DLV-Präsidium setzt sich neue Ziele
Das am Samstag beim DLV-Verbandstag in Kevelaer neu gewählte und weiter von Dr. Clemens Prokop angeführte Präsidium wird zeitnah bei einer Sitzung den konkreten Arbeitsplan für die nun bis 2009 andauernde Amtsperiode erarbeiten und beschließen. In Kevelaer stellte der neue und alte Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes den Delegierten bereits die Ziele der weiteren Arbeit vor.
Dr. Clemens Prokop stellte beim Verbandstag die Ziele seiner zweiten Amtszeit vor (Foto: Gantenberg)
Im Mittelpunkt steht die Bedeutung der Leichtathletik mit Leistungsfähigkeit im internationalen Konkurrenzkampf und auf dem Markt der Sportarten zu verteidigen und auszubauen.Gerade vor dem Hintergrund der Weltmeisterschaft 2009 in Berlin sollen durch Projekte und Aktionen höhere Erlöse erzielt werden. "Unser Ziel wird sein, die ohnehin schon hohen Sponsoring-Einnahmen um zwanzig Prozent zu steigern. Diese große Chance der WM müssen wir nutzen", erklärte Dr. Clemens Prokop.
Im Hochleistungssport hält er mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking und die WM 2009 an einem Platz unter den ersten Fünf im Medaillenspiegel und einem Top-Drei-Rang in der Nationenwertung als Endpunkt der neuen Marschroute fest: "Diese Ziele sind schwer zu erreichen, aber es ist immer besser, sich ehrgeizige Ziele zu setzen." Zum 30. Juni 2005 soll der neue Strukturplan Leistungssport vorgelegt werden.
Kommunikation verbessern
Fest steht bereits, dass die Kommunikation zwischen den Athleten und dem Verband verbessert werden soll und man damit dem konkreten Wunsch der Aktiven nachkommen will. Dazu wird neben den Aktivensprechern Andrea Ziercke und Peter Blank auch der frühere Hürdensprinter Florian Schwarthoff als neuer Präsidiumsbeauftragter beitragen.
Der DLV möchte auch sein Engagement im Breitensport weiter stärken, um sich dort deutlich als Kompetenzpartner und Veranstalter zu positionieren. "Ab 2006 wollen wir jährlich ein Festival der Straßen-Leichtathletik organisieren. An diesem Wochenende soll Leichtathletik außerhalb des Stadions in all ihren Facetten stattfinden. Wir möchten gezielt in die Städte, zu den Leuten gehen, um die Attraktivität der Leichtathletik zu demonstrieren", schilderte Dr. Clemens Prokop die Pläne.
Angebot für Läufer
Die Mitgliedergewinnung mit dem Ziel, 2009 eine Million Mitglieder zählen zu können, ist ein weiterer Schwerpunkt. Ein neuartiger Läuferverein soll dabei jene Läufer ansprechen, die bisher noch nicht organisiert sind. "Wir wollen auf dieser Ebene ein spezielles Angebot für diese Zielgruppe entwickeln und in die boomende Straßenlaufszene mit Einfluss zurückkehren", sagte der DLV-Präsident.
Unter dem Motto "Wenn die Jugendlichen nicht zu uns kommen, kommen wir zu ihnen in die Städte" ist geplant, im Nachwuchs die erfolgreichen Kinderprogramme mit speziellen Jugendprogrammen weiterzuführen.
Konsequent umgesetzt werden soll künftig nicht weniger das Übungsleitergewinnungsprogramm, nachdem sechzig Prozent der momentan aktiven Trainer und Übungsleiter 2010 das Pensionsalter erreichen werden. "Wir wollen aber nicht nur junge und neue Übungsleiter gewinnen, sondern auch die vorhandenen zusätzlich motivieren", stellte Dr. Clemens Prokop dazu fest.
Transparenz im Anti-Doping-Kampf
Eine zentrale Rolle spielt im DLV weiterhin der Kampf gegen Doping. Hier will man national mehr Transparenz erreichen und diese auch international einfordern. "Es muss für die Öffentlichkeit jederzeit nachzuvollziehen sein, wie oft ein Athlet außerhalb von Wettkämpfen kontrolliert wurde und wie oft ein Kontrollversuch gescheitert ist", meinte Dr. Clemens Prokop, "wenn uns das gelingt, werden wir einen wichtigen Schritt in der Dopingbekämpfung erreicht haben."
Zusammenfassend erklärte er: "Diese Ziele beruhen auf dem Erreichten, aber auch auf dem nicht Erreichten der letzten Wahlperiode. Wir wollen uns gemeinsam in den nächsten vier Jahren diesen Herausforderungen stellen."