| PSD Bank Meeting

Die Stimmen der Düsseldorfer Stars und Sieger

Zwei deutsche Hallen-WM-Normen, ein Meeting-Rekord und jede Menge weitere Spitzen-Leistungen. Das 11. PSD Bank Meeting bot am Mittwochabend hochklassige Leichtathletik. Lesen Sie in unseren Flash-Interviews, was die Düsseldorfer Stars und Sieger selber zu ihrer Leistung sagen und wie sie den Wettkampf einschätzen.
Michael Wiener/ Harald Koken

Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig)
Zweite 60m Hürden (8,01 sec)

Ich finde es schade, dass es angeblich im Finale einen Fehlstart gab. Ich war super draußen. Im Endeffekt war es auch keiner. 8,01 ist völlig okay. Aber ich hätte lieber den ersten Lauf gehabt. Ich weiß nicht, was los war. Lässt sich aber leider nicht ändern. Ich bin dennoch absolut zufrieden. Auf der Leistung lässt sich aufbauen. Mal schauen, ob es in Karlsruhe unter acht Sekunden geht. Im Vorlauf wäre ich schneller gewesen, wenn ich durchgezogen hätte. Im Finale hatte ich an der vierten Hürde einen Wackler, das hat Zeit gekostet. Bei der Hallen-WM starte ich nicht. Das würde zwei Wochen meiner Vorbereitung kosten, das geht nicht. Denn ich habe den Siebenkampf in Götzis geplant. Über die Hürden habe ich zuletzt verstärkt den Start trainiert, das habe ich heute gut umgesetzt. Das war ansonsten mein Schwachpunkt. Der war heute zwischen Hürde drei und vier. Am Samstag geht’s in Karlsruhe weiter.

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01)
Fünfte über 60 m Hürden, 8,12 sec

Im Vorlauf hätte ich mich vor der ersten Hürde fast auf die Nase gelegt. Aber mit der Zeit im Finale bin ich sehr zufrieden. Ich kann jetzt gar keine Zeit nennen, die ich mir zum Beispiel am Samstag für Karlsruhe vornehme. Im Kopf habe ich aber eine ganz bestimmte Zeit, die ich da knacken möchte. Wenn eine Sieben vorne stünde, wäre das der Hammer. Das kann passieren. Denn die Läufe sind noch nicht perfekt. Ich suche noch meine Position.

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Zweite 800 m (2:02,19 min)

Es war ein fernes Ziel, unter die ersten Drei zu kommen und die WM-Norm zu laufen. Ich wusste, dass ich es drauf habe. Aber man muss es erst auf die Bahn bringen. Es war ein cooles Rennen. Am Anfang war ich erstmal hinten. Aber im letzten Moment, in dem es möglich war, habe ich den Anschluss gehalten. Und dann war ich dran. Dann war es richtig cool, dass ich Zweite in dieser Zeit geworden bin. Das macht Lust auf mehr. Vor zwei Wochen bin ich schon gegen Fabienne gelaufen. Ich wusste nicht genau, was ich drauf habe – es war das erste Rennen. Ich war froh, dass ich dort schon Selbstvertrauen getankt habe. Jetzt habe ich mich um drei Sekunden gesteigert – super. Jetzt freue ich mich, wenn ich nach Portland fahren darf. Im vergangenen Jahr war ich zum ersten Mal im Höhentrainingslager in Flagstaff. Es würde gut passen, bei der Hallen-WM zu starten und direkt danach ins Trainingslager zu fahren.  Ich bin noch jung und muss jede internationale Erfahrung mitnehmen. Und eine Hallen-WM ist etwas besonderes. Am Samstag geht’s in Karlsruhe weiter.

Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr)
Fünfte über 800 Meter, 2:02,96 min

Das Rennen hat mir gezeigt, dass mein Ergebnis von letzter Woche nur ein blöder Ausrutscher war und dass meine Form stimmt. Die Taktik hat allerdings noch nicht gestimmt. Ich war heute noch sehr unentschlossen, habe an manchen Stellen das Gefühl gehabt ich könnte, habe mich aber nicht richtig getraut. Ich habe einfach nicht konsequent durchgezogen, aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall mehr kann. Ich bin jetzt zunächst froh, dass ich eine gute Zeit stehen habe. Ich muss mich um meine Achillessehne kümmern, habe das aber ganz gut unter Kontrolle. Am Samstag nehme ich in Karlsruhe die halbe Distanz in Angriff.

Alexandra Wester (ASV Köln)
Zweite im Weitsprung, 6,72 m

Es war ein toller Wettkampf, es ist genauso gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte mir 6,75 Meter vorgenommen. Aber es ist noch einmal ein ganz anderes Gefühl, wenn man es denn wirklich erreicht hat, oder fast zumindest. Ich versuche jetzt weiter die Norm für die Hallen-WM zu erreichen. Vielleicht ergibt sich ja noch, dass ich beim ISTAF-Indoor springen kann. Was bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig möglich ist, kann ich nicht sagen. Ich nehme mir als erstes eine Weite vor. Und das heißt: Ich würde super gerne diese 6,75 Meter knacken. Das ist nicht mehr weit. Das ist mein nächster Step.

Julian Reus (TV Wattenscheid 01)
Zweiter 60 m (6,59 sec)

Mit dem Vorlauf bin ich überhaupt nicht zufrieden. Aber der Sport lebt von Emotionen. Nach so einem Wettkampf wie am Freitag, als ich deutschen Rekord gelaufen bin, ist es schwer, dann sofort wieder Top-Leistung zu bringen. Mit der 6,59 im Endlauf nach den zwei Fehlstarts bin ich sehr, sehr zufrieden. Das ist eine Bestätigung, dass ich stabil um oder unter der 6,60 laufe. Das ist sehr ordentlich. Stabil unter 6,60 laufen ist mein weiteres Ziel für die Hallensaison. Die Hallen-WM ist kein Thema, im Sommer sind viele Höhepunkte. Der deutsche Rekord war heute kein Thema. Für mich spielt auch keine Rolle, dass ich aktuell die Nummer eins in der Welt bin. Es ist wichtig, in Drucksituationen wie heute gute Rennen zu machen.

Kim Collins (St. Kitts und Nevis)

Sieger über 60 m, 6,53 sec

Ich war wegen der zwei Fehlstarts ein wenig nervös, aber dann lief es doch sehr gut. Ich konnte hintenheraus auch noch mächtig beschleunigen. Ich bin glücklich, dass ich gewonnen habe und bin sehr zufrieden mit dem Gesamtverlauf. Richtung Olympia stimmt meine Form.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Stabhochsprung (ohne gültigen Versuch)

So etwas kommt vor im Sport. Generell war es kein überragender Wettkampf. Ich weiß allerdings nicht, ob mich das fröhlich stimmen soll. Eigentlich wäre mehr drin gewesen. Am Samstag ist die nächste Chance in Karlsruhe. Heute Abend werde ich noch ein bisschen sauer auf mich sein. Hier und da haben paar technische Feinheiten nicht gestimmt. Aber morgen geht’s wieder weiter, da wird nicht lange gehadert. Zwei Einheiten, und dann gibt’s in Karlsruhe die nächste Chance.

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Zweite im Dreisprung, 14,10 m

Von der Organisation her fand ich das dieses Mal gar nicht gut. Es gab Unterbrechungen, ich musste mitten im Wettkampf zur Athletenpräsentation, es war einfach nicht optimal. Dass wir im Vorprogramm angesiedelt waren, da weiß ich ohnehin nicht, was das sollte. Insgesamt war ich nicht gut drauf, es lief nicht so wie am Wochenende in Chemnitz. Ich hatte mit dem Anlauf Probleme, habe die Sprünge nicht so getroffen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Gemessen an den 14,29 Metern vom Wochenende geht noch genug. Aber da brauche ich mehr Ruhe und keine dauernden Unterbrechungen. Das hat einfach nur genervt.

Jenny Elbe (Dresdner SC 1898)

Siegerin Dreisprung, 14,12 m

Ich bin sehr zufrieden. Ich habe gar nicht mit dieser Weite gerechnet. Ich habe mich gut eingesprungen. Im Moment arbeiten wir an meiner Technik. Die Wettkämpfe sind nur eine Überprüfung zwischendurch. Deswegen sind die Leistungen noch nicht konstant. Aber wenn ich mich mal treffe, dann ist sehr viel drin. Die Unterbrechung hat mich schon gestört. Aber man stellt sich darauf ein, man kennt das, ich bin erfahren. Dann ist das kein Problem. Ich habe gar nicht auf eine Weite spekuliert. In der Halle ist das nicht so wichtig. Meine Technik muss sich stabilisieren, das ist wichtiger. In Chemnitz starte ich beim Erdgas-Meeting, dann kommen die Deutschen Meisterschaften.

Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)
Sechster über 1.500 m, 3:41,59 min

Es war ganz gut, am Anfang relativ schnell, ich hing ganz hinten drin. Ich konnte gut mit schwimmen. Hintenheraus wurde es dann schnell. Es macht ja auch mal Spaß, wenn man mehr ein Platzierungsrennen hat als nur auf Geschwindigkeit zu gehen. Es war etwas völlig anderes als die Crossläufe in Tilburg und bei der EM. Das war nur als Grundlage gedacht. Und die Halle sehe ich jetzt auch nur als Übergang. Die großen Aufgaben kommen im Sommer. Ich bleibe an den 1.500 Metern noch ein bisschen dran, aber am Samstag laufe ich in Karlsruhe 3.000 Meter.

Inna Weit (ART Düsseldorf)

Zehnte 60 Meter (7,42 sec)

Ich habe mein Ziel heute erreicht. Denn ich wollte Saisonbestzeit laufen. Gerne wäre ich natürlich etwas schneller gewesen. Aber wir trainieren im Moment sehr hart, und die Hallensaison ist natürlich auf die Deutschen Meisterschaften ausgelegt. Wäre ich heute völlig ausgeruht gewesen, wäre sicher mehr möglich gewesen. Bei den Deutschen möchte ich meine Bestzeit von 7,31 Sekunden angreifen. Mein erstes Heimspiel hier in Düsseldorf hat mir gefallen, die Leute haben mich herzlich empfangen.

Adam Kszczot (Polen)
Sieger über 800 m, 1:46,00 min

Es war mein fünfter Sieg in Düsseldorf, von daher bin ich sehr zufrieden. Die Zeit ist für den Anfang auch nicht schlecht. Aber die ersten 200 Meter in 24,56 Sekunden waren viel zu schnell. Auch die 400-Meter-Zeit von 50,86 Sekunden war überpaced. Möglicherweise wäre ich mit ruhigerem Beginn eine halbe Sekunde schneller gewesen. Aber das wird sicher in den nächsten Rennen besser. Ich peile den polnischen Rekord an. Aber insgesamt sind meine Planungen auf die Olympischen Spiele ausgerichtet.

Lena Malkus (SC Preußen Münster)

Neunte Weitsprung (6,22 m)

Ich habe seit längerer Zeit Schienbeinprobleme. Daher ergibt sich eine Fehlhaltung im Körper. Das wirkt sich aus, unter anderem habe ich dadurch Beugerprobleme. Man sieht es, ich bin getapt. Dadurch bin ich ein bisschen gehandicapt. Die 6,22 Meter sind natürlich nicht das, was ich mir von der Hallensaison erhoffe. Aber die Halle hat in meiner Planung keinen großen Stellenwert, sie dient nur als Standortbestimmung. Ein paar Meetings möchte ich aber noch machen und auch zeigen, dass ich weiter springen kann. Natürlich auch bei den Deutschen Meisterschaften. Jetzt hilft erstmal viel physiotherapeutische Behandlung und dann sehen wir, welche Wettkämpfe ich bestreiten kann.

Stella Kubasch (LG Telis Finanz Regensburg)
Siegerin 800-Meter-B-Lauf, 2:06,30 min

Ich habe mein Rennen von Samstag, bei ich mich auf 2:05,49 Minuten verbessern konnte, noch in den Beinen gespürt. Ich hatte zwar gehofft, dass ich heute noch schneller laufen würde und eine Schippe drauflegen kann. Eine 2:04 hatte ich mir schon vorgestellt. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Ich habe mich super gefühlt. Aber schon in der ersten Runde konnte ich an Tempomacherin Christine Gess nicht dranbleiben. Ich bin ja sowieso nicht der Typ, der superschnell angeht. Was insgesamt in diesem Winter noch geht, weiß ich auch nicht. Ich bin super überrascht, wie gut ich drauf bin. Zumal ich jetzt mein Studium von Utrecht nach Amsterdam verlegt habe. Mein Coach sitzt in Norddeutschland. Ich weiß noch nicht, wo es hin geht, ob ich bei der Deutschen 1.500 oder 800 Meter laufe. Insgesamt aber ist der Winter eine Übergangssaison für draußen.

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