Die leichtathletik.de-Top Ten 2003 - international
Der Dezember ist der Monat der Ehrungen, Rückblicke, Wahlen und Hitlisten. Also haben auch wir uns noch einmal den Kopf zerbrochen und wieder in einem kleinen redaktionsinternen "Blitz-Voting" unsere Top Ten, diesmal des Leichtathletik-Jahres 2003, ermittelt. Das Ergebnis spiegelt sicherlich eine interessante Mischung aus objektiven und subjektiven Eindrücken aus den letzten zwölf Monaten wider.
Maria Mutola war im Sommer die Nummer eins (Foto: Chai)
Maria MutolaDie schnelle Frau aus Mozambique war wieder die Dominatorin über die 800 Meter. Sie gewann bei der Hallen-WM in Birmingham, bei der WM in Paris und auch noch alle Rennen in der Golden League. Mehr geht einfach nicht. Im Jahresvergleich trennten Maria Mutola von der Konkurrenz um Europameisterin Jolanda Ceplak fast zwei Sekunden. Ein Klassenunterschied!
Paula Radcliffe
Paula Radcliffe hält die Fahnen der britischen Leichtathletik allen Krisen zum Trotz hoch. Nur für die WM in Paris war sie indisponiert und verzichtete deshalb. Doch ihre Glanzvorstellung hatte sie bereits im April beim London-Marathon abgeliefert. 2:15:25 Stunden bedeuteten eine neue Weltbestzeit. Damit lief sie 2003 schneller als alle Männer von der Insel. Im Dezember feierte sie dann als Cross-Europameisterin in Edinburgh einen tollen Jahresabschluss.
Paul Tergat
Berlin erwies sich auch für Paul Tergat als schnelles Marathonpflaster. Der 35-jährige Routinier aus Kenia lief auf und (aber zumindest nicht allen) davon. Am Ende ließ er sich aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und entledigte sich in der neuen Marathon-Weltbestzeit von 2:04:55 Stunden am 28. September dem vermeintlichen Ruf des "ewigen Zweiten".
Carolina Klüft
Das blonde, quirlige, mehrkämpfende Spaßgirl aus Schweden zog auch in diesem Jahr wieder die Blicke und Kameras auf sich. Dem überzeugenden Sieg bei der Hallen-WM in Birmingham folgte im Sommer eine wahrhaft weltmeisterliche Galavorstellung im "Stade de France". Dort knackte die erst 20-jährige Carolina Klüft um einen Zähler die 7.000-Punkte-Marke und bekam dafür auch die Anerkennung der französischen (Eunice-Barber-)Fans. Girls just wonna have fun!
Kenenisa Bekele
21 Jahre jung und doch schon der legitime Nachfolger von Haile Gebreselassie? Daran ließ Kenenisa Bekele zumindest in den letzten Monaten keine Zweifel aufkommen. Nach seinen zwei Siegen bei der Cross-WM in Lausanne war später im Sommer der WM-Titel in Paris über 10.000 Meter der Höhepunkt. Zudem gab es noch Bronze über die 5.000 Meter. Nur in den Weltjahresbestenlisten sind noch andere vor dem Äthiopier.
Eunice Barber
Die in Sierra Leone geborene und inzwischen für Frankreich startende Mehrkämpferin wurde zur Heldin der WM in Paris. Am Abschlusstag holte sie sich in einem hochdramatischen Weitsprung-Wettkampf mit 6,99 Metern Gold, später sprang sie beim "World Athletics Final" in Monaco noch 7,05 Meter. Außerdem hatte es im Siebenkampf bereits zu WM-Silber gereicht. Dabei kam Eunice Barber 2003 nach fast zweijähriger Verletzungspause erst wieder auf die Leichtathletik-Bühne zurück. Ein bemerkenswertes Comeback!
Robert Korzeniowski
Der polnische Botschafter des Gehens blieb auch 2003 in der Erfolgsspur. Bei der Weltmeisterschaft in Paris führte er über 50 Kilometer die Konkurrenz an. Die neue Weltbestzeit von 3:36:03 Stunden unterstrich seine Vorherrschaft auf der Straße. Robert Korzeniowski hat sich auch in diesem Jahr seinen Platz in diesen Top Ten redlich verdient.
Felix Sanchez
Er siegt und siegt und siegt. Der Mann von der Dominikanischen Republik ist scheinbar unbezwingbar. Seine letzte Niederlage über die 400 Meter Hürden datiert aus dem Jahr 2001. Mit seinem erfolgreichen und mit einer neuen persönlichen Bestzeit (47,25 sec) gekrönten Auftritt bei der WM in Paris schaffte es Felix Sanchez sogar in die Stefan-Raab-Show "TV Total", jedoch in gewohnt zweideutiger Weise.
Tom Pappas
Der US-Zehnkämpfer entzauberte Weltrekordhalter Roman Sebrle. Sowohl bei der Hallen-WM, als auch bei der Freiluft-WM wies er den Tschechen bei den entscheidenden Duellen in die Schranken. Lediglich in Götzis und in der Weltjahresbestenliste lag Tom Pappas hinter ihm, dort allerdings nur um winzige 23 Pünktchen.
Marc Raquil
Nach dem 400-Meter-Finale bei der WM in Paris wurde er als "100-Meter-Sprinter mit 300 Metern Anlauf" bezeichnet. Sein Finish, das ihm Bronze einbrachte, war unwiderstehlich und ließ Frankreich jubeln. Tausende Frauenherzen flogen dem Mädchenschwarm im "Stade de France" zu. Und ein Geldautomatenhäuschen zierte sein Konterfei. Marc Raquil war der heimliche Liebling der WM, zumindest bei den weiblichen Zuschauern.
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