DLV-Athleten zum U23-EM-Auftakt im Soll
Die Europameisterschaften U23 haben am Donnerstagvormittag im Erfurter Steigerwaldstadion bei sommerlichen Temperaturen begonnen. Auf dem Programm standen die ersten Disziplinen für die Mehrkämpfer, Wurf-Qualifikationen und Vorläufe über 400 Meter der Männer.
Robert Harting ließ in der Qualifikation nichts anbrennen (Foto: Gantenberg)
Nach drei Disziplinen (100 m, Weit, Kugel) führt im Zehnkampf der Franzose Matias Cerlati mit 2.540 Punkten. Vor allem durch einen weiten Kugelstoß von 14,75 Metern schob er sich noch am nach zwei Disziplinen führenden DLV-Athleten Norman Müller vorbei. Der Hallenser liegt aber in der Zwischenwertung nun nur zwei Punkte hinter dem Franzosen, er kam auf 2.538 Punkte. "Mit den 100 Metern und dem Weitsprung war ich zufrieden, mit dem Kugelstoß weniger", sagte Norman Müller.Dicht hinter den beiden Führenden folgen die russischen Favoriten Aleksey Drozdov (2.517) und Aleksey Sysoyev (2.495). Marian Geisler (LG Nike Berlin; 2.308) liegt an zwölfter Stelle, einen Platz dahinter folgt Christopher Hallmann (TV Gladbeck; 2.307), der den Weitsprung mit zwei ungültigen Versuchen begann und dann im dritten mit 6,52 Metern einen Sicherheitssprung hinlegte.
Lilli Schwarzkopf auf Rang zwei
Bei den Frauen liegt nach zwei Siebenkampf-Disziplinen (100 m Hürden, Hochsprung) die favorisierte Holländerin Laurien Hoos mit 1.987 Punkten in Führung. Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn) folgt als Zweite dichtauf mit 1.959. Die potenzielle WM-Fahrerin lief die 100 Meter Hürden in 13,72 Sekunden und übersprang 1,77 Meter.
Als Siebte hat Maren Schwerdtner (SC Neubrandenburg) bisher 1.912 Punkte gesammelt. Christine Schulz konnte wie berichtet verletzungsbedingt nicht an den Start gehen.
Robert Harting am weitesten
Keine Mühe hatte Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin), bereits mit dem ersten Wurf von 61,74 Metern die Qualifikationsweite von 57,50 zu übertreffen und damit den weitesten Wurf zu setzen. "Dabei haben mir die Beine mächtig gezittert", erklärte er anschließend. "Die Quali hat eben immer eigene Gesetze. Aber ich bin natürlich zufrieden, rechne mir auch fürs Finale viel aus". Vor den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid plagte er sich mit diversen körperlichen Problemen herum, doch die sind nun ausgeräumt. "Das Training läuft gut, die Form steigt. Nach Erfurt folgt noch ein Wettkampf in Belgien, dann geht es nach Kienbaum ins Trainingslager", schaute er schon Richtung WM Helsinki. Mit Glück rutschte auch der zweite deutsche Vertreter Sascha Hördt (TSG Weinheim) ins Finale. Die 54,07 Meter reichten zum elften Rang in der Qualifikation.
Kamghe Gaba kontrolliert
Über 400 Meter der Männer lief Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) in 46,55 Sekunden als Dritter seines Vorlaufes ins Ziel und qualifizierte sich damit fürs Semifinale. "Vor mir auf den Bahnen sieben und acht hatten der Ire David Gillick und der Spanier Oscar Albalat ein flottes Tempo angeschlagen, was mich besonders bei Oscar etwas überraschte. Ich lief aber mein Tempo, rückte in der Zielkurve auf und hatte auf der Zielgerade alles unter Kontrolle. Ich konnte Kräfte sparen, allerdings fühlen sich meine Beine nun nicht ganz so locker an. Doch bis zum Semifinale habe ich das im Griff", sagte der 2,02-Meter-Hüne. Die schnellste Zeit über die Stadionrunde lief der favorisierte Brite Robert Tobin mit 45,98 Sekunden.
Nichts anbrennen ließ die Frankfurterin Kathrin Klaas im Hammerwurf. Mit 65,45 Metern qualifizierte sich in Gruppe A auf Anhieb fürs Finale. Betty Heidler folgte später am frühen Nachmittag in der Gruppe B mit 65,62 Metern ähnlich ungefährdet. "Das Ziel war die Weite im ersten Versuch zu werfen", sagte die Olympia-Vierte nach der Ausscheidung, "ich war aber total nervös, das werde ich auch nie ablegen." Der Wettschuld ihrem Trainer Michael Deyhle gegenüber entkam sie: "Wir hatten gesagt, wer zwei Versuche benötigt, muss am Abend einen ausgeben."