DLV-Nachwuchs behauptet sich in Val-de-Reuil
Die deutschen Nachwuchshoffnungen haben sich am Samstag beim U20-Hallen-Länderkampf in Val-de-Reuil (Frankreich) zum Ausklang der Wintersaison noch einmal in guter Verfassung präsentiert und den Vergleich für sich entschieden. Auch im Winterwurf-Länderkampf (U20/U23) erwies sich das DLV-Team als unbezwingbar.
Dabei war die Mannschaft auch durch mehrere Ausfälle, die vor allem in den bevorstehenden Abiturterminen begründet waren, nicht von der Erfolgsspur abzubringen.Dietmar Chounard, U20/U23-Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), konnte eine entsprechend positive Bilanz des Nationalmannschaftseinsatzes ziehen: „Wir hatten eine junge Mannschaft am Start, die ihr Leistungsbild gezeigt hat. Es ist immer wieder lohnend, sich in diesem europäischen Maßstab zu messen. Wir brauchen diesen Vergleich, der Entwicklungschancen im Wettkampf bietet.“
Falk Wendrich wieder über 2,19 Meter
In der männlichen Jugend bedeuteten beim Hallenvergleich 103 Punkte den knappen Sieg vor Gastgeber Frankreich (100). Italien kam auf 72 Zähler. Acht von 13 Entscheidungen gingen an das deutsche Team.
Besonders ragten dabei Hochspringer Falk Wendrich (LAZ Soest), der in einem hochklassigen Wettkampf seine Saisonbestleistung von 2,19 Metern noch einmal bestätigte, und Stabhochspringer Jonas Efferoth (TSV Bayer 04 Leverkusen), der sich auf 5,20 Meter steigern konnte, heraus.
„Es war ein toller Wettkampf, in dem ich von den Franzosen stark gefordert wurde. Das liegt mir deutlich besser, als nur noch allein zu springen“, sagte Falk Wendrich. Außerdem freute sich der Schüler, den Franzosen Gael Rotardier in die Schranken gewiesen zu haben. Gegen den 17-Jährigen hatte Falk Wendrich noch 2011 beim Europäischen Olympischen Jugend-Festival den Kürzeren gezogen.
Dennis Lewke kratzt an den zwanzig Metern
„Er ist wie ich über 2,17 Meter gesprungen, hatte aber weniger Fehlversuche. Darum war es sehr wichtig, dass ich noch die 2,19 Meter genommen habe“, beschrieb Falk Wendrich der Hochsprung-Krimi. Erst der neue Hausrekord von 2,21 Metern, an dem er sich allerdings nur einmal probierte, war für den Youngster zu hoch. Auf Platz drei lieferte der Franzose Youssef Benzamina mit 2,15 Metern ebenfalls einen Klasse-Wettkampf ab.
Kugelstoßer Dennis Lewke (SC Neubrandenburg) wartete gleich im ersten Durchgang mit der Siegesweite von 19,95 Metern auf. Auf der Bahn konnte sich Hürdensprinter Jonas Christen (TSG Niefern) auf 7,81 Sekunden verbessern.
Kurzfristige Umstellungen
Der weibliche Nachwuchs feierte mit 114 Punkten vor Italien (87) und Frankreich (75) einen ungefährdeten Erfolg und zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung. Sieben der 13 Disziplinsiege gingen an Schwarz-Rot-Gold.
Vorher war es noch zu Umstellungen gekommen, so musste die eigentlich auf den Hürden eingeplante Gladbeckerin Annika Drazek über 60 Meter für die erkrankte Alexandra Burghardt (LAZ Inn) ran, behielt aber dort in beiden Läufen mit 7,46 und 7,52 Sekunden die Oberhand. Im Hürdenwald wiederum gab die Chemnitzerin Franziska Hofmann (8,45 bzw. 8,53 sec) den Ton an.
Zehn Tage vor ihrem 17. Geburtstag stellte die Frankfurter Weitspringerin Maryse Luzolo im letzten Durchgang mit ihrem Siegessprung auf 6,27 Meter Wettkampfqualitäten unter Beweis. Ein gutes Niveau hatte auch bei der weiblichen Jugend der Hochsprung-Wettkampf, bei dem sich die frühere U18-Weltmeisterin Alessia Trost (Italien; 1,86 m) gegen Melina Brenner (LG Wipperfürth; 1,84 m) durchsetzen konnte.
Shanice Craft im Doppeleinsatz
Shanice Craft verdiente sich durch ihren Doppeleinsatz ein Sonderlob. Erst entschied die Mannheimerin das Kugelstoßen mit 15,25 Metern vor der Filstalerin Katinka Urbaniak (14,54 m) für sich und dann war die Jugend-Olympiasiegerin auch noch beim U20/U23-Winterwurf-Länderkampf mit 56,52 Metern als Diskuswerferin erfolgreich.
Bei diesem Nationenvergleich wurden die besten Tagesleistungen in Metern addiert. So kam es, dass beim männlichen Nachwuchs Deutschland mit 569,86 Metern vor Italien (563,46 m) siegte und im weiblichen Bereich die DLV-Athletinnen mit 479,57 Metern Frankreich (460,83 m) auf den zweiten Platz verwiesen. In der Summe ergaben sich 1.049,43 Meter und ein ungefährdeter Sieg vor Italien (998,66 m), Frankreich (987,06 m) und Spanien (943,78 m).
Neben Shanice Craft tat sich im deutschen Lager auch deren Diskuskollegin Kristin Pudenz (SC Potsdam) mit einer neuen persönlichen Bestleistung (54,58 m) hervor. Im Speerwurf überzeugten die U20-EM-Dritte Laura Henkel (SC Potsdam; 54,59 m) und die U18-Weltmeisterin Christin Hussong (TV Thaleischweiler; 54,10 m).
Der Münchner Hammerwerfer Johannes Bichler zeigte als Zweitplatzierter mit 67,79 Metern ebenfalls eine bemerkenswerte Vorstellung, während Diskuswerfer Philipp Spindler (LAC Erdgas Chemnitz; 55,98 m) und Speerwerfer Kim-Dominik Seyfried (LG Augsburg; 70,07 m) ihre Wettkämpfe sogar siegreich gestalteten.
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