Die LG Wedel-Pinneberg will nach Hamburg
Die Leichtathletik-Gemeinschaft von TSV Wedel und VfL Pinneberg plant einen Wechsel vom schleswig-holsteinischen Landesverband (SHLV) zum Hamburger Landesverband (HLV). Für den HLV würde das einen Zuwachs von 700 Mitgliedern bedeuten, darunter weit über 100 aktive Athleten.
Claudia Schultz könnte bald für den Landesverband Hamburg laufen (Foto: Chai)
Zu den bekanntesten Sportlern zählen die Langstrecklerin Marina Hilschenz, 800-Meter-Läuferin Claudia Schultz und Diskuswerfer Ralf Mordhorst. Die 1975 gegründete LG erhofft sich vom Wechsel hauptsächlich eine finanzielle und zeitliche Entlastung.Bernd Smrcka, Trainer von Claudia Schultz und Marina Hilschenz, erzählt, dass "schon in den letzten drei bis vier Jahren über einen Wechsel nach Hamburg im Vorstand diskutiert wurde". Die Gründe für diesen Schritt liegen klar auf der Hand, weite Wege zu den Landesmeisterschaften, speziell auch für die jugendlichen Athleten und ihre Betreuer würden wegfallen. "Wir könnten die Sportler einfach in die S-Bahn setzen." Vor allem die Trainer "waren nicht mehr bereit, die langen Anfahrten verbunden mit einigen Kosten in Kauf zu nehmen."
Entscheidung bei Vorstandssitzung
Die Entscheidung für Hamburg fiel dann endgültig dieses Jahr auf einer Vorstandssitzung. In den nächsten vier Wochen haben die Hamburger Vereine Zeit Einspruch gegen den Antrag zu erheben. Diese müssen aber, wie HLV-Landestrainer Jürgen Krempin betont, "begründet sein". Der Hamburger Sportverein, größter Verein der Hansestadt mit 40.000 Mitgliedern, hat von seiner Seite schon grünes Licht signalisiert.
Bernd Smrcka gesteht, dass der Wechsel auch sportliche Vorteile für die Leichtathletikgemeinschaft mit sich bringt. "In Zukunft könnten wir die Jahn-Kampfbahn ohne Probleme nutzen. Bisher trainieren wir dort zwar auch schon, aber eben nur als geduldete Gäste." Dazu kommt die neue Sporthalle in Hamburg als "i-Tüpfelchen". Bisher mussten die Athleten für ein vernünftiges Hallentraining immer nach Hannover oder sogar nach Berlin reisen.
Mit lachendem und weinendem Auge
Angst davor, dass das Niveau in einem eher kleinen Landesverband wie dem HLV leiden könnte, hat Bernd Smrcka nicht, "auch in Schleswig-Holstein war das Niveau nicht gerade berauschend. Außerdem werden die zwei Landesverbände ihre Hallenmeisterschaften gemeinsam in Hamburg austragen."
"Mit einem lachenden und einem weinendem Auge", würde er, wenn alles klappt, den SHLV verlassen. In 31 Jahren Zugehörigkeit hatte man nie Probleme mit dem Verband und Bernd Smrcka bedauert, dass durch den Weggang der LG Wedel-Pinneberg die Schleswig-Holsteiner einiges an Beiträgen und Zuschüsse verlieren werden.