Die Wurfelite trifft sich auf den Brandbergen
Zum 34. Mal kommt die nationale und internationale Wurfelite nach Halle/Saale. 490 Athleten aus 30 Ländern haben sich in die Startlisten der Halleschen Werfertage eintragen lassen. „Das ist ein neuer Teilnehmerrekord“, stellt der sportliche Direktor des Meetings, Falk Ritschel, fest.
Weite Würfe und Stöße, die Jagd auf die Olympia-Normen stehen im Vordergrund, und dazu wird ein sachkundiges Publikum am 24. und 25. Mai einen würdigen Rahmen bilden. Das Wurfgelände auf den Brandbergen garantiert wie immer für gute Leistungen, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.Weltmeisterin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) will bei ihrem Saisoneinstieg wieder in den Bereich ihrer Vorjahresweite von 75,77 Metern kommen, die sie an gleicher Stelle erzielt hatte. Gelingt ihr das, hat sie gute Siegchancen gegen die Russin Gulya Khanafeyeva und die Polin Kamila Skolimowska. Kathrin Klaas und Andrea Bunjes (beide LG Eintracht Frankfurt) wollen ihre guten Chancen auf ein Olympiaticket möglichst schon mit Würfen in die Nähe der Olympianorm von 70,00 Metern untermauern.
Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) will sich nach ihrem nicht so gelungenen Auftakt in Versmold (59,47 m) steigern. Aber für sie wird nicht nur die absolute Weite zählen, sondern auch, ob sie sich gegen die starke ausländische Konkurrenz mit der Europameisterin von 2006 und WM-Zweiten von 2007, Darja Pishchalnikova (Russland), der Polin Wioletta Potepa und der erfahrenen Nicoleta Grasu (Rumänien) durchsetzen kann. Die Hallenser Zuschauer werden darüber hinaus ein Auge auf die Lokalmatadorin Nadine Müller (Hallesche LA-Freunde) werfen, die ebenfalls zu den Olympischen Spielen nach Peking (China) will.
Christina Obergföll will Form nutzen
Die Vizeweltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) will ihre bestechende Trainingsform nutzen, um den Speer wieder weit fliegen zu lassen. Die Wurfanlage auf den Brandbergen liegt ihr, im Vorjahr gewann sie mit 68,08 Metern. Gespannt darf man auch auf den Auftritt der WM-Achten Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) sein, die sich an die Olympianorm von 60,50 Meter heranpirschen will.
Noch nicht ganz klar ist es, ob es im Kugelstoßring zum heißen Duell zwischen Peter Sack (LAZ Leipzig) und Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) kommen wird. Der Leipziger steht noch auf der Warteliste des Meetings in Hengelo (Niederlande), wo es um die begehrten Punkte für die Qualifikation zum Weltfinale in Stuttgart geht. Und das ist auch der Grund, warum diesmal Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und Petra Lammert (SC Neubrandenburg) nicht in Halle, sondern in Hengelo starten werden. So ist der Weg zum Sieg frei für Christina Schwanitz (SV Neckarsulm) oder Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01).
Deutsche Hammerwerfer mit Siegchancen
Siegeschancen haben diesmal die drei deutschen Hammerwerfer Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen), Karsten Kobs (ASC 09 Dortmund-Aplerbeck) und Jens Rautenkranz (USC Mainz). Alle drei Athleten sind heiße Anwärter auf ein Pekingticket.
Das haben zwei Diskuswerfer nach ihren Superauftritten in Versmold schon in Sicht: der Vizeweltmeister Robert Harting (SCC Berlin) und Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01). Auch in Halle wollen sie die Olympianorm von 64,50 Meter packen, zugleich sich aber auch gegen Frantz Kruger (Finnland) durchsetzen.
Schwere Aufgabe für Speerwerfer
Eine schwere Aufgabe steht den deutschen Speerwerfern bevor. Stephan Steding (Hannover 96), Christian Nicolay (TV Wattenscheid 01), Alexander Vieweg und Matthias de Zordo (beide SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) haben es vor allem mit dem Australier Jarrod Bannister zu tun, der in diesem Jahr schon 89,02 Meter vorlegte.
Die Veranstaltung auf den Brandbergen beginnt am Samstag, dem 24. Mai, um 9 Uhr mit den Wettbewerben der Schüler. Um 12.45 Uhr treten als erste Spitzenathleten die Kugelstoßerinnen in den Ring, den Reigen beschließen am Samstag ab 16.30 Uhr die Speerwerfer. Am Sonntag finden Wettbewerbe für die Jugendklassen und die U23-Altersklasse statt.