DLV baut sein Gesundheitsmanagement weiter aus
Das Gesundheitsmanagement des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) wird weiter ausgebaut. Vier Ebenen bilden dabei die Säulen der Maßnahmen. DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska hat dazu ein umfassendes Konzept erarbeitet.
Neben den Nationalmannschaftseinsätzen und der Integration des medizinischen Teams in die komplexen Trainingslagermaßnahmen soll das Augenmerk verstärkt auf eine kompetente Wettkampfbetreuung bei den internationalen Meetings und auf das tägliche Training an den Bundesstützpunkten gerichtet werden. Angestrebt wird der Ausbau des interdisziplinären Fachaustauschs und der direkten Zusammenarbeit zwischen den Trainer- und Therapeutenteams auf allen Ebenen des Betreuungsprozesses.Im aktuellen Olympiazyklus ist es ein wesentliches strategisches Ziel, auf den weiteren Ebenen des Gesundheitsmanagements im DLV-Leistungssport die Betreuungskompetenz zu intensivieren. Hochspezialisierte krankengymnastische Behandlungen mit Spezialisten aus der Kinesiologie, Osteopathie und Manualtherapie sind geplant.
Glänzende Arbeit in Moskau
Die Bedeutung der Anstrengungen im Gesundheitsmanagement zeigte sich auch in den jüngsten Erfolgen des DLV-Teams. „Wir hatten bei der Weltmeisterschaft in Moskau unter der Leitung von Dr. Helmut Schreiber einen medizinischen und physiotherapeutischen Betreuerstab, der fachlich und menschlich in hervorragender Weise auf die Athleten eingewirkt und maßgeblich zum Erfolg der Mannschaft maßgeblich beigetragen hat“, sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.
Durch eine Mittelerweiterung durch das Bundesministerium des Inneren in Zusammenarbeit mit dem DOSB konnte insbesondere die Betreuungssituation in den Trainingslager- und Lehrgangsmaßnahmen bereits deutlich optimiert werden.
Sofern im kommenden Jahr weitere Projektmittel bewilligt werden, soll die physiotherapeutische Betreuungskompetenz auch bei ausgewählten internationalen Wettkampfeinsätzen der Athleten zur Geltung kommen.
Ganzjährige Wettkampfbetreuung
„Der Prozess der physiotherapeutischen Betreuung durch Spezialisten muss sich für ausgewählte Spitzenathleten in der ganzjährigen Wettkampfbetreuung bei wichtigen großen internationalen Meetings bis hin in die tägliche Trainingsarbeit fortsetzen“, führt der Cheftrainer Idriss Gonschinska aus.
Im zurückliegenden Meilensteingespräch mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wurden die konzeptionellen Überlegungen von Idriss Gonschinska aufmerksam verfolgt. Bei zusätzlichen Mitteln für das Gesundheitsmanagement möchte der DLV die krankengymnastischen Behandlungen und die medizinische Trainingstherapie verstärkt auch in den Trainingsprozess der Spitzenathleten an ausgewählten Bundesstützpunkten integrieren.
„Die derzeitige Quantität und Qualität der physiotherapeutischen Betreuungssituation an den Bundesstützpunkten ist als different zu bewerten, sodass wir aufgrund der spezifischen Anforderungen unserer Spitzenathleten ergänzend tätig werden müssen", verdeutlicht Cheftrainer Idriss Gonschinska.
Neues Befundungssystem
Neu entwickelt wurde in diesem Jahr unter Leitung des DLV-Cheftrainers und des DLV-Verbandsarztes Dr. Helmut Schreiber durch die DLV-Verbandsphysiotherapeuten Christoph Sacherer und Klaus Meyer ein komplexes standardisiertes physiotherapeutisches Befundungssystem. Dieses soll mit Beginn der Saison 2014 für alle Athleten des DLV-TopTeams und des JuniorEliteTeams eingesetzt werden. Mittelfristig ist eine Erweiterung auf alle Kaderathleten geplant.
Der physiotherapeutische Befund erfasst Verletzungsbilder, diagnostiziert in einem einheitlichen Screeningverfahren den Gesundheitszustand und wird bei Lehrgangs-, Trainingslager- und Nationalmannschaftseinsätzen zur Anwendung kommen. Er dokumentiert die Behandlungsmaßnahmen und dient somit auf den Ebenen des Gesundheitsmanagements als Grundlage für zukünftige präventive Maßnahmen und die Erstellung von Therapiemaßnahmen im Netzwerk des gesamten medizinischen Teams des DLV.
Fachaustausch in Tübingen
Er wurde im November auf der traditionellen Ärzte- und Physiotherapeutentagung des DLV in der Sportmedizin im Universitätsklinikum in Tübingen vorgestellt. Rund fünfzig Ärzte und Physiotherapeuten nahmen neben der leistungssportlichen Führung des DLV an dieser Tagung teil.
Diese Tagung diente auch als Forum für einen intensiven Fachaustausch der Experten untereinander und zur Abstimmung der Jahreseinsatzplanungen des medizinischen Teams für die internationalen Meisterschaften. Der physiotherapeutische Befund fand großen Zuspruch, sodass unter Federführung des Cheftrainers Idriss Gonschinska die Umsetzung in den Bundeskadern in Zusammenarbeit mit den Leitenden Bundestrainern forciert werden kann.