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DLV-Quintett in Heusden auf Norm-Jagd

Über 50 DLV-Athleten sind am Samstag (19. Juli) bei der traditionsreichen KBC-Nacht im belgischen Heusden-Zolder am Start. Philipp Pflieger und Marcel Fehr jagen über 5.000 Meter die EM-Norm, Robin Schembera und Andreas Lange über 800 Meter. Jana Sussmann hegt über die Hindernisse Hoffnungen.
Harald Koken

Belgien ist ein gutes Pflaster für die DLV-Mittel- und Langstreckler. Bestes Beispiel: Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg). Vor vier Wochen steigerte er sich – zwei Monate nach einem Muskelfaserriss - im kleinen Oordegem bei Brüssel über 1.500 Meter auf 3:34,54 Minuten. Seither darf der 24-Jährige auf eine EM-Teilnahme hoffen. Am Samstag bewirbt er sich erneut um eine Nominierung – wieder in Belgien.

Diesmal in Heusden-Zolder, dem nach dem Brüsseler Ivo-van-Damme-Memorial zweitgrößten Meeting im Königreich, 70 Kilometer von der deutschen Grenze bei Aachen entfernt. Der Ort ist vor allem durch seine frühere Formel eins-Piste bekannt. Der Kanadier Gilles Villeneuve kam hier 1982 ums Leben. Um sein Leben laufen und wenn möglich die EM-Norm über 5.000 Meter abliefern möchte am Samstag ein zweiter Regensburger: Philipp Pflieger.

Nachträgliches Geschenk?

Er hat vor einem Monat in Leiden (Niederlande) seine 10.000 Meter-Bestzeit auf 28:40,27 Minuten gesteigert – flott, aber fünf Sekunden zu langsam für Zürich. Vor einer Woche verbesserte er in Santry bei Dublin (Irland) seine 3.000-Meter-Bestzeit auf 7:52,85 Minuten – ein gutes Omen. Zumal der 27-Jährige, der am Mittwoch Geburtstag hatte, in den vergangenen Jahren in Heusden-Zolder schon zweimal unter dem für Zürich geforderten Richtwert (13:35,00 min) geblieben ist.

Ebenfalls den DLV-Richtwert für die Europameisterschaft im Visier hat U23-Meister Marcel Fehr (LG Limes/Rems), der in diesem Jahr schon 13:38,53 Minuten abgeliefert hat. Wie halten sich U23-Hindernismeister Valentin Unterholzner (LG Telis Finanz Regensburg), Sebastian Reinwand (TSG 08 Roth) und Robert Krebs (SCC Berlin)? An der Spitze laufen lauter Hochkaräter, darunter die Kenianer Augustine Choge, Daniel Komen, Kenneth Kipkemoi und Josphat Bett.

Dennis Krüger hat vorgelegt

Zwei Tage, nachdem sich der auch hier als Teilnehmer geführte Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn) über 800 Meter mit der Steigerung auf 1:45,79 Minuten an die Spitze der DLV-Jahresbestenliste setzte, können nun Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe) Achtungszeichen Richtung Ulm – und vielleicht Zürich – setzen. Ferner laufen Patrick Oehler (VfL Sindelfingen) und Kevin Stadler (Erfurter LAC).

Mit Yeimer Lopez (Kuba), Mitte Juni in Göteborg (Schweden) auf 1:43,98 Minuten verbessert, und dem nun 19-jährigen Olympia-DrittenTimothy Kitum (Kenia) sind zwei absolute Weltklasse-Läufer am Start. Bei den Frauen wurden Hanna Klein (LG Limes/Rems) und Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) eingeladen. Fünf Wochen, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde und deshalb ihre Ambitionen bei der U23-DM abhaken musste, kämpft sie um Anschluss.

Richard Ringer über 1.500 Meter

Team-Europameister Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), über 5.000 Meter mit 13:27,92 Minuten im Prinzip für die EM gesetzt, möchte auf der Mittelstrecke seinen Saisonrekord von 3:41,55 Minuten attackieren. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) und Anett Horna (LC Rehlingen) peilen Zeiten unter 4:10 Minuten an. Die immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfene Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) will nach über zwei Jahren endlich wieder ein Rennen über 3.000 Meter Hindernis beenden.

Ein Test über zwei Drittel der Strecke ist am letzten Wochenende bei der Norddeutschen Meisterschaft gelungen. Vielleicht ein Fingerzeig: Zuvor verbesserte sich die Deutsche Meisterin von 2011 über die Flachdistanz bereits auf 9:06,35 Minuten. Die EM-Norm über die Böcke, bei 9:42,00 Minuten angesiedelt, dürfte also durchaus ein Thema sein.

Asafa Powell im Blickfeld

Im Stabhochsprung nimmt Anjuli Knäsche (SG Kronshagen/ Kieler TB) Anlauf, um ihre Saisonbestleistung von 4,25 Meter aufzuwerten Der verkürzt Doping gesperrte Asafa Powell (Jamaika), einst 100-Meter-Weltrekordler, tritt vier Tage nach seinem mit Spannung erwarteten Comeback in Luzern in Heusden erneut in Aktion – wohl auch, um seine am Dienstag erzielten 10,30 Sekunden aufzuwerten.

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