| Auslandstrainerschule

Die Trainer-Studenten stellen sich vor - Teil II

Für die zwölf Stipendiaten des Auswärtigen Amtes heißt es jetzt „Halbzeit“. Im Juli möchten alle die Prüfungen für das Diplom des Leichtathletik-Trainers bestehen. Was die Stipendiaten bislang an Erfahrungen mitnehmen konnten und wie es ihnen in Deutschland und an der DLV-Auslandstrainerschule in Mainz gefällt, verraten einige von ihnen in einer persönlichen Vorstellung.
Karin Scott

Luis Alejandro Montenegro aus Chile

Als wir Studierenden des 37. Studienkreises (SK) in Mainz ankamen, trafen wir die Teilnehmer des 36. SK, die grade ihre Prüfungen absolvierten und uns neuen Schüler willkommen hießen. Sie gaben uns viele Informationen über den Ablauf des Kurses und über das Leben in Deutschland.

Wir leben in einem zweistöckigen Gebäude der Trainerschule. Dieses ist mit Schlafzimmern, einer gemeinsamen Küche, Unterrichtsräumen, Waschküche, Räume zum Lernen und Fernsehen ausgestattet. 50 Meter entfernt befinden sich die Leichtathletikhalle und das Leichtathletikstadion, 200 Meter weiter weg ist die Schwimmhalle. Außerdem sind die Fitnessräume der Universität in unmittelbarer Nähe.

Unsere Professoren sind oder waren hervorragende Trainer auf ihrem Gebiet, die für den DLV oder für internationale Kooperationen gearbeitet haben. Dies gibt dem Kurs einen besonderen Schwerpunkt und stellt einen großen Vorteil dar. Wer will, kann beim USC Mainz trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Ich unterstütze die Trainer des USC Mainz bei ihrer Arbeit mit Jugendlichen und Kindern.

Ich kenne sehr gute chilenische Leichtathletiktrainer, die die Auslandstrainerschule besucht haben und mir sehr positive Dinge erzählt haben. Aus diesem Grund habe ich mich dreimal bei der deutschen Botschaft in Chile mit einer Empfehlung des Chilenischen Leichtathletikvereins beworben.

Die Stärken der Auslandstrainerschule (ATS) sind: die hervorragende Lehrer. Ein Ambiente das alles, was zum Studieren nötig ist, bietet. Unterricht, der in demselben Gebäude, in dem man wohnt, stattfindet. Die Möglichkeit, die Arbeitsweise der deutschen Trainer und Professoren kennenzulernen.

Die Möglichkeiten der ATS sind: Die Kultur und die Struktur des Sports und besonders der Leichtathletik Deutschlands, aber auch der Heimatkontinente (Afrika, Asien und Südamerika) der anderen Studenten, kennenzulernen. Spezialisierung auf den Bereich, der gefällt (Schnelligkeit, Werfen, Sprung; seit diesem Jahr von der IAAF anerkannt). Kontakte in Mainz und zu unseren Kollegen, die die Trainerschule zu einem anderen Zeitpunkt besucht haben, aufzubauen.

Die Schwächen der ATS sind:  Es fehlt ein Abkommen zwischen dem USC und den Studierenden, um von dem Tag der Ankunft das deutsche Training beobachten und teilnehmen zu können. Zudem wäre die Möglichkeit einer Spezialisierung auf Ausdauerlauf schön.

Ulric I.T. Peters aus  Sierra Leone

Am 2. Juni 2014 kam ich nach Deutschland und von da an habe ich versucht, mit all dem Neuen und Unbekannten fertig zu werden. Das Leben in Deutschland ist so völlig anders, als in meinem Heimatland. Doch hier an der  Auslandstrainerschule in Mainz haben sich alle viel Mühe gemacht, dass ich mich wohlfühlen kann. Jeder Dozent im Studienkurs ist sehr bemüht, sicherzustellen, dass wir auch verstehen können, was gemeint ist. Allen voran Thomas Bleicher. Eine neue Sprache, das war nicht leicht für mich, aber mit der Geduld und dem Mut von Thomas Bleicher, habe ich mich verbessert.

Die Sport-Theorie in einer fremden Sprache ist natürlich nicht einfach und vier Monate Deutschunterricht sind nicht genug, um eine ganze Sprache zu lernen. Hinzu kommt, dass einige Dozenten sehr schnell sprechen. Schneller Lernen heißt für uns langsamer sprechen!

Im praktischen Bereich finde ich vor allem die „Sprünge“ sehr schwierig, bin ich doch ein „Werfer“. Herr Swoboda ist sehr gut und ich kenne und verstehe allmählich die verschiedenen Sprung-Techniken.

Ich bin jetzt richtig glücklich, trotz einiger Verletzungen und Schmerzen komme ich doch gut durch alle praktischen Übungen. Ich denke, mein Aufenthalt in Deutschland ist ein Erfolg. Mein traurigster Moment war, dass ich nicht zur Beerdigung meiner lieben Mutter fahren konnte.

Wir freuen uns auf die restliche Zeit und ich wünsche mir, gut durch die Prüfungen zu kommen. Danke, für die Möglichkeit mich zu verbessern. Ich verspreche, meine Athleten mit meinem neuen Wissen weiter zu entwickeln. Vielen Dank und seid gesegnet.

Diego Andres Heredia Leon aus Ecuador

Gern stelle ich mich vor. Ich heiße Diego und ich komme aus Ecuador.
Zuerst möchte ich mich bei der Leitung der Auslandstrainerschule dafür bedanken, dass sie mich während meiner Unterkunft in Mainz so gut unterstützt hat.

Es ist das erste Mal, dass ich im Ausland für so lange Zeit wohne. In Deutschland gefällt mir das Engagement für den Umweltschutz, wie zum Beispiel die Regel vom Flaschenpfand. Es gefällt mir auch, dass ich überall mit dem Fahrrad hinfahren kann, weil ich weiß, dass mich die Autofahrer auf der Straße respektieren.

Mir gefällt auch, dass die Deutschen alle Regeln ganz generell respektieren und dass sie so pünktlich sind. Das einzige, das mir nicht gefällt, ist die Kälte im Winter – brrrrrrrr.

Tatiana Tarcila Merced Silva aus Mexiko

Früher habe ich gedacht, es könnte eine gute Erfahrung sein, in Deutschland zu sein und auch andere Länder kennen zu lernen. Heute weiß ich, es ist eine gute Erfahrung. Die deutsche Sprache ist sehr interessant, ein bisschen schwierig, die Grammatik ist anders und die Aussprache. Aber es ist gut, eine andere Sprache zu lernen. Der Deutschunterricht ist sehr kurz, nach der Intensivausbildung nur vier Stunden wöchentlich am Nachmittag. Es wäre gut, vielleicht auch am Abend noch mit deutschen Studenten zu üben. Daran arbeite ich jetzt ganz intensiv.

Der Leichtathletik-Kurs ist gut, meine Lehrer sind kompetent, haben viele Erfahrungen und viel Geduld. Es wäre allerdings gut, mehr Praxis in der „Trainingsplanung“ zu bekommen.

Ibrahima Sanogo aus Mali

Seitdem ich in Deutschland, genau gesagt in Mainz, angekommen bin, widme ich mich der Ausbildung zum Leichtathletik-Trainer im 37. Studienkurs. Die Auslandstrainerschule auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität bietet mir dies als Stipendiat des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Ich wurde gut empfangen und habe hier mein eigenes Zimmer. Bereits mit Ankunft im Juni 2014 wurde ich von den Studierenden des 36. Studienkurses begrüßt und eingewiesen, etwa wie man mit dem Bus fährt und vieles mehr, was super war.

Mit Herrn Thomas Bleicher haben wir die Stadt Mainz und andere Städte entdecken können. Die deutschen Freunde hier tragen viel dazu bei, Deutsch zu sprechen.

Vier Monate Deutschunterricht waren intensiv und dann begann am 13. Oktober 2014 die Sportfachliche Ausbildung. Und die ist so wichtig für uns Trainer. Die Ausbildung ist interessant, es gibt ausreichend Material für diese Ausbildung.

Meine Höhepunkte waren  im Dezember, als ich zum ersten Male in meinem Leben Schnee gesehen habe und die Temperaturen unter null Grad gingen und dass ich Papa geworden bin. Meine Frau hat zuhause einem Sohn das Leben geschenkt.

Ich danke allen, dass ich die Gelegenheit habe, mich an diesem interessanten Programm der Trainer-Weiterbildung beteiligen zu können.

Byron E. Hernández Lopez aus Guatemala

Weil ich Sportwissenschaft studieren möchte, bin ich hier in Mainz. Nach acht Monaten Aufenthalt in Deutschland kann ich feststellen, dass für mich die Kultur in Deutschland eine ganz anders ist, als meine. Die Ausbildung hier in Deutschland ist besser, es gibt mehr Sicherheit und die Ökonomie ist besser.

Die Ausbildung ist sehr gut, weil die Johannes Gutenberg Universität selbst Forschung betreibt. Jetzt habe ich viele neue Erkenntnisse in den Grundlagen der Sportwissenschaft. Das ist sehr wichtig für mich, weil es in meinem Land nur wenige Erkenntnisse über die Grundlagen der Sportwissenschaft gibt. Ich kann viel Gelerntes im Bereich Sport mit nach Hause nehmen. Dieses neue Wissen möchte ich so modifizieren, dass es zu den Verhältnissen meinem Land passt.

In Mainz gibt es eine gute Organisation im Sporttraining, Wettkampf und auch in der Auslandstrainerschule. In meinem Land ist das alles nicht so gut. Darum nehme ich gern die Erfahrungen von hier mit. Mit diesen Grundlagen weiß ich, was für meine Athleten gut ist. Ich werde in mein Land zurückgehen und die Erkenntnis verwenden.

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