DLV-BewegungsCamp in Berlin ein voller Erfolg
Anders als sonst hat sich der Potsdamer Platz in Berlin an diesem Donnerstag präsentiert. Dort, wo normalerweise eher Geschäftsleute und Touristen unterwegs sind, trieben etwas mehr als 550 Schülerinnen und Schüler beim DLV-BewegungsCamp mit Begeisterung Sport. Die Kinder und Jugendlichen aus Berliner Schulen rannten und warfen mit viel Freude bei der "Biathlon-Staffel" um die Wette oder probierten den "Watussi-Sprung" aus – einen Hoch-Weit-Sprung über eine Latte.

Der Watussi-Sprung macht den Jungen zum Mann (Foto: JKK)
Die Watussi gehören einem Stamm in Ruanda an. Bei ihnen wird ein Junge zum Mann, wenn er von einem kleinen Termitenhügel aus eine Latte in Höhe seiner Körpergröße überspringt. In Berlin wurden viele Jungs zu Männern und Mädchen zu Frauen.Für Dr. Clemens Prokop, den Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), wurde das Ziel, das hinter dem Straßen-Leichtathletik-Event mit seinen abwechslungsreichen Mitmach-Angeboten steht, voll und ganz erreicht: "Wenn Kinder lachen, wenn sie in Bewegung sind, und einen unheimlichen Ehrgeiz entwickeln an den verschiedenen Stationen, dann merkt man, es macht ihnen Spaß, sie haben Interesse daran. Genau diesen Spaß und dieses Interesse wollen wir ihnen mitgeben. Das Gefühl, Bewegung macht Spaß, Bewegung ist gesund, man hat mehr vom Leben, wenn man sich bewegt. Dieses Gefühl soll die nächsten Tage weiter wirken und idealer Weise in einer Vereinsmitgliedschaft enden."
Sportlichste Klasse von der Riesengebirgs-Schule
Die Schülerinnen und Schüler aus Berlin-Schöneberg absolvierten im Schnitt die meisten Stationen, die von über 70 Helfern des TSV Tempelhof-Mariendorf betreut wurden. Viel Freude bereitete den Kindern vor den Augen des Berliner Senators für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting, auch der "Air Jump" der DAK. Bei dieser Station galt es, mit Hilfe eines Mini-Trampolins möglichst hoch gegen eine Klettwand zu springen. "Das Bewegungscamp in Berlin ist ein voller Erfolg", sagt DAK-Landeschef Herbert Mrotzeck. "Das haben die vielen begeisterten Kinder und Jugendlichen auf dem Potsdamer Platz gezeigt. Jetzt muss es uns gelingen, die Freunde und den Spaß an der Bewegung in den Alltag der Jungen und Mädchen zu bringen." Die DAK ist der Gesundheitspartner des DLV.
Auch das Organisationskomitee der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin (BOC) und Nike unterstützen die DLV-BewegungsCamps mit eigenen Stationen: das BOC mit dem "Speer-Wurf" (bei dem ein an einem Seilzug befestigter Speer ins auf einer großen Wand abgebildete Berliner Olympiastadion geworfen wird), Nike mit "Feel the Fitschen Pace". Bei dieser Station wird die Geschwindigkeit der Jugendlichen beim Laufen gemessen. Ziel ist es, genau 25,3 Kilometer pro Stunde zu erreichen. Denn so schnell war 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen beim Gewinn der Goldmedaille vor einem Jahr in Göteborg im Schnitt in der letzten Runde unterwegs. André Niklaus brauchte nicht lange, um die geforderte Geschwindigkeit exakt zu treffen. Der WM-Fünfte im Zehnkampf von Osaka (Japan) gab den Schülerinnen und Schülern auf dem Potsdamer Platz Tipps und erzählte ihnen, wie sehr ihn die Leichtathletik und die vielen Höhen und Tiefen, die der Berliner im Sport schon erlebt hatte, geprägt haben.
Finale der DLV-BewegungsCamps mit Jan Fitschen und Elton
Am Freitag (9 bis 17 Uhr) haben alle Interessierten noch einmal die Chance, die verschiedenen Lauf-, Sprung- und Wurfaufgaben auf dem Potsdamer Platz auszuprobieren. Als DLV-Top-Athlet ist dann Jan Fitschen dabei. Der 10.000-Meter-Europameister unterstützt nicht nur die Kinder und Jugendlichen. Der Läufer vom TV Wattenscheid 01 gibt auch Elton wertvolle Tipps. Der aus Stefan Raabs Sendung "TV total" bekannte Entertainer trainiert beim DLV-BewegungsCamp für den New York-Marathon am 4. November.
Berlin ist nach Stuttgart, Kiel und Köln die vierte und letzte Station der DLV-BewegungsCamps in diesem Jahr. "Es ist uns gelungen, in verschiedenen großen Städten wie auch hier in Berlin zu zeigen: So schön kann Leichtathletik sein", zieht DLV-Präsidiumsmitglied Fred Eberle schon einmal eine positive Bilanz des ersten Jahres. Und auch Frank Lebert, Sports Marketing Director NIKE AGSS Region, äußerte sich sehr zufrieden: "Die BewegungsCamps waren ein toller Erfolg. Dieses gemeinsame Projekt kann wesentlich dazu beitragen, bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung für die Leichtathletik zu wecken. Vor allem, wenn wie dieses Jahr unsere Top-Athleten hautnah ihr Wissen und ihre Leidenschaft weitergeben."
Fotos (urheberrechtlich geschützt): DLV/Sylvia Hackenberg