Die "Trainer des Jahres" 2002
Sie stehen hinter dem Erfolg der Athleten und arbeiten tagein, tagaus akribisch daran. Gemeint sind die Leichtathletiktrainer, für die diese Aufgabe eine Berufung ist. Im Rahmen der Kienbaumer Spitzensporttage wurden am vergangenen Wochenende Jürgen Krempin, Thomas Springstein und Leszek Klima für ihre besonderen Verdienste als "Trainer des Jahres" 2002 ausgezeichnet.
Jürgen Krempin (Foto: Kiefner)
Jürgen Krempin (Hamburg)Bei der WM in Edmonton vermuteten einige selbsternannte "Fachleute" noch, dass der Erfolg von Ingo Schultz nur eine Eintagsfliege sei. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass ein Athlet mit einem so jungen Wettkampfalter im Folgejahr an diese Leistung anknüpfen könne. Ingo Schultz und sein Heimtrainer Jürgen Krempin haben nicht nur das Gegenteil bewiesen, sondern optimistische Prognosen für 2002 noch übertroffen. Der Saisonverlauf des Vize-Weltmeisters zeigt eine perfekte Planung und deutliche Konzentration auf die Saisonhöhepunkte. Von Rennen zu Rennen wurde die Jahresbestzeit kontinuierlich gesteigert, die Wettkämpfe sorgsam ausgewählt und dann zunächst bei den Deutschen Meisterschaften und später beim Titelgewinn in München die geplante Topleistung erbracht. Die kontinuierliche Steigerung ging sogar so weit, dass Ingo Schultz erst im letzten Rennen des Jahres beim Weltcup seine Saison-Bestmarke erreichte. Dieser Saisonverlauf wie aus dem Lehrbuch bestätigt die erfolgreiche Arbeit des Trainers Jürgen Krempin. Als Landestrainer des Hamburger Leichtathletik-Verbandes trainiert er nicht nur das Vorbild Ingo Schultz sondern auch weitere Talente aus dem Norden.
Thomas Springstein (Magdeburg)
Wenn eine Athletin immer wieder gesundheitliche und verletzungsbedingte Rückschläge einstecken muss, trotzdem immer wieder ein erfolgreiches Comeback schafft und rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt doch noch zum angestrebten Erfolg kommt, ist dies auch eine Meisterleistung des Trainers. Grit Breuer schien zu Saisonbeginn außerstande, noch rechtzeitig zur Europameisterschaft wieder fit zu sein. Noch wenige Wochen vor den Münchener Rennen war an eine Wettkampfteilnahme noch nicht zu denken. Thomas Springstein hat den Trainings- und Leistungsaufbau so geplant und gesteuert, dass das fast Unmögliche doch noch gelang und Grit Breuer zum Saisonhöhepunkt ihre bestmögliche Leistung erbringen konnte. Nicht nur die Silbermedaille im Einzelrennen, besonders beim Titelgewinn als Schlussläuferin der Staffel konnte man eine Grit Breuer erleben, wie wir sie aus vielen großen Rennen kennen. Ivonne Teichmann, ein weiteres Mitglied der Trainingsgruppe von Thomas Springstein, überzeugte 2002 durch ein sehr konstantes Leistungsniveau und herausragende Platzierungen.
Junioren-Trainer des Jahres
Leszek Klima (Leverkusen)
Seit vielen Jahren gilt Leszek Klima als einer der besten Stabhochsprung-Trainer der Welt. Er ist einer der Väter des Aufschwungs und der inzwischen schon mehrjährigen Spitzenstellung des deutschen Stabhochsprungs. Bei allen Erfolgen der von ihm trainierten Männer und Frauen hat er aber nie den Blick und das Interesse für den Nachwuchs verloren. Er ist der Heimtrainer der einzigen deutschen Titelgewinnerin bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2002 in Jamaika, Floe Kühnert. Schon als junges Mädchen holte er sie - wie seinerzeit auch schon Danny Ecker und andere - in seine Stabhochsprung-Gruppe. Altersgerechtes Training und parallel eine umfassende Grundausbildung im Mehrkampf zeigen gerade bei Floe Kühnert optimale Erfolge. Sie wird nicht das letzte Talent aus der Schule von Leszek Klima sein.