| Interview

DLV-U20-Staffel: "Wir haben alle unsere Nerven bewahrt"

4x100 Meter in 43,27 Sekunden. Die deutschen U20-Sprinterinnen haben am Sonntag bei der U20-EM in Grosseto (Italien) für einen Paukenschlag gesorgt: U20-Weltrekord im Vorlauf! Auch im Finale (43,44 sec) konnte keine Staffel mithalten. Wir haben mit den rasanten jungen Damen nach ihren Rennen gesprochen.
Silke Bernhart

Katrin Fehm, du hast die deutsche Staffel als Startläuferin ins Rennen gebracht. Wie war es, im Finale plötzlich als U20-Weltrekordlerin in den Block zu steigen? 

Katrin Fehm:

Ich wollte wieder die Leistung abrufen, die ich im Vorlauf gezeigt habe. Das hat sogar ein bisschen besser funktioniert, ich bin ein bisschen besser aus dem Block gekommen, habe ein bisschen mehr Gas gegeben und Keshia ganz gut erwischt. Ich wollte einfach nur an die Britin ran rennen und mich nicht von der Französin einholen lassen. Ich glaube, das hat ganz gut geklappt.

Die U20-Vize-Europameisterin Keshia Kwadwo hat den Stab übernommen. Keshia, wie wichtig war es dir nach deinem Silber über 100 Meter, mit der Staffel ganz oben auf dem Podium zu stehen?

Keshia Kwadwo:

Sehr, sehr wichtig! Klar, ich war ein bisschen enttäuscht, dass es im Einzel nicht zu Gold gereicht hat. Aber jetzt freue ich mich umso mehr, dass es mit der Staffel der Titel geworden ist.

Wann habt ihr eigentlich erfahren, dass ihr im Vorlauf so schnell wart wie noch keine U20-Staffel zuvor?

Keshia Kwadwo:

Nach dem Rennen auf dem Aufwärmplatz (lacht). Unser Trainer Alex Seeger kam auf uns zu und meinte: Ihr seid Europarekord gelaufen! Da dachten wir schon: Oh, wirklich? Und dann haben wir gegoogelt, was der Weltrekord ist. Und herausgefunden, dass wir Weltrekord gelaufen sind!

Wie habt ihr euch da in der Stunde bis zum Finale noch mal motiviert nach so einer News?

Sophia Junk:

Erstmal waren wir natürlich alle total geflasht. Aber wir haben uns von Anfang an gesagt, dass wir nicht überheizen wollen. Wir wollten uns konzentrieren, so wie vor dem Vorlauf. Und einfach das Staffelholz ins Ziel bringen. Natürlich waren wir alle ein bisschen nervöser, weil wir wussten, dass wir so kurz vor der Goldmedaille sind. Letztendlich haben wir aber zum Glück alle unsere Nerven bewahrt und das Ding nach Hause geholt! Und dass die Jungs jetzt auch noch Gold geholt haben, ist echt unglaublich.

Jennifer, du durftest das Staffelholz über die Ziellinie bringen. Wie war das für dich, nach dem verpassten Einzelfinale, wie viel ist dir jetzt dieser Staffel-Erfolg wert?

Jennifer Montag:

Der ist mir sehr viel wert! Ich habe echt geheult nach dem 100-Meter-Halbfinale. Und ich habe mir geschworen, dass ich das mit der Staffel wieder gut mache. Ich hatte so viele Aggressionen in meinem Lauf! Ich habe einfach den Stab genommen und mir gesagt: Egal wie – du rennst jetzt los und wir werden Erste! Der letzte Wechsel war ein bisschen holprig. Aber danach fragt gleich keiner mehr, wenn wir oben mit der Goldmedaille stehen.

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