DLV-Stars nutzen London als WM-Härtetest
Das Londoner Diamond League Meeting gilt als eines der besten seiner Art. Am Wochenende (26./27. Juli) werden bei den “Sainsbury’s Anniversary Games” in der Olympiastadt noch fehlende Normen für die WM in Moskau (Russland; 10. bis 18. August) angegriffen und die Form der Konkurrenz getestet. Auch einige DLV-Athleten wollen noch einmal auf internationaler Ebene Selbstbewusstsein tanken.

Bei den deutschen Moskau-Startern Björn Otto (ASC Köln), Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) wird es wieder zum Vergleich mit dem Franzosen Renaud Lavillenie kommen, der jüngst in Monaco 5,96 Meter überspringen konnte.
Usain Bolt und Verena Sailer über 100 Meter
So lange wie möglich am Sprintkönig Usain Bolt (Jamaika) dran bleiben, das wollen Teamkollege Nesta Carter und Michael Rodgers (USA). Kelly-Ann Baptiste (Trinidad und Tobago), English Gardner und Barbara Pierre (beide USA) heißen die schnellsten Frauen des Jahres. Mitten unter ihnen: die schnellste Deutsche, die Mannheimerin Verena Sailer.
Auch über 200 Meter geht die Post ab: Christophe Lemaitre (Frankreich), Warren Weir und Jason Young (beide Jamaika) werden ihre Form im direkten Vergleich beweisen müssen. Die erst 19 Jahre alte Anthonique Strachan von den Bahamas trifft im 200-Meter-Sprint auf die mehrfache Olympiasiegerin Allyson Felix (USA).
Sally Pearson liegt die Londoner Bahn
Weltmeisterin Sally Pearson (Australien) hat schon im Vorjahr in London den Hürdensprint gewonnen. Die Siebenkämpferin Jessica Ennis-Hill ist dieses Mal auch über die Einzeldisziplin am Start. Sie hofft nach einer langwierigen Fußverletzung auf einen gelungenen Saisoneinstieg vor heimischem Publikum.
Kommen alle männlichen Hürdensprinter ins Ziel, wird es vorne ganz eng. David Oliver, Ryan Wilson (beide USA) und Orlando Ortega (Kuba) trennen nur Hundertstel.
Youngsters Favoriten über die Stadionrunde
Die flache Stadionrunde wird dominiert werden von Olympiasieger Kirani James, dem 20-Jährigen aus Grenada, der eine Saisonbestleistung von 43,96 Sekunden stehen hat. Stephanie McPherson (Jamaika), Natasha Hastings und Francena McCorory (beide USA) liegen im 400-Meter-Feld der Frauen ganz dicht beieinander.
Im Stadion des Queen Elizabeth Olympic Park wird sich zeigen, ob die erst 21 Jahre alte Kori Carter (USA) die zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Tschechin Zuzana Hejnová über 400 Meter Hürden halten kann. Die Favoriten im männlichen Rennen kennen sich von den nationalen Trials. Die US-Amerikaner Johnny Dutch, Bershawn Jackson und Michael Tinsley sind die Schnellsten in London.
Letzte Chance für Corinna Harrer und Diana Sujew Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) und Diana Sujew (Lauf Team Haspa Marathon Hamburg) wollen von den schnellen 1.500-Meter-Läuferinnen um Morgan Uceny (USA) profitieren, um doch noch die WM-Norm zu knacken.
Duane Solomon und Nick Symmonds (beide USA) heißen die Kandidaten für den 800-Meter-Sieg, wobei Solomon, der Vierte der Olympischen Spiele, leicht favorisiert ins Rennen geht, konnte er sich in dieser Saison schon auf 1:43,27 Minuten verbessern und auch den US-Titel holen.
Alyn Camara für Christian Reif Bewährungsprobe für den Leverkusener Alyn Camara! Luis Rivera (Mexiko) und Aleksandr Menkov (Russland) sind in diesem Jahr schon über 8,40 Meter gesprungen. Camara rück für Christian Reif (LC Rehlingen) ins Feld, der zunächst in der Meldeliste zu finden war. Seine Saisonbestleistung liegt bei 8,29 Metern.
Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill wird auch hier bei den Spezialistinnen mitspringen und versuchen, die US-Amerikanerin Janay Delouch Soukup zu übertrumpfen.
Hochspringer Bohdan Bondarenko sorgte schon in Lausanne für Furore. Damit er die Konkurrenz auch dieses Mal in Schach halten kann, wird der Ukrainer wieder eine Höhe um die 2,40 Meter springen müssen.
Geballte deutsche Wurf-Power
U20-Weltmeisterin Shanice Craft (MTG Mannheim) reist mit Hallen-Europameisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und Josephine Terlecki (SC Magdeburg) nach London. Dominieren wird den Kugelstoß-Wettbewerb voraussichtlich die Neuseeländerin Valerie Adams.
Speerwurf-Favoritin ist die Führende im Diamond-Race. Christina Obergföll (LG Offenburg) bekommt Unterstützung von der Deutschen Meisterin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen).
Diskuswerfer Martin Wierig (SC Magdeburg) wird sich mit den Weltjahresbesten Piotr Malachowski (Polen) und Benn Harradine (Australien) im Ring messen.
Publikumsliebling Mo Farah mit Heimvorteil
Auf das 3.000-Meter-Rennen freuen sich die Briten besonders: Publikumsliebling Mo Farah (Großbritannien), der in Monaco einen Europarekord über 1.500 Meter aufstellte, startet als Favorit über die doppelte Distanz.
Im abschließenden Staffelwettbewerb über 4x100 Meter der Männer werden auch DLV-Athleten an den Start gehen.