Diskus-Elite eröffnet Saison in Wiesbaden
Das Wiesbadener Werfer-Meeting feiert sein Comeback und die deutsche Wurf-Elite will ein erstes Ausrufezeichen in der noch jungen Saison setzen. Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) wird der „WLV Werfer-Cup“ am Samstag (16. Mai) der erste Prüfstein für alle Anwärter auf die Startplätze sein.
Robert Harting will in Wiesbaden gegen die nationale Konkurrenz seine Form testen. Im vorigen Jahr steigerte er seine Bestleistung auf 68,65 Meter und schrammte in Peking nur knapp an einer Olympia-Medaille vorbei. In diesem Jahr soll es mehr sein: Bei der WM in seiner Heimatstadt will der Berliner eine Medaille holen. Zum Saisonbeginn gilt es jedoch zunächst, die Norm abzuhaken.Zweimal 64,50 Meter werden vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gefordert und ohne Weiteres werden ihm seine Gegner den Sieg beim Saisonauftakt nicht überlassen. Zu seinen stärksten Konkurrenten zählen Routinier Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01) und der Newcomer der Saison Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg).
Gute Karten für Markus Münch
Der 2,07 Meter große Markus Münch hat als einziger Deutscher bisher die Norm einmal übertroffen. Im spanischen Los Realejos steigerte er im März beim Winterwurf-Europacup seine Bestleistung um auf 64,90 Meter und brachte sich somit in eine gute Ausgangsposition für den Kampf um die Tickets.
Aber in Wiesbaden werden die Karten neu gemischt. Neun der besten zehn Diskuswerfer aus 2008 werden die Saison in der hessischen Landeshauptstadt eröffnen und damit auch die Jagd nach den begehrten Startplätzen.
Erfahrung gegen jugendlichen Drang
Bei den Frauen beherrscht seit über einer Dekade ein anderer Name das Geschehen – Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg). Die Grande Dame des deutschen Diskuswurfs will es genau zehn Jahre nach ihrem ersten WM-Titel noch einmal wissen und gleich bei ihrem ersten Wettkampf den WM-Richtwert von 62,00 Metern überbieten.
Konkurrenz bekommt sie von der 23 Jahre alten Nadine Müller (Hallesche LF). Die Hallenserin schlug Franka Dietzsch Anfang des Jahres zum ersten Mal in ihrer Karriere und ist damit ihrem großen Vorbild nicht nur auf den Fersen, sondern setzt zum Überholen an. In Wiesbaden treffen beide wieder aufeinander und die spannende Frage wird sein, ob die Niederlage in Kienbaum einen Generationswechsel eingeleitet hat oder ob sich die erfahrenere Werferin doch durchsetzen kann.
Sabine Rumpf kommt auf die „Segelwiese“
Neben den beiden Favoriten für die Fahrkarten zur WM hat Sabine Rumpf ihr Kommen angekündigt. Die 26 Jahre alte Werferin der LSG Goldener Grund bewies schon im vergangen September, dass es auf der „Segelwiese“ weit gehen kann. Mit 61,81 Metern verbesserte sie nicht nur ihre Bestleistung, sondern schob sich im Schlussspurt der Saison in der deutschen Bestenliste noch an Nadine Müller vorbei auf Platz eins.
In diesem Jahr sind die Vorzeichen anders, Nadine Müller drängt weiter nach vorne, führt die Rangliste mit 62,30 Metern vor Franka Dietzsch (61,98 m) und Sabine Rumpf (57,97 m) an. Aber auch bei den Frauen geht es in Wiesbaden von null los.
Informationen zum Zeitplan und zur Anreise gibt es unter www.wiesbadenerlv.de.