki Takahashi und Isamu Fujisawa sind ebenfalls ganz weit oben in der Jahresbestenliste, die einen Zweikampf mit den Athleten aus China andeutet. Die aufstrebenden DLV-Geher konnten sich gleich als Trio für die WM qualifizieren. Mit der meisten Erfahrung und einer Vielzahl an Rennkilometern ist Christopher Linke (SC Potsdam) ausgestattet. Die Top Acht sind das Ziel. Seine Vereinskameraden Hagen Pohle und Nils Brembach wollen bei ihrer WM-Premiere den Weg Richtung Olympia einschlagen.

Titelverteidiger: Aleksandr Ivanov (Russland; 1:20:58 h)
Jahresbester: Yusuke Suzuki (Japan; 1:16:36 h)
Deutsche Starter: Christopher Linke; Nils Brembach; Hagen Pohle (alle SC Potsdam)

50 Kilometer Gehen

Die Dopingvorwürfe gegen die russischen Geher sind schwerwiegend. Es hieß, das Team sei von internationalen Wettkämpfen zurückgezogen. Über 50 Kilometer ist mit Aleksandr Yargunkin aber doch ein Athlet nominiert worden. In der provisorischen Meldeliste finden sich noch mehr russische Geher. Die bisher schnellsten Zeiten des Jahres sind Athleten aus anderen Nationen gegangen. Der Slovake Matej Toth ist damit in der Rolle des Favoriten. Wie über die 20 Kilometer ist Japan auch über die längere Distanz mit einem starken Trio am Start. Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden) hat sich schon bei der EM in Zürich (Schweiz) im vergangenen Jahr gut verkauft und will damit in Peking weitermachen.

Titelverteidiger: Robert Heffernan (Irland; 3:37:56 h)
Jahresbester: Matej Toth (Slowakei; 3:34:38 h)
Deutsche Starter: Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden)

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