Dieter Dargatz prägt Leichtathletik in Lage
Dieter Dargatz kommt gerade vom Training. Er betreut bei der LG Lage-Detmold Kinder und Jugendliche und bringt ihnen das Einmaleins des Speerwerfens bei. „Nachdem ich aus dem Rat der Stadt Lage ausgeschieden bin, habe ich Zeit dafür und es bereitet mir Riesenspaß“, betont der Lagenser, der in den Siebziger Jahren selbst ein guter Speerwerfer und Mehrkämpfer war.

Dieter Dargatz Leben hat eine gewaltige Spannweite. Es hat eine ungeheure Vielfalt und bewegt sich zwischen den Schwerpunkten Politik und Sport.
Großer Weitblick
Den früheren Mehrkämpfer zeichnete bereits in den Sechziger Jahren ein großer Weitblick aus. So gründete er als 23-Jähriger aus den Vereinen TG Lage und SUS Lage die LG Lage-Detmold, die die erste Leichtathletik-Gemeinschaft in Deutschland war.
Seinen Beweggrund, in die Politik einzusteigen, schildert der jetzige Vorsitzende der LG Lage-Detmold so:„Die Fußballer schossen uns beim Training oft die Bälle vor die Füße. Das hat mich gewaltig geärgert. Da habe ich mir geschworen, in die Politik zu gehen, damit Lage eine Kunststoffbahn bekommt.“
Hoher Bekanntheitsgrad
Die Einweihung dieser Kunststoffpiste erfolgte am 13. Mai 1978 mit einem internationalen Leichtathletik-Meeting, an dem acht sowjetische Top-Athleten teilnahmen. Damals begann die Karriere eines Funktionärs, ohne den die Leichtathletik in Lage nicht den Stellenwert einnähme, den sie heute national und international innehat.
Da Dieter Dargatz durch den Sport einen hohen Bekanntheitsgrad in Lage genoss, stieg er bei der Firma Karbach schnell zum Stellvertretenden Geschäftsführer und anschließend zum Firmenleiter (bis 2004) auf. „Ohne die Leichtathletik hätte ich dieses nie geschafft“, meint der gelernte Optiker im Rückblick.
Seine ersten sportlichen Erfahrungen sammelte Dieter Dargatz nicht in der Leichtathletik, sondern sechs Jahre lang bei der TG Lage beim Handball. Er hatte einen unwahrscheinlichen „Bums“, aber kein Geld, um nach dem Spiel mit seinen Mannschaftskollegen noch „einen trinken zu gehen“. Da riet ihm ein guter Leichtathlet namens Karl-Heinz Schäfer (100 Meter-Bestzeit: 10,7 sec), der später sein Schwager wurde: „Schau` einmal bei uns vorbei.“
Sofort Gefallen gefunden
Der damals 19-jährige Dieter Dargatz fand sofort Gefallen an der Leichtathletik. Im Training legte er sich mächtig ins Zeug, wurde immer stärker und baute sich im Mehrkampf- und Staffelbereich eine starke Mannschaft auf (u.a. 42,2 sec über 4x100m), in der er nicht der Beste, aber im organisatorischen Bereich der Pfiffigste war.
Dank seines diplomatischen Geschicks holte Dieter Dargatz in den letzten drei Jahrzehnten unter anderem 1980 den Mehrkampf-Länderkampf gegen die Sowjetunion, 1988 die Olympia-Qualifikation mit Jürgen Hingsen und Daley Thompson, die 15.000 Zuschauer mitverfolgten, und 1996 den Mehrkampf-Europacup, bei dem der spätere Olympia-Zweite Frank Busemann 8.522 Punkte sammelte, ins damalige Stadion Werreanger, das in diesem Jahr in Carl-Heinz-Reiche-Stadion umbenannt wurde. Damit Lage die zuletzt genannte Veranstaltung erhielt, bürgten Dieter Dargatz und seine ebenso Leichtathletik „verrückte“ Frau Annegret mit 100.000 DM Privatvermögen.
Werbefaktor Leichtathletik
Für Dieter Dargatz war immer von großem Vorteil, dass er auch in der Politik aktiv war: „Wenn ich einen Wunsch hatte, wurde er auch erfüllt. Alle Parteien standen voll hinter mir, weil die Leichtathletik auch ein großer Werbefaktor für die Stadt Lage war.“
Vor zehn Jahren gründete Dieter Dargatz die Deutsch- Ukrainische Gesellschaft, die ein Kinderheim, zwei Schulen und einen Leichtathletik-Verein in Stachanow unterstützt.
Sein größter Wunsch für die Zukunft: „Ich möchte weiter fit bleiben und mithelfen, dass 2013 zum 50. Geburtstag der LG Lage-Detmold die 30. Deutsche Meisterschaft in Lage ausgetragen wird.“