DLV schaut optimistisch in die Zukunft
"Es hat sich eine Menge Positives ereignet." Zufrieden zieht der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow bei einem Hintergrundgespräch des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) mit Journalisten in Frankfurt/Main Jahresbilanz, wie die Deutsche Presseagentur (DPA) berichtete. Dass das so weitergeht, dafür soll in Zukunft der verstärkte Austausch mit Trainern und Experten aus dem Ausland sorgen.
Jürgen Mallow sieht positive Entwicklungen (Foto: Kiefner)
"Erkennbare Fortschritte" sieht Jürgen Mallow allein schon beim Blick auf die nackten Zahlen. Der zweite Platz in der Nationenwertung der Europameisterschaft von Göteborg (Schweden) sowie zwanzig DLV-Athleten unter den ersten Zehn der Weltrangliste zeigen die Wirksamkeit der Strukturreformen, die nach den Olympischen Spielen 2004 begonnen wurden.Auch im nächsten Jahr, glaubt der Leitende Bundestrainer, wird sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen und noch mehr junge Talente werden den Anschluss an die internationale Spitze finden. Begründet sieht er seine Annahme unter anderem darin, dass die "Trainer bereit sind, ihr Wissen weiterzugeben" und räumt gleichzeitig ein, "das war nicht immer so".
Konkrete Planungen für die WM 2007 in Osaka (Japan) liegen auch schon vor. So sollen die Athleten vor den Titelkämpfen zur klimatischen Anpassung ein Trainingslager in Shibetsu auf der japanischen Insel Hokkaido beziehen. Dies soll aller Voraussicht nach auch das Basiscamp vor den Peking-Spielen werden.
Frankie Fredericks soll mithelfen
Verstärkte Unterstützung im Training sollen die Sportler in Zukunft auch durch Coaches und Experten aus dem Ausland erhalten. So plant der DLV ein Engagement des früheren Weltklassesprinters Frankie Fredericks aus Namibia. Daneben sind Fortbildungsmaßnahmen mit Nélio Moura, dem Heimtrainer des Weitsprung-Weltjahresbesten Irving Saladino (Panama), Aleksander Parnow, dem Coach der beiden australischen Stabhochspringer Paul Burgess und Steven Walker, sowie russischen und weißrussischen Fachleuten geplant.
Zufrieden zeigt man sich auch mit den 46 Athleten die dem "Top-Team-Peking-Kader" angehören. "44 Athleten haben die Richtwerte, die einer Endkampfchance entsprechen, mindestens einmal erreicht", sagt DLV-Sportdirektor Frank Hensel. Die Planungen gehen aber nicht nur bis zu den Olympischen Spielen in Peking (China). Mit der Gründung eines Junioren-Elite-Kaders 2010/2012 wird der Blick auch schon auf die 2010 anstehende EM in Barcelona (Spanien) und die Olympischen Spielen 2012 in London (Großbritannien) gerichtet.
Tobias Unger – Comeback in der Halle
Besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen des DLV natürlich auf die Heim-WM 2009 in der deutschen Hauptstadt Berlin. Alle jetzt noch aktiven Athleten "wollen bis dahin weitermachen, da hört keiner auf", erklärte Jürgen Mallow. Dies gilt auch für die beiden Diskus-Asse Lars Riedel (LAC Erdgas Chemnitz) und Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg).
Auch der Ex-Weltmeister im Dreisprung, Charles Friedek (TSV Bayer 04 Leverkusen), will nach überstandenen Verletzungssorgen noch einmal voll angreifen und seinen Blick Richtung 2009 richten. Gleiches gilt für den Sprinter Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg), der laut Auskunft des Leitenden Bundestrainers schon in der Hallensaison eingreifen will.