| 1.300 Unterrichtseinheiten

Diplomtrainer-Ausbildung: Fünf Anwärter aus der Leichtathletik

Aktuell machen fünf Leichtathletik-Trainer, darunter Ex-Marathonläufer Andre Pollmächer, an der Trainerakademie in Köln ihre Ausbildung zum Diplomtrainer. Von den 1.300 Unterrichtseinheiten müssen 240 sportartspezifisch durch die jeweiligen Fachverbände organisiert werden. Die DLV-Akademie vermittelt das Know-How mit Experten der Disziplinen.
DLV Akademie

Mengenmäßig zwar klein, aber fein organisiert, führt die DLV-Akademie die sportartspezifische Ausbildung in der Leichtathletik für die Trainer-Akademie Köln des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) durch. In jedem Jahr beginnt dort eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung für Trainer aller Sportarten. Die Ausbildung ist in sogenannten Modulen organisiert, die gewöhnlich alle vier Wochen stattfinden und je vier Ausbildungstage in Köln umfassen.

Von den 1.300 Unterrichtseinheiten müssen 240 sportartspezifisch durch die jeweiligen Fachverbände organisiert werden, zudem müssen 100 Hospitationsstunden nachgewiesen werden. Auch in den Prüfungen und Hausarbeiten hat die Sportartspezifik einen erheblichen Anteil.

Hochkarätige Absolventen

In der Regel von den zahlreichen Olympischen Sportarten hart umkämpft sind die jährlich 30 Studienplätze, so dass jeweils nur wenige Leichtathleten am Trainerstudium teilnehmen können. Waren es in den früheren Jahren auch schon einmal drei bis vier Studenten pro Jahr, haben sich in den letzten Jahren die Zahlen auf zwei bis einen Leichtathletik-Trainer pro Jahr eingependelt. Zwar klein an der Zahl sind die Kandidaten durchaus hochkarätig, wie eine kurze Durchsicht der Absolventenliste der vergangenen Jahre zeigt.

Charles Friedek (Bundestrainer Dreisprung), Boris Obergföll (Teamleiter und Bundestrainer Speer Männer), Christine Adams (Teamleiterin Stabhochsprung), Matthias Rau (Bundestrainer Speer Nachwuchs weiblich), Andre Höhne (Bundestrainer Langstrecke Männer), Petra Klein (Bundestrainer Gehörlose), Jan May (Bundestrainer Hürden Männer), Mark Frank (Bundestrainer Speer Frauen), Björn Sterzel (Bundestrainer Hürden Nachwuchs weiblich) und Torsten Lönnfors (Trainer von Christoph Harting).  

Beste Trainer für Disziplin-Blöcke

Um den einzelnen Studenten auch in der sportartspezifischen Ausbildung die Möglichkeit der Gruppenarbeit zu geben, werden dort die Teilnehmer mehrerer Jahrgänge zusammengefasst und zu Leichtathletik-Modulen nach Mainz, zum Teil auch in andere Trainingszentren wie Mannheim, Kienbaum oder Leverkusen eingeladen. Für diese Ausbildungsblöcke gelingt es regelmäßig, die besten Trainer der Disziplinblöcke als Referenten zu gewinnen, darunter aus dem Bereich Sprint Volker Beck, aus dem Bereich Lauf Sebastian Weiß, aus dem Bereich Sprung Charles Friedek, aus dem Bereich Wurf Jürgen Schult und Boris Obergföll oder aus dem Mehrkampf Jörg Roos.

Nicht zu übersehen ist, dass einige der heutigen Ausbilder vor Jahren noch selber Studenten der Trainerakademie waren. Nicht nur die Teilnehmer, auch die Lehrkräfte schätzen die kollegiale Arbeitsatmosphäre in kleiner Runde, in der sie ihren Werdegang zu Spitzentrainern, die Arbeit mit ihren besten Athleten, ihre Verallgemeinerungen und „Trainingsphilosophien“ entwickeln. Daraus ergeben sich nicht selten spannende Diskussionen über das Für-und-Wider einzelner Trainingsmethoden.

In Hausarbeiten und via Internet müssen die Trainerstudenten das gehörte beziehungsweise erlernte Fachwissen der Experten anwenden und auf ihre Trainingspraxis übertragen. Im günstigen Fall, der – wie zuvor gezeigt – nicht selten eintritt, schließt sich so wieder der Kreis: Das trainerische Wissen wird aufbewahrt und weitergetragen. Die aktuellen Leichtathletik-Trainer-Studenten an der Trainerakademie Köln sind: Andre Pollmächer (Lauf), Willi Mathiszik (Hürden), Volker Zahn (Sprung), Khalid Alqawati (Wurf) und Cathleen Tschirch (Sprint).

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