| Vorschau Tilburg

DLV-Team reist hochmotiviert zur Cross-EM

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist am Sonntag (9. Dezember) mit 30 Läuferinnen und Läufern bei den Cross-Europameisterschaften im niederländischen Tilburg vertreten. In allen sechs Einzelwettbewerben stellt der DLV komplette Teams. Unter anderem hat die Vorjahres-Fünfte Elena Burkard Aussichten auf eine vordere Platzierung.
Harald Koken

Das Gelände gehört zu einem Safaripark, der mit Hindernissen gespickte Parcours liegt an einem See und führt über weichen Waldboden, ausgedehnte Rasenflächen sowie Sandpassagen. Und: Laut Wettervorhersage wird es wohl matschig – ein regelrechter Härtetest, der für Elena Burkard aber kein Problem darstellen dürfte. Die 26-Jährige von der LG farbtex Nordschwarzwald kennt das 8.300-Meter-Geläuf bestens.

Dort spurtete sie im November letzten Jahres beim traditionell erstklassig besetzten Warandeloop auf den dritten Rang. Von da an ging es für die Athletin von Jörg Müller steil bergauf. Zwei Wochen später erkämpfte sie bei der Cross-EM in Šamorín (Slowakei) den fünften Platz. Im März wurde Elena Burkard Deutsche Crossmeisterin. Ihr bislang größter Erfolg: der sechste Platz bei der EM in Berlin über 3.000 Meter Hindernis.

Stark besetztes Frauen-Feld

Hindernis-Vize-Europameisterin Fabienne Schlumpf (Schweiz), die am vorletzten Sonntag in Tilburg die Cross-EM-Generalprobe gewonnen hat, bewirbt sich ebenfalls um eine vordere Platzierung. Wieder dabei: Yasemin Can (Türkei), die Siegerin der beiden letzten Jahre. Zu beachten sind die dreimalige Dritte Karoline Bjerkeli Grovdal (Norwegen) und Susan Krumins (Niederlande), die Vize-Europameisterin über 10.000 Meter.

In der Mannschaftswertung gilt für das DLV-Team der vorjährige sechste Platz als Anhaltspunkt. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim), im Marathon EM-Elfte, Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), 2017 WM-Finalistin über 1.500 Meter, Deborah Schöneborn, die Deutsche Vize-Meisterin über 10.000 Meter, sowie Caterina Granz (beide LG Nord Berlin), die Studenten-Weltmeisterin im Cross, wollen für das Team punkten.

Florian Orth führt Männer-Quintett an

Im 10.300 Meter langen Wettbewerb der Männer führt Routinier Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) die deutsche Auswahl an. Er war 2015 in Hyères (Frankreich) 19. und ein Jahr später in Chia (Italien) 39. – was zeigt, wie hoch die Lorbeeren hängen. Sein Klubkollege Simon Boch, Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth), Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe) und Philipp Reinhardt (LC Jena) komplettieren das DLV-Quintett.

Der EM-Dritte über 10.000 Meter Yemaneberhan Crippa (Italien) startet nicht in der U23, sondern bei den Männern und fordert hier Titelverteidiger Kaan Kigen Özbilen, den Sieger von 2017 Aras Kaya (beide Türkei) und Vorjahres-Vize Adel Mechaal (Spanien) heraus. In der U23 ist erneut mit dem spurtstarken Franzosen Jimmy Gressier zu rechnen. Er trifft unter anderem auf Simon Debognies (Belgien), den U23-Vize-Europameister über 5.000 Meter. 

Samuel Fitwi erstmals im DLV-Trikot

Mit Spannung erwartet wird das Nationalmannschafts-Debüt von Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel), der 2015 als Flüchtling aus Eritrea nach Deutschland kam und neulich als Sieger beim renommierten Cross in Mol (Belgien) ein Achtungszeichen gesetzt hat. Nach seinem beachtlichen zehnten Platz 2017 in der U20 steht Markus Görger (LAC Freiburg) vor einem weiteren Start bei einer Crosslauf-EM.

Lukas Eisele (LG Filder), Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und Jannik Seelhöfer (SC Melle 03) vervollständigen das Team der DLV-Junioren, das im letzten Jahr in der Mannschaftswertung Platz sieben belegt hat. In der weiblichen U23 fehlen mit Alina Reh (SSV Ulm 1846) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) die beiden Erstplatzierten des vergangenen Jahres. Dennoch liebäugelt das damals mit Silber dekorierte DLV-Team wieder mit einer Medaille.

Hoffnungsträgerin Anna Gehring 

Anna Gehring (ASV Köln), 2016 U23-Vize-Europameisterin, kann über 6.300 Meter auf ihr starkes Rennen am vorletzten Sonntag in Darmstadt aufbauen. Ebenso Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), im vergangenen Jahr Dritte der U20. Zudem schickt der DLV Svenja Pingpank (Hannover Athletics), Lisa Tertsch (ASC Darmstadt) und Lea Meyer (VfL Löningen) ins Rennen. Anna Emilie Moller (Dänemark), die U23-Europameisterin über 3.000 Meter und letztjährige Siebte, gehört in der Einzelwertung zu den Favoritinnen.

Der Deutsche U20-Rekordler über 10 Kilometer Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) bekommt es über 6.300 Meter mit Jakob Ingebrigtsen, dem jungen Doppel-Europameister über 1.500 und 5.000 Meter, zu tun. Der Norweger, der auch 2019 noch in der Jugend startberechtigt ist, sinnt auf seinen dritten Titel in der U20. Kandidaten für die weiteren Medaillen sind Jake Heyward (Großbritannien), der U20-Weltmeister über 1.500 Meter, und Dorin Andrei Rusu (Rumänien), der U20-Europameister über 10.000 Meter.

Um einen Platz in der DLV-Mannschaft bewerben sich auch Nick Jäger (TSV Penzberg), Dominik Müller (LG Langgöns/Oberkleen), Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) und Jannik Weiß (LG Rhein-Wied).

Lisa Oed im Dienst der Mannschaft

In der weiblichen U20 befindet sich die vorjährige U20-Europameisterin über 3.000 Meter Delia Sclabas (Schweiz) in Lauerstellung. Aussichtsreich ist zudem Sarah Healy (Irland), die U18-Europameisterin über 1.500 und 3.000 Meter. Ebenso die Niederländerin Jasmijn Lau (Niederlande), im letzten Jahr Vierte.

Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach), die U20-Vize-Weltmeisterin im Berglauf, hatte mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen, möchte aber dennoch eine Top-Platzierung mit dem Team erreichen. Das wird durch Anneke Vortmeier (ASV Duisburg), über 3.000 Meter Achte der U18-EM, Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach), über die Hindernisse Dritte der U18-EM, Disziplinkollegin Annasophie Drees (VfL Löningen), bei der U18-EM Finalistin, und Klara Koppe (TSG Dülmen) vervollständigt.

In der Mixed-Staffel ist der DLV nicht am Start, unter anderem aber Frankreich mit Hindernis-Europameister Mahiedine Mekhissi-Benabbad und 800-Meter-Vize-Europameisterin Rénelle Lamote. Agata Strausa vom Lauf Team Haspa Marathon Hamburg wird in der Staffel ihres Heimatlandes Lettland eingesetzt. Insgesamt wurden 590 Athleten aus 38 Ländern gemeldet.

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