DLV-Kinderprojekt im Kosovo mit Erfolg fortgesetzt
Auf Einladung von UNMIK (United Nations Mission in Kosovo) und FAK (Federation Athletic Kosova) waren am vergangenen Wochenende Esther Fittko, Jugendwartin im Leichtathletikverband Nordrhein, und DLV-Referent Christian Weber in Pristina, um das fortzusetzen, was im Sommer so verheißungsvoll begonnen hatte: das DLV- Kinderleichtathletikprojekt im Kosovo.
Hoher Aufforderungscharakter bei der Laufkoordination an der Kartonbahn. (Foto: Fittko)
Standen im Sommer in Mitrovica die Kinder im Mittelpunkt, so stand jetzt die Ausbildung der Vermittler im Vordergrund. Neue Vermittlungswege in der Leichtathletik wurden aufgezeigt. Einfache, auch im Kosovo vorhandene Alltagsmaterialien kamen zum Einsatz. Teilnehmer aus dem ganzen Land waren gekommen; Trainer, Lehrer, Studenten der Sportfakultät der Universität Pristina und ihr Professor. Und selbst FAK Präsident Halil Sylejmani ließ es sich nicht nehmen, aktiv dabei zu sein. Sie alle folgten hoch motiviert den theoretischen Ausführungen und waren mit Feuereifer bei der praktischen Umsetzung dabei.Der Ansatz, bereits mit Kindern ab sieben Jahren kindgemäße Leichtathletik zu betreiben, überzeugte trotz anfänglicher Skepsis. Abgeleitet aus den Erkenntnissen zur Entwicklungspsychologie des Kindes wurde schnell allen klar, dass Koordinationsfähigkeit und ganz zentral die Rhythmusfähigkeit im Kindesalter optimal zu schulen sind. Das neue „DLV-Lehrbuch Kinderleichtathletik“ war ein willkommenes Gastgeschenk.
Auch Fahrradreifen schulen die Koordination
Der Praxisteil im 9 mal 18 Meter großen Foyer des „British Council“ stellte die Referenten vor ungewohnte Herausforderungen. An Hilfsmittel, die in jeder deutschen Sporthalle selbstverständlich sind, war nicht zu denken. Mit Phantasie wurde aus gebrauchten Fahrradreifen, Sprungseilen und Kartons eine methodische Übungsreihe zur Schulung der Laufkoordination aufgebaut. Der Aufforderungscharakter der Geräte wurde so zur Motivation, gestellte Aufgaben zu meistern – Freude, Lachen und Begeisterung bei allen!
Am zweiten Tag folgte das Thema Werfen. Stromausfall reduzierte die Präsentationsmöglichkeiten mit dem Beamer, und so fixierten 25 neugierige Augenpaare einen Laptop-Bildschirm. Darstellungen aus den DLV-Handreichungen „Leichtathletik in der Schule“ vermittelten eine erste Vorstellung. Die Praxis wurde dank Fahrradmänteln und ausgedienter deutscher Tennisbälle zum Wurferlebnis. Flatterbälle in den schwarz-roten Landesfarben waren die Attraktion.
Kinderleichtathletik im Kosovo hat eine Zukunft
Das Wurfmaterial als Abschiedsgeschenk an alle Lehrgangsteilnehmer wird Garantie dafür sein, dass diese ihre erlebte Begeisterung an die Kinder in den Schulen und Vereinen im Kosovo weitergeben. Ein weiterführendes Seminar ist Wunsch aller Beteiligten. In der abschließenden Pressekonferenz äußerte sich FAK-Präsident Sylejmani zuversichtlich, die begonnene Arbeit fortzusetzen und die Kinderleichtathletik fest im Verband verankern zu wollen.