DLV-Viertelmeilerinnen verfehlen Finale klar
Für die deutschen Viertelmeilerinnen ist am Freitag im olympischen Vorlauf in London (Großbritannien) nichts zu holen gewesen. Im Vorlauf über 4x400 Meter blieb nur Platz acht (3:31,06 min). Das US-Quartett (3:22,06 min) lief endgülitg in die Favorittenrolle.
Die schnellsten Deutschen kamen zuerst - Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) machte an Position eins ein gutes Rennen, auch Janin Lindenberg hielt mit. Allerdings war das Gerangel schon groß und die Magdeburgerin musste weite Wege gehen.Bei ihrem ersten Auftritt bei einer großen Meisterschaft versuchte Maral Feizbakhsh (TV Wattenscheid 01) mitzugehen, konnte den Anschluss an die Konkurrenz aber nicht halten. Dazu kam ein kleiner Stolperer gleich zu Beginn ihrer Runde. Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) kam dann nicht mehr ran. Es blieb Platz acht in 3:31,06 Minuten. Beim fünften Platz bei der EM in Helsinki (Finnland) war die deutsche Staffel deutlich schneller (3:27,81 min). Aber auch diese Zeit hätte nicht fürs Finale gereicht. Nigeria zog in 3:26,29 Minuten als letzte Mannschaft eine Runde weiter.
Die USA machten als schnellstes Team in 3:22,06 Minuten klar, dass Gold nur über sie geht. Im Finale wird es wohl noch schneller gehen: 400-Meter-Olympiasiegerin Sanya Richards-Ross war noch gar nicht im Einsatz. Stark waren auch die Russinnen (3:23,11 min).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Esther Cremer (TV Wattenscheid 01):
Ich habe mich recht gut gefühlt, auch bis zur Übergabe. Ich weiß nicht, warum es am Ende so enttäuschend war. Ich nehme an, bei einer 3:31 hat jeder sein Stück dazu beigetragen, dass es heute einfach nicht gut war. Ich denke, wir hätten alle einen Tick mehr machen müssen. Das ist wirklich schade und enttäuschend, dass es nicht geklappt hat. Die Stimmung und die Atmosphäre waren echt Wahnsinn. Ich wäre gerne noch einmal gelaufen.
Janin Lindenberg (SC Magdeburg):
Wenn alle behaupten können, dass sie hundert Prozent gegeben haben, dann bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass wir uns hier mit den Besten der Welt messen. Wir hatten aber gehofft, dass wir über die Zeit ins Finale rutschen könnten.
Maral Feizbakhsh (TV Wattenscheid 01):
Das ist das krasseste sportliche Erlebnis in meinem Leben und ich bin echt dankbar, dass ich hier laufen durfte. Es hat sich definitiv gelohnt hierher zu kommen, auch wenn wir nicht so gut gelaufen sind. Allein diese Stimmung mitzubekommen, das Feuer zu sehen und diese Gänsehaut zu spüren, das können nur sehr wenige Leute auf der Welt und ich bin echt dankbar, dass ich es spüren durfte. Im Rennen war ich am Anfang im Getümmel drin und habe auch ein paar Spikes abbekommen. Ich habe versucht dranzubleiben. Ich bin ein bisschen zu schnell angegangen und hinten raus bin ich nur noch eingegangen. Ich hatte keine leichte Position, bei 200 Metern war ich noch einmal im Gerangel drin. Es war definitiv nicht einfach. Ich habe mein Bestes gegeben und am Schluss bin ich auf Knien gekrochen.
Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr):
Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Es ist einfach schlecht gelaufen. Ich glaube, keiner von uns ist wirklich zufrieden mit seiner Leistung. In der Summe 3:31, das darf nicht der Anspruch sein. Die anderen Nationen sind Zeiten gelaufen, die wir auch hätten laufen können. Blöd. Ich habe mich so darauf gefreut. Jetzt einen Wettkampf in Erinnerung haben zu müssen, der schlecht gelaufen ist, finde ich so schade. Ich bin lachend ins Stadion reingegangen und ich komme jetzt weinend wieder raus. So habe ich mir das nicht vorgestellt.
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