| EM 2016

Diskus-Girls landen Medaillen-Doppelschlag

Silber und Bronze für die DLV-Diskuswerferinnen bei der EM in Amsterdam. Julia Fischer und Shanice Craft erreichten hinter Siegerin Sandra Perkovic das Podium.
Jan-Henner Reitze

Die DLV-Diskuswererinnen starteten fulminant in den Wettkampf. Julia Fischer (SCC Berlin) legte 65,25 Meter vor und dann gleich 65,77 Meter nach. Shanice Craft (MTG Mannheim) begann mit 63,09 Metern und Nadine Müller (SV Müller) mit 62,63 Metern. Damit belegten sie vorerst die Plätze eins bis drei.

Favoritin Sandra Perkovic (Kroatien) brauchte vier Versuche, um diese Dominanz endgültig zu durchbrechen und sich mit 66,03 Metern an die Spitze zu setzen. Mit 69,97 Metern waren die Verhältnisse in Runde fünf endgültig geklärt. Für die 26-Jährige ist es bereits der vierte EM-Titel nacheinander.

Die deutschen Athletinnen riskierten noch einmal, Shanice Craft steigerte sich noch auf 63,89 Meter. Es blieb für sie aber bei Bronze, wie schon zwei Jahre zuvor in Zürich (Schweiz). Julia Fischer erzielte noch einmal 64,49 Meter und durfte über Silber jubeln. Nadine Müller wurde Vierte. Insgesamt zeigte sich das Trio gut gerüstet für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August).

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Julia Fischer (SCC Berlin):
Es ist ein wahnsinnig gutes Gefühl Wir haben so ein gutes Niveau im Diskuswerfen der Frauen. Hier waren alle da, die in Europa weit werfen können. Ich freue mich riesig. Eine Medaille ist etwas, das nicht jedem Sportler im Leben vergönnt ist. Das gilt auch für Athleten, die jeden Tag hart arbeiten. Ich bin glücklich. Ausruhen werde ich mich auf der Medaille auf keinen Fall. Ich bin ein Mensch, der über positive Emotionen funktioniert. Die Medaille ist bis jetzt die größte positive Emotion in meinen Sportkarriere und gibt mir Aufschwung für die nächsten Wochen. Die Würfe haben sich gut angefühlt. Ich hatte noch nicht ganz das Feingefühl, sonst wäre es bestimmt noch etwas weiter gegangen. Ich weiß, was ich dafür machen muss. Wenn die Feinkooradionation dazukommt, geht noch mehr. Dass Sandra ein hohes Leistungsniveau hat, ist mir klar. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich das Ding gewinne. Man hat schon häufiger gesehen, wenn sie relativ früh einen vorgelegt bekommt, hat sie Probleme und wird erst einmal fest. Das kann man in Rio versuchen.

Shanice Craft (MTG Mannheim):
Es war ein verrückter Wettkampf. Ich bin auch gerade fix und fertig. Ich habe im ersten Versuch einen guten Wurf gehabt. Da wollte ich natürlich noch was drauflegen. Ich war der Meinung, dass 63 Meter nicht für eine Medaille reichen. Ich habe mich heute wirklich den ganzen Wettkampf über mich selbst geärgert, weil ich das nicht umsetzen konnte, was mir mein Bundestrainer gesagt hat. Das ist eigentlich, was ich gut kann. Nachdem ich wusste, ich habe Bronze sicher, bin ich noch einmal befreit in den Ring gegangen und habe noch einmal alles reingelegt. Ein bisschen war die Nase noch zu, aber im Wettkampf hat mich das überhaupt nicht behindert. Jetzt geht es mir auf jeden Fall super. Die EM-Medaille heute war für mich unerwarteter als die in Zürich. Die Medaille in Zürich hatte aber einen höheren Stellenwert, es war meine erste bei den Aktiven. Ich freue mich, dass ich morgen zusammen mit Jule auf dem Podest stehen kann.

Nadine Müller (SV Halle):
Ich bin etwas frustriert, muss mal kurz schreien. Dann ist es aber wieder gut. Die EM war ein Durchläufer. Mein Fokus liegt auf Rio. Ich bin glücklich, dass die Mädels Medaillen mitgenommen haben. Vor allem für Julia, es ist ihre erste internationale Medaille bei den Erwachsenen. Darauf hat sie lange hingearbeitet. Zwei auf dem Podium hatten wir lange nicht. In Rio werden die Karten neu gemischt. Da möchte ich gerne auf dem Treppchen stehen. Wir sind für die EM nur zwei, drei Tage aus dem Training rausgegangen. Wir haben viel Kraft gemacht, viel geworfen. Das werde ich jetzt wieder aufnehmen, nochmal in den Kraftraum gehen. In Kienbaum werden wir uns fokusiert vorbereiten. Wenn es eine Teamwertung geben würde, wären wir natürlich die stärkste Nation. Das ist eine starke Sache. Schön wäre es, wenn in Rio wieder zwei Deutsche auf dem Podium stehen.

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