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DLV weist Bedenken an Nominierungsrichtlinien zurück

Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor hat sich am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kritisch zu den neuen Nominierungsrichtlinien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) geäußert. Die Bedenken weisen die Leistungssport-Verantwortlichen des DLV zurück.
ps/pr

Speerwerferin Katharina Molitor äußerte sich kritisch zu den neuen DLV-Nominierungsrichtlinien, die für mehr Eindeutigkeit bei der Entscheidung sorgen sollen. "Ich finde die neuen Richtlinien nicht richtig", sagte die Leverkusenerin, wie die Rheinische Post am Donnerstag berichtet. Ab sofort sei ausschließlich die Norm als Grundlage wichtig und die Deutsche Meisterin nicht mehr automatisch für eine internationale Meisterschaft qualifiziert, hieß es dort von ihrer Seite weiter. Die Entscheidung sei nun noch mehr der Willkür der Trainer überlassen, meinte die 33-Jährige, die vergangenes Jahr aufgrund der starken Konkurrenzsituation nicht für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) berücksichtigt werden konnte.

"Die Enttäuschung von Weltmeisterin Katharina Molitor über die Entscheidung, sie für Olympia 2016 nicht zu nominieren, konnte ich nachvollziehen", sagt der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska. " Die Nominierung zwischen den zwei Weltklasse-Athletinnen Christina Obergföll und Katharina Molitor gestaltete sich äußerst schwierig und knapp, wurde aber in keiner Weise willkürlich getroffen." In einem Telefongespräch mit Katharina Molitor und ihrem Trainer Helge Zöllkau, der auch DLV-Bundestrainer für den Hammerwurf ist, wurden die jeweiligen Positionen mit Idriss Gonschinska offen ausgetauscht.

Deutsche Meister mit Norm werden weiter vorrangig nominiert

Ihre Bedenken hinsichtlich des Nominierungsmodus für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien) sind aus DLV-Sicht nicht haltbar. "Was die Nominierungsrichtlinien 2017 betrifft, unterliegt Katharina Molitor einem Irrtum, denn es werden die Deutschen Meister der DM in Erfurt mit erfüllten DLV-Normanforderungen mit Vorrang für die WM in London nominiert. Dieser Grundsatz besteht seit vielen Jahren und daran hat sich auch im WM-Jahr nichts geändert", erklärt Idriss Gonschinska. Hinzu kommt, dass Katharina Molitor als amtierende Weltmeisterin für die WM in London einen Wildcard-Status hat.  

Die Nominierungsrichtlinien wurden im Dezember 2016 im Bundesausschuss Leistungssport, in dem neben der sportlichen Leitung unter anderem die beiden Athletensprecherinnen, der Vertreter der spitzensportfördernden Vereine sowie der Vertreter der Landesverbände stimmberechtigt sind, beschlossen.

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