DLV-Youngsters in Rhede gut drauf
Nachdem der deutsche Nachwuchs bei den U20-Europameisterschaften in Novi Sad (Serbien) und den U18-Weltmeisterschaften in Brixen (Italien) bereits international sein Potential angedeutet hat, überzeugten die DLV-Youngsters auch bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rhede. Für die Höhepunkte der drei Tage dauernden Veranstaltungen sorgten Geher Hagen Pohle (SC Potsdam; 5.000 m Gehen) und Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken; Stabhochsprung), die zwei deutsche B-Jugend-Bestleistungen aufstellten.
Die mehr als 2.000 jugendlichen Leichtathleten nutzten von Freitag bis Sonntag bei den 68. Deutschen Jugend-Meisterschaften im Sportzentrum von Rhede die guten Bedingungen und sorgten für eine Flut an bemerkenswerten Leistungen. Den Anfang machte Daniel Clemens am Freitag. Der Dritte der U18-WM überquerte im Stabhochsprung-Wettbewerb 5,43 Meter und löste damit seinen Vereinskameraden Raphael Holzdeppe als Halter der deutschen B-Jugend-Bestleistung ab.Weitere Höhepunkte ließen nicht lange auf sich warten. Nur wenige Stunden später sprintete Anja Bork (TSV Gomaringen) im Vorlauf über 400 Meter Hürden in 56,89 Sekunden an die Spitze der europäischen U20-Bestenliste. Im Finale musste sie dann jedoch U20-Europameisterin Inga Maria Müller den Vortritt lassen. Die Hannoveranerin absolvierte in Rhede ein Mammutprogramm und bewies Tempohärte. Die 400 Meter Hürden gewann sie in 57,05 Sekunden und auch ohne die Hürden war sie in 53,67 Sekunden eine Klasse für sich.
Hagen Pohle geht in einer eigenen Liga
Für die zweite deutsche B-Jugend-Bestleistung sorgte Geher Hagen Pohle. Während ein Großteil der Zuschauer noch am Frühstückstisch saß und sich den Kaffee schmecken ließ, ging der 17-Jährige am Sonntagmorgen über 5.000 Meter eine neue deutsche B-Jugend-Bestleistung. In 20:07,43 Minuten war der U18-Weltmeister 20 Sekunden schneller als Wolfram Kienast im Jahr 1984.
Einmal Gold pro Tag: Nach diesem Prinzip agierte Patrick Domogala. Der Mannheimer hat zwar bislang noch keinen Einsatz im DLV-Trikot zu verzeichnen, darf sich nach den drei Tagen in Rhede dennoch als B-Jugend-Sprintkönig bezeichnen. Am Freitag sicherte er sich zunächst den Titel über 100 Meter in 10,73 Sekunden. Am Samstag folgte der Sieg mit der 4x100 Meter-Staffel der MTG Mannheim (41,45 sec). Als am Sonntag dann über 200 Meter der Startschuss fiel, stand der Sieger praktisch schon fest, schließlich ist diese Strecke die eigentliche Paradedistanz des Mannheimers. In 21,52 Sekunden gewann er dann auch hier deutlich. "Ich hoffe, ich werde jetzt in den Bundeskader berufen", sagte Patrick Domogala.
Jeweils zu Doppelsiegen kamen neben Inga Maria Müller weitere drei Athleten. In der B-Jugend gewann der Metzinger Moritz Riekert die Titel über 110 Meter Hürden (13,67 sec) und im Weitsprung (7,42 m). In der Jugend A schaffte Simon Dörflinger (LC Rothaus) über 2.000 Meter Hindernis (5:42,42 min) und 3.000 Meter (8:20,85 min) ebenso das Double wie Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt). Die 17-Jährige gewann binnen weniger Stunden die 1.500 Meter flach (4:37,06 min) und die 1.500 Meter Hindernis (4:54,99 min).
Spannende Duelle
Neben hochklassigen Leistungen wurden die Zuschauer vor allem von spannenden Duellen verwöhnt. Am Samstag duellierten sich im Hochsprung der weiblichen Jugend B Kimberly Jeß LG Rendsburg/Bütelsdorf) und Nadja Kampschulte (TG Harkort Wetter) auf allerhöchstem Niveau. Ein einziger Fehlversuch weniger entschied am Ende zu Gunsten der 17 Jahre alten U20-Weltmeisterin Kimberly Jeß, die nach Verletzungsproblemen wieder in Form kommt. Beide Springerinnen überquerten 1,83 Meter und nehmen damit Position fünf in der U18-Weltjahresbestenliste ein.
Ähnlich eng ging es im Speerwerfen der männlichen Jugend A zu. Gleich drei Athleten agierten hier auf Augenhöhe und lieferten dem Publikum ein kaum an Spannung zu überbietendes Duell um die Medaillen. Nach sechs Versuchen trennte das Trio 37 Zentimeter. Gold ging an U20-Europameister Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 74,72 m), Silber holte sich Till Wöschler (LAZ Zweibrücken; 74,71 m). Maik Dolch (Hallesche Leichtathletik Freunde) blieb mit 74,35 Metern Bronze.
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