| Olympische Spiele 2016

DLV-Quartett fehlen 31 Hundertstel

Die 4x400-Meter-Staffel der Frauen hat am Freitag in Rio das Olympiafinale verpasst, war in 3:26,02 Minuten aber so schnell wie seit 2010 kein DLV-Quartett mehr.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Es war ein harter und enger Kampf um die Plätze im Olympiafinale über 4x400 Meter der Frauen am Freitag in Rio. Einige Athletinnen mussten weitere Wege gehen als ihre 400-Meter-Teilstrecke. Auch die DLV-Mädels bekamen im zweiten Vorlauf ein paar Rempler ab, ließen sich davon aber keineswegs aus der Bahn werfen. Dennoch machen die kleinen Umwege die Zeit noch wertvoller, die das Quartett ablieferte.

Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) legte nach ihren Bestzeit-Vorstellungen im Einzel noch einmal ein starkes Finish hin und trug den Stab als Fünfte in 3:26,02 Minuten durchs Ziel. Seit EM-Silber in Barcelona (Spanien) 2010 war keine DLV-Staffel mehr schneller über diese Strecke. Vorher hatten Startläuferin Laura Müller (LC Rehlingen), Friederike Möhlenkamp und Lara Hoffmann (beide LT DSHS Köln) schon einen guten Job gemacht. In der Endabrechnung beider Vorläufe bedeutete die Vorstellung Rang neun, vier Zehntel fehlten, um das Finale über die Zeit zu erreichen.

USA auch ohne ihre Stars die schnellsten

Das Rennen gewannen die Jamaikanerinnen (3:22,38 min) vor Großbritannien (3:24,81 min) und Kanada (3:24,94 min), die dafür ein großes "Q" bekamen. Die viertplatzierten Italienerinnen (3:25,16 min) zogen über die Zeit in den Endlauf ein.

Unangefochten im ersten Vorlauf waren die USA. Obwohl sie ihre schnellsten Athletinnen mit Allyson Felix und Natasha Hastings noch gar nicht einsetzten, lief das Quartett 3:21,42 Minuten. Die Ukraine (3:24,54 min), Polen (3:25,34 min) und Australien (3:25,71 min) zogen auch noch weiter.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Laura Müller (LC Rehlingen)
Es war viel stressiger als sonst, wir hatten sehr wenig Zeit, wurden sofort reingeführt. Als ich auf der Bahn stand, habe ich mich gut gefühlt, für mich war es als Startläuferin ja wie sonst eigentlich auch. Aber ich habe schon gemerkt, dass die Konkurrenz sehr stark war. Das spornt an, ich habe versucht, noch mal alles aus mir rauszuholen. Es ist schade, dass wir nun Neunte geworden sind – aber das Rennen und die Teilnahme hier gibt Motivation für die nächsten Jahre.

Friederike Möhlenkamp (LT DSHS Köln)
Während des Rennens habe ich von der Läuferin von den Bahamas einen Schlag in den Magen bekommen – das kannte ich so auch noch nicht. Es war eine neue Erfahrung, in Amsterdam bei der EM hatten wir zum Beispiel viel mehr Platz beim Laufen. Die Zeit ist top! Ich bin absolut zufrieden mit meinem Lauf, ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe mich gut gefühlt bei der Stab-Übergabe.

Lara Hoffmann (LT DSHS Köln)
Es war kein einfaches Rennen. Es gab Rempler, zweimal musste ich Slalom laufen. Am Ende habe ich mich stark gefühlt und wollte die Läuferin von den Bahamas überholen, aber ich musste nach außen. Dann habe ich Ruth gesehen und dachte nur: „Oh“ und musste meine Richtung wieder ändern. Es ist natürlich leichter, wenn man auf der Zielgeraden einfach geradeaus laufen kann. Das ist das Besondere bei der Staffel, die 400 Meter sind in jedem Rennen anders. Wie vielte sind wir jetzt geworden? Neunte? Ach, die Platzierung wussten wir noch gar nicht. Schade. Aber wir sind trotzdem super happy.

Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg)
Beim Wechsel habe ich noch versucht, die Läuferin neben mir zu schieben, damit Lara zu mir kommen kann, es war schwierig. Wir haben unser Bestes gegeben. Wir waren noch mal anderthalb Sekunden schneller als in Amsterdam. Darauf sind wir super stolz! Auf der einen Seite können wir zufrieden sein, aber schade ist es natürlich trotzdem, dass es knapp nicht fürs Finale gereicht hat. Man malt sich immer das Allergrößte aus – ich denke, das ist auch wichtig und richtig so, und ein bisschen darf man dann auch enttäuscht sein. Jetzt lecken wir unsere Wunden und verdauen das alles ein bisschen, und dann schauen wir nach vorne.

 

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