Dirk Nowitzki - eigentlich ein Laufmuffel
In den Play-Offs der NBA liefert Dirk Nowitzki mit seinen Dallas Mavericks derzeit wieder ständig überragende Leistungen ab. Aber auch abseits des Courts zeigt der 2,13-Meter-Riese sportlichen Einsatz. Zum Beispiel wenn er als einer von 15.000 Teilnehmern bei einem Charity-Event die Laufschuhe schnürt. Deutschlands Basketball-Star über die Last zu laufen.
Dirk Nowitzki fällt auf. Immer. Der deutsche Exportschlager aus der NBA (Nordamerikanische Basketball-Profiliga) kann gar nichts dagegen tun. „Es ist halt schwer, sich mit 2,13-Metern hinter anderen zu verstecken“, sagt der Weltstar mit einem entschuldigenden Achselzucken. Dabei steht er gar nicht gern im Mittelpunkt. „Die Aufritte in der Öffentlichkeit sind eigentlich nicht so mein Ding“, bekennt er freimütig.Ausnahmen macht er nur, wenn es um Charity-Events oder Auftritte im Rahmen seiner Dirk-Nowitzki-Stiftung geht. Mit dieser fördert der gebürtige Würzburger Projekte, Initiativen und Vereine, die es benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglichen, Sport zu treiben.
In der Promi-Staffel beim Human Race
Auch beim „Human Race“ 2008 absolvierte Dirk Nowitzki als Starter einer Promi-Staffel, der auch Fußball-Nationalspieler Marko Marin und Thomas D von den Fantastischen Vier angehörten, eine Teilstrecke des 10 Kilometer langen Rundkurses.
„Auch wenn ich nicht die gesamte Strecke gelaufen bin, ist es ist mir wichtig, ein Teil dieser Veranstaltung zu sein und den Charity-Gedanken zu unterstützen“, erklärt er sein Engagement. „Ich find‘s außerdem echt geil, mit so vielen Leuten gemeinsam Sport zu treiben“, schwärmt der überzeugte Mannschaftssportler weiter und fügt hinzu: „Dabei bin ich eigentlich ein Laufmuffel!“
Laufen als Mittel zum Zweck
Für ihn sei Laufen schon immer „nur Mittel zum Zweck“ gewesen, gibt Dirk Nowitzki zu. „Und heute bin ich mit meinen 110 Kilo einfach zu schwer, um große Distanzen zu joggen.“ Deshalb tobt sich der NBA-Superstar zu Hause in Dallas, wo er seit 1998 für die Mavericks auf Korbjagd geht, lieber auf einem Stepper aus. Dirk Nowitzki: „Das geht nicht so in die Gelenke. Vor allem mit meinen Knien muss ich aufpassen.“
Während der kräftezehrenden NBA-Saison, die sich über 80 (!) Spiele erstreckt – Playoffs nicht mitgerechnet – stehe für ihn „Regeneration und Feinschliff an der Technik“ im Vordergrund. Die konditionellen Grundlagen legt der Musterathlet im Sommer, wenn der Basketball in der NBA ruht. Dann trifft er sich mit seinem Entdecker und Förderer Holger Geschwindner (63) in einer unscheinbaren Trainingshalle in Würzburg. „Folter“, nennt Dirk Nowitzki das, was sein väterlicher Freund und Mentor da Jahr für Jahr mit ihm veranstaltet.
Wie im Boot-Camp
Tatsächlich erinnert das Trainingsprogramm ein bisschen an den Drill eines US-amerikanischen Boot-Camps: Tiefe Hocksprünge, am Körper eine 10 Kilo schwere Bleiweste. Danach Sprints bis zur Mittellinie. Der frühere Basketball-Nationalspieler Holger Geschwindner hat sich für seinen Schützling einige Gemeinheiten ausgedacht. Dirk Nowitzki nimmt sie klaglos hin. Auch dank dieser zusätzlichen Trainingseinheiten im Sommer ist der „Big-Man“, wie Spieler seiner Körpergröße in den USA genannt werden, beweglicher und zäher als viele seiner Kollegen.
Ich höre querbeet“, verrät der Musik-Fan, der auch selbst Saxophon und Gitarre spielt. „Guter Rock von den Red Hot Chili Peppers ist genauso auf meinem MP3-Player wie fetter Hip-Hop.“ Der ist ohnehin eine der bevorzugten Musikrichtungen von Basketballern. „Mit Musik“, so Dirk Nowitzki, gehe jedenfalls „alles viel leichter.“ Vor allem das Laufen.
Beim „Human Race“ kam Dirk Nowitzki ohne Musik-Doping aus. Als Startläufer der Promi-Staffel musste er nur eine kleine Teilstrecke durchhalten, die er problemlos meisterte. Ein anderer Läufer war da weitaus ambitionierter: Nur 29:26 Minuten nach dem Startschuss war der Österreicher Günther Weidlinger als Schnellster bereits wieder im Ziel. "Unfassbar“, findet Dirk Nowitzki solche Leistungen passionierter Läufer. „So lange habe ich ja fast schon für meine zwei Kilometer gebraucht“, scherzt er. Der Basketball-Weltstar hat erwiesenermaßen viele Stärken – Laufen gehört eher nicht dazu.
Die Playlist - 10 Songs, die Dirk Nowitzki anspornen
Bob Marley: Redemption
AC/DC: Hell´s Bells
AC/DC: TNT
The Fray: Over My Head
U2: Vertigo
U2: Elevation
Aerosmith: Walk This Way
Red Hot Chili Peppers: Stadium Arcadium
Radiohead: Led Zeppelin
The Killers: Mr. Brightside
Green Day: Boulevard Of Broken Dreams