DLV will in Paris neue Medaillenerfolge feiern
Durch ein positives Leistungsbild bei der Hallen-EM in Paris (Frankreich) wollen Deutschlands Leichtathleten am Wochenende (4. bis 6. März) auch ihre neue Chance auf Bildschirm-Präsenz bei der WM im südkoreanischen Daegu (27. August bis 4. September) stärken.
Denn eines scheint klar: Deutsche Fehlschläge an der Seine schwächen eher die Verhandlungsposition des TV-Vermarkters IEC, der sich im Auftrag des Weltverbandes IAAF wieder mit ARD/ZDF an einen Tisch setzen will."Die Intendanten der beiden deutschen Anstalten haben zugesagt, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden. Es muss am Ende nur für beide Seiten wirtschaftlich sein - und beide haben ihre eigene Logik", sagt Prof. Dr. Helmut Digel, der als Council-Mitglied der IAAF für Marketing- und TV-Fragen zuständig ist.
Potenzial für sechs bis acht Medaillen
Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), erwartet schon jetzt gespannt die Bundestags-Debatte zum TV-Streit am 27. März: "Da möchten wir Aufschlüsse darüber erhalten, wie aus Sicht der Parlamentarier bedeutende Ereignisse des Weltsports im deutschen Fernsehen präsent sein sollten."
Doch erst einmal geht es um den Erfolg von Paris. "Ich sehe ein Potenzial für sechs bis acht Medaillen", sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.
Viermal Nummer eins
Im Stabhochsprung ist die EM-Zweite Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,76 m) nach dem krankheitsbedingten Verzicht von Russlands Weltrekordlerin Yelena Isinbayeva Nummer eins des Teilnehmerfeldes. Sie war schon mit Silber am deutschen EM-Erfolg 2010 in Barcelona (Spanien) beteiligt.
Europäische Ranglisten-Erste sind der in vielen Kugelstoß-Duellen erfolgreiche EM-Dritte Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 20,91) sowie die mit zwei deutschen Hallenrekorden aufgestiegene Dreispringerin Katja Demut (TuS Jena; 14,47 m) und Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Thum; 18,87 m).
Raúl Spank in Lauerposition
Ähnlich aussichtsreich sind als Zweite der Europa-Rangliste der junge Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 20,70 m) und die EM-Dritte Carolin Nytra (MTG Mannheim; 7,92 sec) über 60 Meter Hürden einzuschätzen. Medaillentipp ist im Land des Europameisters Renaud Lavillenie auch Stabhochspringer Malte Mohr (LG Stadtwerke München), Zweiter der Hallen-WM und mit 5,86 Metern unter den vier Besten der Saison.
Zum Kreis der Überraschungen könnte der WM-Dritte Raul Spank (Dresdner SC; 2,31 m) gehören. Vielleicht aber schlägt erneut die Stunde des Hamburger Weitspringers Sebastian Bayer, der auch 2009 vor Turin (Italien) eine nur wenig bessere Ausgangsposition hatte und sich nun als Titelverteidiger neu beweisen kann.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)