Die Junioren treffen sich in Hannover
Während sich in Osaka (Japan) die Weltspitze bei der WM (25. August bis 2. September) trifft, finden am Wochenende in Hannover die Deutschen Junioren-Meisterschaften statt. 636 Teilnehmer aus 290 Vereinen haben dafür gemeldet, "eine gute Resonanz", wie der DLV-Verantwortliche für den Bereich U23 /U20, Dietmar Chounard, meint: "Es ist eine hochwertige Meisterschaft, die immer gern angenommen wird".

Dietmar Chounard freut sich auf eine hochwertige Meisterschaft (Foto: Möldner)
Startberechtigt sind Junioren und Juniorinnen der Jahrgänge 1985 bis 1987, sowie die Jugendlichen der Jahrgänge 1988 und 1989, die die geforderten Mindestleistungen im Jahr 2007 erfüllt haben. Natürlich nicht dabei sein werden die acht Athleten und Athletinnen aus diesem Kreis, die den Sprung in das WM-Team von Osaka geschafft haben. Das sind Julian Reus (Erfurter LAC), Jonas Plass (Team Wendelstein), Arthur Abele (SSV Ulm 1846), Norman Müller (Hallesche LAF) bei den Junioren und Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München), Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Nadine Müller (Hallesche LAF) und Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei den Juniorinnen. "Das ist eine gute Quote und zeigt, dass der Nachwuchs gerüstet ist und den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen kann", beurteilt Dietmar Chounard. Und es sind ja noch einige weitere Athleten auf dem Sprung, wie Mehrkämpfer Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt), der die WM-Norm geschafft hatte, aber nicht unter den ersten Drei kam und auch ein Christian Blum (LAC Quelle Fürth/München), der nur wegen einer Verletzung nicht nominiert werden konnte. Er wird übrigens nicht in Hannover dabei sein, hat nach der Verletzung von Wattenscheid die Saison beendet.
Eindeutige Favoriten
Die Wettkämpfe finden auf einer Mehrkampfanlage im Sportpark Hannover statt, dort, wo vor einem Jahr die Deutschen Schüler-Mehrkampfmeisterschaften und Blockwettkämpfe durchgeführt wurden. Die Anlage liegt unmittelbar hinter der AWD-Arena der Fußballer, ganz in der Nähe des Maschsees. Doch schwimmen wollen die jungen Athleten diesmal nicht. Sie brennen vielmehr darauf, sich im Kampf um die Medaillen auf der Kunststoffbahn durchzusetzen. In einer Reihe von Disziplinen haben sich eindeutige Favoriten herauskristallisiert.
Dazu zählen beispielsweise Falko Zauber (LG Nord Berlin; 1.500 m), Benjamin Lauckner (LAC Erdgas Chemnitz; Hochsprung), Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen; Stabhochsprung), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin; Weitsprung), Martin Wierig (SC Magdeburg; Diskuswurf), Alexander Vieweg (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken; Speerwurf) und Janin Lindenberg (LG Nike Berlin; 400 m).
In vielen anderen Disziplinen aber wird es spannende Kämpfe um die Medaillen geben. Nur einige sollen herausgegriffen werden. Bei den Junioren wird über 100 Meter ein harter Fight zwischen dem Deutschen 200 Meter-Meister bei den Erwachsenen, Daniel Schnelting (LAZ Rhede), und Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) erwartet. Über die doppelt so lange Distanz wird es Daniel Schnelting vor allem mit Nils Müller (TSV Friedberg Fauerbach) zu tun bekommen. Spannend sollte es auch bei den Viertelmeilern zugehen. Zwar ist Mathias Bos (TV Gladbeck) leicht favorisiert, aber es bleibt abzuwarten, wie er sich von seinem Einsatz bei der Universiade in Thailand erholt hat. Neben ihm sind Falco Lausecker (TV Bürstadt), Martin Grothkopp (Dresdner SC) und Stephan Behr (1. FC Kaiserslautern) zu beachten.
Spannende Duelle über die Hürden
Ein taktisches Rennen ist über 800 Meter zu erwarten. Martin Conrad (SC Potsdam), Moritz Waldmann (LG Hannover), René Bauschinger (LAC Quelle Fürth/München) und Simon Huckestein (SG Wenden) werden sich auf den letzten 100 Metern wohl ein Spurtrennen liefern. In ihren Vorleistungen liegen die Hürdensprinter Alexander John (LAZ Leipzig), Jens Werrmann (LAZ Zweibrücken), Helge Schwarzer (Hamburger SV) und Paul Dittmer (MTV Hanstedt) recht dicht beieinander. Es ist deshalb offen, ob Jens Werrmann seinen Vorjahreserfolg von Bautzen wiederholen kann. Bei den Juniorinnen spitzen sich die 100 Meter auf das Duell Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen) kontra Anne Möllinger (MTG Mannheim) zu.
Noch mehr Goldanwärterinnen werden über 100 Meter Hürden an den Start gehen. Die deutsche Jahresschnellste Carolin Nytra (Bremer LT) hat vielleicht dank ihrer Routine einen kleinen Vorteil, aber Stephanie Lichtl und Nadine Hildebrand (beide LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) sowie Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen) wollen ihr diesen Vorteil streitig machen. Völlig offen erscheint die Auseinandersetzung im Weitsprung. Leicht favorisiert sind Mehrkämpferin Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) und Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), aber auch Nadja Käther (Ahrensburger TSV) und Beatrice Marscheck (LAZ Gießen) könnten in den Medaillenkampf eingreifen.