DLV-Staffel fehlt nur eine Zehntel zum Podest
Die ersatzgeschwächte deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer warf zum Ende der Hallen-EM in Turin (Italien) am Sonntag alles in die Waagschale, zu einer Medaille reichte es allerdings nicht ganz. Als Vierte mit einer Zeit von 3:07,14 Minuten konnten die DLV-Recken die Halle jedoch erhobenen Hauptes verlassen.
Der für den ausgefallenen Saarbrücker Simon Kirch nachnominierte Berliner Florian Seitz hatte die Konkurrenz aus deutscher Sicht eröffnet und an den Deutschen Hallenmeister Thomas Goller als Vierter übergeben. Der Wattenscheider musste dann aber den Italiener Matteo Galvan vorbeiziehen lassen, ehe die engagiert auftretenden Thomas Schneider (SC Potsdam) und Miguel Rigau (LG ASV/DSHS Köln) wieder in den Kampf um die Medaillen einzugreifen versuchten. "Als Thomas kam, habe ich mir gedacht 'Einfach los'. Der Wechsel war gut", sagte Miguel Rigau.Am Ende fehlte Schwarz-Rot-Gold in einem insgesamt abwechslungsreichen und spannenden Wettkampf der Hauch von einer Zehntel nicht nur zu den polnischen Dauerrivalen, die sich Bronze sicherten, sondern ebenso zu Silber, das auf die britische Insel ging. Gold holte sich mit einem starken Finish des Vize-Titelträgers auf der Einzelstrecke, Claudio Licciardello, Gastgeber Italien in 3:06,68 Minuten.
Gerangel mit dem Polen
"Mit dem Polen habe ich ein bisschen gerangelt. Er ist dann in eine Lücke gelaufen, die es eigentlich gar nicht gab", sagte Miguel Rigau. "Vielleicht fehlt mir in solchen Momenten noch etwas die Erfahrung. Am Ende war das Rennen einfach fünf Meter zu kurz, sonst hätte ich ihn noch bekommen."
Thomas Goller erklärte: "Ich bin noch nicht so zufrieden, muss das erst einmal sacken lassen. Noch nagt die fehlende Zehntel ein bisschen an meiner Laune. Von unseren Einzelzeiten her war das sicher kein schlechtes Rennen. Im Vorfeld hatten wir gedacht: Mit 3:08 Minuten kannst du vielleicht eine Medaille holen."
Russinnen gefordert
Wer in der vorausgegangenen Staffel-Entscheidung der Frauen ein einsames Rennen des russischen Quartetts erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Vier respektlos auftretende Britinnen waren es, die den Osteuropäerinnen das Leben so schwer machten, wie es nur irgend ging.
So konnte für Großbritannien Marilyn Okoro, eineinhalb Stunden vorher noch im 800-Meter-Finale, in Führung liegend für die abschließenden zwei Runden eingewechselt werden. Russland war darum letztlich auch auf die Stärke der Hallen-Europameisterin Antonina Krivoshapka angewiesen, um mit 1,20 Sekunden Vorsprung doch eine letztlich klare Entscheidung zu den eigenen Gunsten herbeizuführen (3:29,12 min).
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