DLV-Team mit Kampfgeist auf Rang vier
Die Auswahl des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) hat am Samstag beim Länderkampf „DecaNation“ in Valence (Frankreich) einen Podestplatz verpasst. Hinter den dominierenden Teams aus den USA (137), Russland (121) und Frankreich (118) kam das DLV-Team mit 104 Punkten unter acht Teilnehmern auf Rang vier. „Wenn man die Aufstellung der anderen Teams betrachtet, dann war nicht mehr drin“, bilanzierte DLV-Teammanager Siegfried Schonert, der seinem Team großes Lob aussprach.
Es waren besonders die jungen deutschen Läuferinnen und Läufer, die mit guten Platzierungen fleißig Punkte sammelten. Die maximale Ausbeute von neun Punkten für einen Einzelsieg steuerten über 1.500 Meter Diana Sujew (LT Haspa Marathon Hamburg; 4:25,30 min) und über 3.000 Meter Hindernis Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt; 9:52,88 min) bei.Über 800 Meter musste der 20 Jahre alte Dennis Krüger (LAC Berlin; 1:49,95 min) nur Vize-Weltmeister Nick Symmonds (USA; 1:49,69 min) den Vortritt lassen. Über 1.500 Meter kam Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 3:56,34 min) als Zweiter hinter Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich; 3:56,10 min) ein. „Wie Timo Benitz den Franzosen, den WM-Dritten über die Hindernisse, zum Schluss noch attackiert hat, das war sensationell!“ berichtete Siegfried Schonert.
Neun deutsche Top-Drei-Platzierungen
Insgesamt konnte das deutsche Team in 20 Wettbewerben neun Top-Drei-Platzierungen verbuchen. „Unsere Athleten haben großen Kampfgeist bewiesen. Wunder waren nicht zu erwarten. In vielen Disziplinen war die Weltklasse am Start“, musste Siegfried Schonert anerkennen. Für Gastgeber Frankreich gingen zahlreiche Topathleten auf Punktejagd, die USA und Russland waren gewohnt stark vertreten.
„Obwohl die Saison sich dem Ende entgegen neigt, war bei den deutschen Startern von Müdigkeit nichts zu spüren." Diese Worte des Teammanagers bestätigte Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) mit seiner Leistung. Der Dritte der U23-EM schraubte seine Bestleistung im Stabhochsprung bei schwierigen Bedingungen mit böigem Wind auf 5,60 Meter. Höher hinaus kam nur Olympiasieger Renaud Lavillenie, der über 5,70 Meter flog.
Einen weiteren zweiten Platz steuerte im Weitsprung der Frauen die Wattenscheiderin Sosthene Moguenara (6,63 m) bei. Deutlich in Front: die WM-Dritte Ivana Spanovic (Serbien; 6,82 m). Bereits am Nachmittag hatte Hammerwurf-Routinier Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen; 74,10 m) mit Platz zwei hinter Sergey Litvinov (Russland; 74,30 m) für einen guten Auftakt gesorgt.
Starkes Solo von Alysia Johnson Montano
Ein starkes Solo bekamen die Zuschauer über 800 Meter der Frauen zu sehen: Bei der WM wurde Alysia Johnson Montano (USA) kurz vor dem Ziel noch auf Rang vier durchgereicht, in Valence legte sie fast drei Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz. Ihre Zeit: 2:00,59 Minuten. Christina Hering (LG Stadtwerke München), jüngstes Mitglied im DLV-Team, ließ sich vom schnellen Tempo nicht verunsichern und feierte als Vierte (2:05,65 min) ein gelungenes Debüt in der A-Nationalmannschaft.
Vize-Weltmeister Ryan Wilson (USA; 13,38 sec) rettete über 110 Meter Hürden eine Hundertstel Vorsprung vor dem Franzosen Thomas Martinot-Lagarde ins Ziel, der wiederum überraschend den WM-Dritten Sergey Shubenkov (Russland; 13,47 sec) in Schach hielt. Schnellste Hürdensprinterin war Cindy Billaud (Frankreich; 12,85 sec).
Im Weitsprung mussten der amtierende und der Ex-Weltmeister im Dreisprung Teddy Tamgho (Frankreich; 7,81 m) und Christian Taylor (USA; 7,59 m) einem Spezialisten den Vortritt lassen: Sergey Polyanskiy (Russland) siegte mit 7,88 Metern. Im Hochsprung kosteten Vize-Weltmeisterin Brigetta Barrett (USA; 1,92 m) zwei Fehlversuche den Sieg. Den holte sich mit einer sauberen Serie die höhengleiche Russin Mariya Kuchina.
Die Länderwertung im Überblick:
1. USA (137)
2. Russland (121)
3. Frankreich (118)
4. Deutschland (104)
5. Balkan-Staaten (87)
6. Ukraine (72)
7. Skandinavien (54)
8. Italien (46)
Die Einzelresultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...