Die leichtathletik.de-Top Ten 2002 - international
Der Dezember ist der Monat der Ehrungen, Rückblicke, Wahlen und Hitlisten. Also haben auch wir uns noch einmal den Kopf zerbrochen und wieder in einem kleinen redaktionsinternen "Blitz-Voting" unsere Top Ten, diesmal des Leichtathletik-Jahres 2002 (national und international) ermittelt. Das Ergebnis spiegelt sicherlich eine interessante Mischung aus objektiven und subjektiven Eindrücken des Leichtathletik-Jahres 2002 wider.
Paula Radcliffe war im Jahr 2002 einfach nicht aufzuhalten (Foto: Kiefner)
DIE leichtathletik.de - TOP TEN 2002 – internationalPaula Radcliffe (Marathon / 10.000m)
Was für ein Jahr für die Britin. Einem grandiosen Marathondebüt beim London-Marathon folgten Gold über 5.000 Meter bei den Commonwealth Games in Manchester, ein unvergessener Europarekord auf der doppelten Distanz bei der EM in München und schließlich die Weltbestzeit von 2:17:18 Stunden im Marathon beim Herbstauftritt in Chicago. Einfach unglaublich, was diese Frau zu leisten vermag!
Tim Montgomery (100m)
Seit dem 14. September diesen Jahres ist Tim Montgomery der schnellste Mann der Welt. An diesem Tag lief er beim Grand-Prix-Finale in Paris die 100 Meter in 9,78 Sekunden und nicht nur Maurice Greene, der alte Inhaber der Bestzeit, dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben. Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten lernte Tim Montgomery bei den US-Meisterschaften, dass manchmal besser ist, den Mund zu halten. Im Spätsommer ließ er dann Taten statt großer Worte folgen.
Marion Jones (100m)
Gemeinsam mit ihrem Freund Tim Montgomery räumte die US-Sprinterin in Paris den Grand-Prix-Pott leer. Verdienter Lohn für eine phänomenale Saison, in der sie auf den Strecken von 100 bis 400 Metern ungeschlagen blieb und auch den Jackpot der Golden League knackte.
Hicham El Guerrouj (1500m)
Nicht zu schlagen war auch der Marokkaner Hicham El Guerrouj auf den 1.500 Metern bzw. der Meile. Nur mit dem Weltrekord wollte es nicht klappen, das ein oder andere Mal, vor allem in Zürich und Rieti, schlitterte er knapp an einer neuen Bestmarke vorbei. Aber sicherlich trösteten ihn der Anteil am Jackpot der Golden League und die Wahl zum "Weltleichtathleten des Jahres" darüber hinweg.
Robert Korzeniowski (50km Gehen)
Der Pole ist und bleibt ein vorbildlicher Botschafter des Gehens. Bei der Europameisterschaft in München reckte er den Daumen nach fünfzig Kilometern nach oben. Fast noch bescheiden, denn Robert Korzeniowski hatte gerade in beeindruckender Manier eine neue Weltbestleistung von 3:33:39 Stunden aufgestellt. Walk on...
Khalid Khannouchi (Marathon)
Der gebürtige Marokkaner drückte neben Paula Radcliffe dem diesjährigen London-Marathon seinen Stempel auf und verbesserte dort seine eigene Weltbestzeit auf 2:05:38 Stunden. In Chicago musste er sich dann als Sieger allerdings von der Britin in den Schatten stellen lassen. Trotzdem zwei glänzende Auftritte des US-Läufers in diesem Jahr, die ihm keiner so schnell nachmachen sollte.
Ana Guevara (400m)
Die WM-Dritte von Edmonton gehört zu den Aufsteigern des Leichtathletik-Jahres 2002. Sie eilte auf der Stadionrunde von Sieg zu Sieg und war nicht zu bremsen. In beeindruckender Leichtigkeit sicherte sie sich beim ISTAF in Berlin ihr Scherflein vom Golden-League-Jackpot und ist in Mexiko nun ein gefeierter Sportstar.
Haile Gebreselassie (10.000m)
Die erste Hälfte des Jahres konnte Haile Gebreselassie fast vergessen. Trotz eines glänzenden dritten Platzes mit einer Bombenzeit von 2:06:35 Stunden beim London-Marathon war er dort ein Verlierer. Die Schlagzeilen machten andere. Dann verletzte er sich beim Meeting in Hengelo bei dem Versuch, den Stundenweltrekord zu knacken! Doch der Äthiopier kam zum Jahresende zurück, lief in Doha eine Straßen-Weltbestzeit von 27:01 Minuten über 10.000 Meter und kassierte dafür eine Millionen US-Dollar. Respekt!
Felix Sanchez (400m Hürden)
Nicht zu bremsen war in diesem Jahr der Hürdenläufer von der Dominikanischen Republik, der beim Grand-Prix-Finale sogar noch über die flache Stadionrunde startete. Er zählte mit zum Quartett der Golden-League Jackpot-Abräumer und sorgte beim Meeting von Zürich gegen das Beste vom Besten in 47,35 Sekunden für ein Glanzlicht, seinen Saisonhöhepunkt.
Sureyya Ayhan (1500m)
Dank Sureyya Ayhan hat die Türkei in diesem Sommer die Leichtathletik für sich entdeckt. Wie die Newcomerin bei der EM in München gegen keine Geringere als Gabriela Szabo einen Start-Ziel-Sieg landete, war beeindruckend. Dass es kein Zufall war, bewies die Südosteuropäerin auch später in der Golden League.
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