DLV-Sprinterinnen nach Verwirrung Vierte
Die 4x100-Meter-Staffel der Frauen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist am Sonntag in Moskau (Russland) auf Rang vier gelaufen (42,90 sec). Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01), Inna Weit (LC Paderborn), Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) und Verena Sailer (MTG Mannheim) hatten zwischenzeitlich ums Finale zittern müssen, weil sie als disqualifiziert angezeigt wurden. Gold ging an Jamaika (41,29 sec).
Das war ein Hin und Her auf der Pressetribüne. Nach einem tollen Vorlauf in 42,65 Sekunden war das deutsche Quartett zwischenzeitlich als disqualifiziert angezeigt worden. Als Grund wurde die IAAF Regel 170.6 genannt, die unter anderem vorschreibt, dass die Läuferinnen das Staffelholz immer in der Hand tragen müssen und es nicht zum Beispiel mit Hilfe von Handschuhen befestigen dürfen. Ein Verstoß in diese Richtung der deutschen Mädels war aber nicht erkennbar.So unerklärt wie die Disqualifikation aufgetaucht war, so verschwand sie auch wieder. Auf der Bahn eins durften die deutschen Mädels im Finale an den Start gehen, nicht gerade günstig. Verena Sailer zündete auf der Zielgeraden nochmal den Turbo und brachte das Quartett auf Rang vier (42,90 sec).
Frankreich nachträglich disqualifiziert
Zu den USA (42,75 sec) und Bronze fehlten 15 Hundertstelsekunden. Die US-Sprinterinnen kamen dabei ohne ihre schnellste Läuferin aus dem Einzel Carmelita Jeter aus, die bei den US-Meisterschaften gefehlt hatte. Gold gewann Jamaika (41,29 sec) deutlich vor Großbritannien (42,90 sec).
Böses Erwachen kam gut drei Stunden nach dem Wettkampf für die Französinnen, die ihre Freude über Rang zwei in der Mixed-Zone lautstark herausgeschrien hatten. Kurze Zeit später bekam das Quartett Silber umgehängt. Die Medaillen muss das Team aber wieder abgeben. Wegen eines Wechselfehlers wurde Frankreich disqualifiziert.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim):
Der Vorlauf war echt super! Im Finale auf Bahn eins zu starten, war dann schon schwer. Natürlich ärgert man sich im ersten Moment, dass es so knapp nicht zur Medaille gereicht hat. Aber ich bin trotzdem super stolz, wir haben zwei schnelle Rennen gemacht und am Ende einfach Pech gehabt.
Inna Weit (LC Paderborn):
Als wir nach dem Vorlauf auf einmal disqualifiziert waren, hat Verena uns wieder runtergebracht. Sie hat gesagt: Es wird alles gut, ich hatte das schon mal, und es ist gut ausgegangen. So war es dann ja auch für uns.
Tatjana Pinto (LG Ratio Münster):
Wir dachten nach dem Vorlauf, wir wären weiter, und dann stand da auf einmal DQ! Wir konnten es uns einfach nicht erklären, wir wussten, wir haben nichts falsch gemacht. Auf Bahn eins zu laufen ist schwierig, weil man nicht mittendrin ist im Feld. Insgesamt bin ich persönlich super zufrieden mit der WM! Schon im Einzel habe ich mit dem Halbfinale mein Ziel erreicht.
Verena Sailer (MTG Mannheim):
Es hat lange gedauert, bis die Entwarnung kam und wir sicher sein konnten, dass wir weiter sind. Aber wir haben uns trotzdem normal warm gemacht und aufs Finale konzentriert. Wir wussten nicht, wofür wir hätten disqualifiziert werden können!
Ein starkes Quartett: Inna Weit, Tatjana Pinto, Yasmin Kwado, Verena Sailer (Foto: Chai)
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