DLV-Jugend misst sich mit Frankreich
Die Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften sind kaum vorbei, schon steht der nächste Höhepunkt für die besten DLV-Nachwuchsathleten an. Die deutsche Jugend-Elite trifft die stärksten Talente Frankreichs. Dieser Vergleich verspricht ähnliche Höchstleistungen, wie sie den Zuschauern am vergangenen Wochenende im Sindelfinger Glaspalast geboten wurden.
Sonderregelung für Annett Horna (Foto: Gantenberg)
Das Aufgebot für den Junioren-Hallenländerkampf, der am 26. Februar in Saarbrücken über die Bühne gehen wird, steht. "Generell sind die ersten der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften mit dabei und Athleten, die am vergangenen Wochenende aufgrund von Krankheit nicht antreten konnten, aber im Saisonverlauf schon tolle Leistungen gezeigt haben", lässt sich der neue U20/U23-Bundestrainer Dietmar Chounard in seine Nominierungskarten blicken. Mit der Ausnahmeregelung spricht er die 18-jährige Annett Horna an. Die Leverkusenerin musste sich das 800-Meter-Rennen, für das sie im Vorfeld als Favoritin gehandelt wurde, krank von der Tribüne aus ansehen. Doch jetzt ist sie wieder gesund und wird die Farben Deutschlands über die vier Hallenrunden repräsentieren. Neben ihr ist die Deutsche Meisterin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) mit dabei. Sie treffen auf die Französinnen Alexandra Agostinucci und Winnie Nana, die Zeiten von 2:14,59 bzw. 2:14,28 Minuten vorzuweisen haben. Ist Annett Horna bis zum 26. Februar wieder hundertprozentig fit, wird sie mit ihnen keinerlei Probleme haben.
Martin Günther gegen 2,23-Meter-Springer
Die Überfliegerin der Saison, Annett Engel (SC Potsdam), sieht auch im Vergleich mit dem Französinnen praktisch unbesiegbar aus, denn ihre Kontrahentinnen Julie Louchet und Marion Parmentier sind noch nicht über 1,80 Meter gesprungen. Als zweite Deutsche geht Julia Hartmann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in den Wettbewerb. Martin Günther (TV Wehr) bekommt seinerseits im Hochsprung jedoch mit Michael Diaz einen ganz harten Brocken vorgesetzt. Der 18-jährige Franzose schwang sich dieses Jahr schon über stolze 2,23 Meter.
Spannung verspricht der Stabhochsprung. Marlen Spielvogel (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich am vergangenen Samstag auf 4,00 Meter steigern konnte, und Judith Jasper (LAC Asics Rehlingen) treffen hier auf ebenbürtige Konkurrenz. Camille Simon und Chloe Mourand weisen Besthöhen von 4,05 und 4,00 Metern auf. Problemloser sollte Malte Mohr die Franzosen Vincent Marc und Clement Challemel in Schach halten können. Übersprang der Wattenscheider dieses Jahr schon 5,25 Meter, blieben die Franzosen bislang bei 5,10 Metern hängen. Hendrik Gruber (LG Warstein-Rüthen-Soest) streift sich als zweiter Stabhochspringer das DLV-Trikot über.
Über 60 Meter Hürden ist alles offen
Trotz ihrer überzeugenden Leistung in Sindelfingen sollte Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen) die Konkurrenz aus dem Nachbarland nicht unterschätzen. Jene 8,42 Sekunden über 60 Meter Hürden, die Cindy Billaud vorzuweisen hat, können sich durchaus sehen lassen. Zum Vergleich: Anne-Kathrin Elbe lief im Endlauf in Sindelfingen 8,41 Sekunden. Die Zweitplatzierte der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften, Johanna Bloch (LG Hannover), wird als weitere Deutsche durch den Hürdenwald fegen. Die Hürden-Auswahl der männlichen Jugend wird erst nach den Deutschen Hallen-Meisterschaften am kommenden Wochenende festgelegt, da beim Länderkampf über die "großen" Männer-Hürden gelaufen wird.
Im Weitsprung sind die Deutschen stärker einzuschätzen als die Franzosen, denn anders als Nadine Jacobs (LAZ Rhede) und Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) konnten Frederique Cabit und Ghislaine Assohoun noch keinen Sprung über sechs Meter zeigen. Bei der männlichen Jugend treffen die zwei Besten der Jugend-Titelkämpfe, Sebastian Bayer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Nils Sammert (LG Rüsselsheim), auf Yves Renaux (7,48 m) und Benoit Iddrisu (7,05 m).
Jala Gangnus läuft 400 Meter
Nach Abstimmung mit ihrem Trainer wird die Deutsche 200-Meter-Meisterin Jala Gangnus (LG Nordheide) ihr Können nicht über die Hallenrunde, sondern, neben Wiebke Ullmann (LG minimax Seligenstadt), über die doppelte Distanz zeigen. Harte Konkurrenz haben die beiden nicht zu fürchten. Der Deutsche Jugendmeister über 400 Meter, Martin Grothkopp (Dresdner SC 1898), hingegen wird gar nicht erst nach Saarbrücken anreisen. "Er ist freigestellt, weil er Montag noch eine Klausur schreiben muss", verriet Dietmar Chounard. Für ihn springen Christian Bos (TV Gladbeck) und Sebastian Schäfer (TV Friedrichstein) in die Bresche.
Unangefochten scheinen die 60-Meter-Sprinterinnen Martha Koj (LG Nürnberg) und Katja Börner (SV Halle), wohingegen sich das Kurzstrecken-Duo der männlichen Jugend, Patrick Sihler (LAZ Salamander Kornwestheim/ Ludwigsburg) und Christian Blum (LAC Quelle Fürth/ München/ Würzburg), gegen Martin Rogez und Cedric Laurier, die beide schon an der 6,80-Sekunden-Marke gekratzt haben, erwehren muss. Einfacher werden es die 200-Meter-Läufer Daniel Schnelting (LAZ Rhede) und Nils Müller (TSV Friedberg-Fauerbach) haben.
Insgesamt darf man sich in Saarbrücken auf spannende deutsch-französische Duelle freuen.
Das deutsche Aufgebot (pdf)