| EM 2014

DLV-Team erfüllt die Pflicht und zeigt Potenzial

Mit zwei Titeln durch Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) kletterte das DLV-Team am Sonntag bei der Europameisterschaft in Zürich (Schweiz) im vieldiskutierten Medaillenspiegel sogar noch auf Platz drei.
Christian Fuchs

Vier Gold-, eine Silber- und drei Bronzemedaillen standen am Ende zu Buche. Die Briten (12/5/6) und die Franzosen (9/8/6) räumten davor ganz groß ab und überraschten auch einige Experten. Russland musste sich mit drei Titeln zufrieden geben.

In der Nationenwertung nach Punkten kam das deutsche Team mit 43 Endkampfplatzierungen (mehr gab es zuletzt 2002 in München) auf 167 Zähler. Das war ein besseres Ergebnis als bei den Titelkämpfen 2006 und 2010. Vor Deutschland lagen in Zürich Russland (215 Punkte; 40 Endkampfplätze), Großbritannien (196; 31) und Frankreich (192; 31).

"Die Mannschaft hat die Pflicht erfüllt, bei der Kür haben sich manche Hoffnungen nicht erfüllt", sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop am Abschlusstag der Titelkämpfe. Er lobte aber besonders die Einstellung der Athleten: "Diese Mannschaft hat vorbildlich gekämpft. Das ein oder andere mal hat das Quäntchen Glück gefehlt."

Leistungsträger erfüllen die Erwartungen

DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen hob heraus, dass die Leistungsträger wie Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin), Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) und Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ihre Benchmarks auf einem Weltniveau setzen konnten. Damit wurde ein zentrales Ziel erreicht. Er verteilte ein Sonderlob an die vierte Titelgewinnerin, Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus).

Am Ende spielten auch die Ausfälle im Vorfeld eine Rolle im deutschen Team. Es wurden Kräfte wie Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), Björn Otto (ASV Köln) oder Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Stabhochsprung, Christina Obergföll (LG Offenburg) im Speerwurf und Zehnkämpfer Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) in Zürich vermisst.

"Der Ausfall solcher Leistungsträger und Weltklasseathleten ist nicht zu kompensieren. Das hat auch dazu geführt, dass wir uns im Medaillenbereich nicht dort gezeigt haben, wie wir uns das gewünscht hätten", sagte Thomas Kurschilgen.

Neuformierung ist gelungen

Wichtig war der sportlichen Leitung bei der EM aber, dass die Neuformierung der Nationalmannschaft auf europäischer Ebene weiter vorangetrieben werden konnte. "Diese Neuformierung ist in Zürich gelungen", sagte Thomas Kurschilgen, "knapp sechzig Prozent der U23-Athleten konnten sich unter den Top Acht platzieren. Das beste Ergebnis war hier Shanice Craft als Dritte im Diskuswerfen."

Deshalb ist dem DLV mit Blick auf die nächsten Aufgaben auch nicht bange. "14 Top 4-Platzierungen und weitere zehn Top 5-Platzierungen bei dieser EM zeigen, dass wir ein großes Potenzial haben", sagte der DLV-Sportdirektor mit dem Blick auf den weiteren Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien). 

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