DLV-Siebenkämpferinnen verpassen „Stockerl“
Siebenkampf-Olympiasiegerin Nataliya Donbrynska hat am Sonntag mit 6.558 Punkten für den ersten ukrainischen Sieg beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) gesorgt. Die deutschen Siebenkämpferinnen verpassten einen Platz auf dem Treppchen knapp, beste Deutsche war die Paderbornerin Lilli Schwarzkopf, die mit 6.337 Zählern Vierte wurde.
Als Dritte war Nataliya Dobrynska in den zweiten Siebenkampftag gestartet und hatte sich im Weitsprung mit herausragenden 6,73 Metern erstmals die Führung erkämpft, die sie bis zum Schluss nicht mehr abgab. Den ukrainischen Triumph perfekt machten Hanna Melnychenko (6.445 Punkte) und Lyudmyla Yosypenko (6.361 Punkte), die mit neuen persönlichen Bestleistungen Zweite und Dritte wurden.Hinter dem ukrainischen Trio folgte ein deutsches. Nach einem „bescheidenen ersten Tag“, konnte Lilli Schwarzkopf mit 6,30 Metern im Weitsprung und vor allem 52,86 Metern im Speerwurf an Boden gut machen. Auf den abschließenden 800 Metern startete die 25-Jährige noch einmal einen Angriff auf das Podest und setzte sich an die Spitze des Feldes. „Nach 400 Metern hatte ich unglaublichen Gegenwind, da musste ich für das Tempo bezahlen“, sagte sie. Auf der Zielgeraden musste Lilli Schwarzkopf noch einige Mehrkämpferinnen vorbeiziehen lassen.
Winterschlaf muss verschwinden
„Am ersten Tag habe ich meine Form noch nicht gefunden, da war noch vieles ausbaufähig“, sagte sie kritisch. „Aber ich hoffe, dass ich den Winterschlaf jetzt bald aus den Beinen habe.“ Mehr als 6.337 Punkte hatte sie bislang noch nie im ersten Wettkampf im Jahr erzielt. Etwas überrascht zeigte sie sich, wie nah das deutsche Trio, das nach der Aufgabe der Leverkusenerin Christine Schulz den Mehrkampf beendet hatte, in der Endabrechnung beisammen lag.
Gerade einmal 17 Punkte weniger als die Paderbornerin sammelten Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) und Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen). Da Julia Mächtig in vier von sieben Disziplinen besser war als Jennifer Oeser, wurde sie mit neuer Bestleistung Fünfte. „6.200 Punkte hatte ich mir vorgenommen, beim Speerwurf habe ich dann gemerkt, dass es noch mehr werden könnte“, sagte Julia Mächtig.
Zufrieden zeigte sich auch Jennifer Oeser: „Es war mal wieder ein Kampf, aber mit mehr Lichtblicken als Tiefpunkten.“ Vor allem eine neue Weitsprung-Bestleistung von 6,37 Metern stimmte sie glücklich. „Ich hoffe, dass ich mich jetzt bei Weiten um 6,30 Meter stabilisieren kann.“
Kein Ruhekissen
Als Ruhekissen im Hinblick auf die endgültige Nominierung für die WM in Berlin (15. bis 23. August) sah allerdings keine der drei DLV-Athletinnen ihr Resultat. Die Tickets werden in drei Wochen beim ERDGAS Mehrkampf-Meeting in Ratingen (20./21. Juni) vergeben. „Es ist natürlich gut, schon einmal die Norm und eine gute Punktzahl zu haben“, sagte Jennifer Oeser, „denn man weiß ja nicht, welche Bedingungen in Ratingen herrschen.“
„Aber es wird alles wieder offen sein“, sagte auch DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck. „Es konnte sich in Götzis niemand richtig absetzen und in Ratingen kommen noch Sonja Kesselschläger und Christine Schulz dazu. Das wird richtig spannend.“
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