Der Dezember ist der Monat der Ehrungen, Rückblicke, Wahlen und Hitlisten. Also haben auch wir uns noch einmal den Kopf zerbrochen und unsere Top Ten, diesmal des Leichtathletik-Jahres 2013, ermittelt. Das Ergebnis spiegelt eine Mischung aus objektiven und subjektiven Eindrücken sowie Beobachtungen aus den letzten zwölf Monaten wieder.
Christina Obergföll
Die Hoffnung, dass dieser Tag noch kommt, hatten viele schon aufgegeben. Auch Christina Obergföll kennt es, mit Zweifeln zu kämpfen. Umso größer fiel ihre Freude aus, als sie doch ganz nach oben aufs Treppchen durfte: WM-Gold! Die Speerwerferin kann es eben doch beim Großereignis. Wir haben uns gerne mitreißen lassen.
Robert Harting
Ein wahrer Champion kennt keinen Schmerz. Robert Harting hat nach seinem Olympiasieg kein einfaches Jahr hinter sich. Bei der WM war es der Rücken, der schmerzte. Einmal mehr trotzte der Weltmeister seinem Körper in Moskau einen Weltklassewurf ab und machte das Triple perfekt. Warum geht Robert in die Knie? Eigentlich müssten wir das tun.
Raphael Holzdeppe
Schon einmal war Raphael Holzdeppe der Shooting-Star der deutschen Leichtathletik, als er 2008 als 18-Jähriger zu Olympia fuhr und U20-Weltrekord sprang. Fünf Jahre später ist er zum ersten deutschen Stabhochsprung-Weltmeister gereift und wieder ein Shooting-Star, diesmal über die Szene-Kenner hinaus.
Michael Schrader
Was für ein Comeback! Starke Zehnkämpfer hat Deutschland viele - das hat sich gerade in diesem Jahr gezeigt. Oft waren einige unserer "Könige der Athleten" in den letzten Jahren langfristig verletzt, unter anderem Michael Schrader. Trotz der Leidenszeit hat er nie den Glauben an sich verloren. Der Lohn für die nicht nur körperliche Höchstleistung: WM-Silber.
David Storl
Er hat es schon wieder gemacht! Die Saison von David Storl war etwas holprig. Beim Jahreshöhepunkt war der Kugelstoßer aber wieder einmal topfit. Fast schon mit einer Spur Selbstverständlichkeit hat "Storli" mit gerade einmal 23 Jahren seinen zweiten WM-Titel geholt. Uns hat er damit schwer beeindruckt.
Christina Schwanitz
Verkrampft, verletzt, verloren - all das sind Worte, die Christina Schwanitz 2013 aus ihrem Wortschatz streichen durfte. Geduld, harte Arbeit und der ein oder andere Tipp der Sportpsychologin haben geholfen, die fünf Jahre alte Bestleistung zu knacken, Hallen-Europameisterin zu werden, die 20-Meter-Marke zu übertreffen und bei der WM Silber abzuräumen. Wow!
Claudia Rath
Der pure Spaß an der Leichtathletik sowie Freude auch über Verbesserungen, ohne damit große Schlagzeilen zu machen, haben Claudia Rath weit gebracht. Auf Sternstunden setzt sie nicht, Stück für Stück hat sich die Frankfurterin nach oben gekämpft, bis auf WM-Platz vier. Auch so kann man nach den Sternen greifen.
Homiyu Tesfaye
Karrieresprung im Zeitraffer. Innerhalb von sechs Wochen überschlugen sich die Ereignisse: Einbürgerung in Deutschland, auf den letzten Drücker für die WM qualifiziert und dort auf Rang fünf gelaufen. Wenn Homiyu Tesfaye im Rennen so abgebrüht weitermacht, muss sich die kontinentale Konkurrenz warm anziehen.
Björn Otto
Er hat sich einfach "eingegroovt" in der Weltspitze. In sage und schreibe 17 Wettkämpfen ist Björn Otto in diesem Jahr 5,80 Meter oder höher gesprungen. Bei Hallen-EM und WM gab es Silber und Bronze. Und das Feuer brennt weiter: Er ist für einen Titel gut. Die nächsten Gelegenheiten bieten Hallen-WM und EM.
Julian Reus
10,14 Sekunden und 20,36 Sekunden. Mit diesen Zeiten hat sich Julian Reus zum Sprintkönig der Deutschen Meisterschaften in Ulm gekrönt. Eine Top-Leistung, die auch für die positive Entwicklung der deutschen Sprinter insgesamt steht. Bei der EM im kommenden Sommer winken auch im Einzel allemal gute Platzierungen.
Wen wir nicht vergessen wollen...
Irina Mikitenko
Sosthene Moguenara
Christian Reif
Malte Mohr
Corinna Harrer
Verena Sailer
Martin Keller
Linda Stahl
Arthur Abele
Betty Heidler
Martin Wierig
Silvio Schirrmeister
Kai Kazmirek
Gesa Felicitas Krause
Luise Hollender - Leena Günther - Tatjana Pinto - Katharina Grompe