DLV-Präsidium im Fokus - Jürgen Scholz
Seit einem guten halben Jahr arbeitet das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in neuer Besetzung. Zeit, die neuen Mitglieder, ihren Background und Motivation vorzustellen. Heute: Jürgen Scholz, Stellvertreter des Präsidenten.
Bürgermeister von Sersheim, Präsident des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV), Präsident des Süddeutschen Leichtathletik-Verbandes und Stellvertreter des Präsidenten beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV): Jürgen Scholz ist ein vielbeschäftigter und vielgefragter Mann. "Das erforderte ein gutes Zeitmanagement und eine fitte Sekretärin. Manchmal jammert meine Frau aber schon etwas, weil ich immer etwas zu tun habe und oft auch am Wochenende unterwegs bin", sagt Jürgen Scholz.Trotz der hohen Belastung, sieht Jürgen Scholz keinen Grund sich zu beklagen, denn er liebt das, was er tut. "Man schuldet seiner Sportart einfach, dass man sich für sie einsetzt", sagt Jürgen Scholz. Auch wenn sich eine Sportart im Laufe der Jahre verändert hat, wie der 49-Jährige feststellt. "Alle Leistungen werden heutzutage kritisch hinterfragt. Das ist einerseits natürlich richtig, manchmal aber auch schade", sagt Jürgen Scholz.
Dennoch fasziniert die Leichtathletik Jürgen Scholz nach wie vor. "Das Faszinierende an der Leichtathletik ist, dass man sich nie hinter den eigenen Leistungen verstecken kann. Letztendlich entscheidet immer die Leistung eines jeden einzelnen darüber, ob man gut oder schlecht ist", sagt der Sersheimer.
Mit elf Jahren zur Leichtathletik
Zur Leichtathletik kam Jürgen Scholz 1971. Damals fragte ihn seine Mutter, ob er lieber Fußball spielen oder Leichtathletik machen wolle. Jürgen Scholz entschied spontan und er entschied sich für die Leichtathletik. 19 Jahre schnürte er für das Leichtathletikteam von Salamander Kornwestheim seine Spikes. Vor allem der Sprint und der Weitsprung hatte es dem Schwaben angetan. In der A-Jugend sprintete Jürgen Scholz die 100 Meter in immerhin 10,9 Sekunden. "Nicht schlecht, aber eben auch nicht gut genug", sagt Jürgen Scholz rückblickend.
1990 wurde Jürgen Scholz dann Bürgermeister in Sersheim, einer Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg, und hängte seine Sportschuhe an den Nagel. Der Leichtathletik blieb er jedoch immer treu. Als Breitensportbeauftragter beim WLV startete er seine Funktionärslaufbahn. 2004 wurde er dann Präsident des WLV, ein Amt, dass er auch sechs Jahre später immer noch inne hat.
Vizepräsident beim DLV
Seit Dezember 2009 ist Jürgen Scholz Vizepräsident beim DLV und somit Stellvertreter von Dr. Clemens Prokop. "Wenn man als Funktionär Verantwortung trägt, ist das logisch, dass man diese Verantwortung auch teilen möchte. Aus diesem Grund war es für mich selbstverständlich, dass ich zusage, als mich Clemens Prokop gefragt hat, ob ich Vizepräsident sein wolle."
Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen und Jürgen Scholz hat sich so langsam aber sicher mit seiner Funktion vertraut gemacht. "Ich schnupper gerade so richtig rein. Man muss sich ja immer erst so ein bisschen in seiner Rolle finden und da ich ja der einzige Vizepräsident bin, ohne richtige Aufgabenzuordnung, habe ich es auf der einen Seite natürlich etwas einfacher, auf der anderen Seite aber auch schwieriger. Es ist auf jeden Fall eine sehr interessante Aufgabe. Ich stehe in regelmäßigem Kontakt mit Clemens Prokop, so dass das alles bislang ganz gut klappt."