| Steigerwaldstadion Erfurt

DM 2017: Große Vorschau auf die Frauen-Wettbewerbe

Der Countdown läuft! Nur noch wenige Tage bis zu den Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) und damit bis zur großen Entscheidung: Wer kann sich gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen? Wer schafft in letzter Minute noch die Norm für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August)? Und wer kann für eine Überraschung sorgen? Die Ausgangslage verrät unsere Vorschau auf die Frauen-Wettbewerbe.
Anja Herrlitz
100 Meter: Showdown auf der Geraden

Der Frauensprint in Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen enormen Schub erfahren. Gleich eine Handvoll junger Frauen kommt nicht nur für den Sieg auf der kürzesten Sprintdistanz in Frage, sondern ist dabei auch noch für absolute Top-Zeiten gut. Zu den ersten Titel-Aspirantinnen zählen die Dortmunderin Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), die in 11,04 bzw. 11,06 Sekunden in diesem Jahr bereits an der 11-Sekunden-Schallmauer gekratzt und die WM-Norm erfüllt haben. Aber auch Titelverteidigerin Tatjana Pinto (LC Paderborn) – unter den jungen Sprinterinnen mit 25 Jahren eine der Erfahrensten – sollte man auf der Rechnung haben. Die Athletinnen liegen leistungsmäßig so nah beisammen, dass fast jede, die den Sprung ins Finale schafft, auch zumindest eine Medaillenchance hat.

Titelverteidigerin: Tatjana Pinto (LC Paderborn; 11,22 sec)
Jahresschnellste: Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund; 11,04 sec)
WM-Norm: 11,23 sec

200 Meter: Kann Gina Lückenkemper kontern?

2016 war Gina Lückenkemper auf den 200 Metern das Maß der Dinge. Sie holte den DM-Titel, war in 22,67 Sekunden die schnellste Deutsche des Jahres und lief bei der EM in Amsterdam (Niederlande) zu Bronze. Nach den Olympischen Spielen hatte sie mit Fußproblemen zu kämpfen, die von zu engen Schuhen herrührten, im Training fehlten ihr die längeren Sprints. So kommt sie über 200 Meter erst langsam in Top-Form und will bei der DM ihre letzte Chance auf die WM-Norm nutzen. Gelingt ihr das, befindet sie sich auch im Kampf um den Titel und die Medaillen. Härteste Konkurrentinnen sollten dabei die Jahresschnellste Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) und Rebekka Hasse (LV 90 Erzgebirge) sein, die die WM-Norm beide schon erfüllt haben.

Titelverteidigerin: Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund; 22,84 sec)
Jahresschnellste: Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 22,64 sec)
WM-Norm: 22,85 sec

400 Meter: Fällt die WM-Norm?

Der Kampf um den Titel über 400 Meter könnte in Erfurt auch ein Kampf um die WM-Norm werden. Und für beides kommen vor allem zwei Sprinterinnen in Frage: Die Jahresschnellste Laura Müller (LC Rehlingen) und Olympia-Halbfinalistin Ruth Sophia Spelmeyer vom VfL Oldenburg. Beide haben die WM-Norm von 51,70 Sekunden im letzten Jahr unterboten und sind in diesem Jahr bei 52,01 bzw. 52,23 Sekunden angekommen. Mit einem beherzten Rennen könnte also eine Steigerung zur Norm drin sein. Dahinter liegen viele Sprinterinnen mit ihren Jahres-Bestzeiten nah zusammen, sodass viele im Finale ihre Chance auf gute Platzierungen nutzen könnten.

Titelverteidigerin: Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg; 52,17 sec)
Jahresschnellste: Laura Müller (LC Rehlingen; 52,04 sec)
WM-Norm: 51,70 sec

800 Meter: Christina Hering will letzte Chance nutzen

„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass das Erfüllen der WM-Norm zum Problem werden könnte“, sagte die Münchner Titelverteidigerin Christina Hering vor wenigen Tagen gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Bislang läuft die 22-Jährige, die schon siebenmal unter dieser Marke blieb, der Vorgabe noch hinterher und ist bei 2:01,35 Minuten angekommen. In Erfurt will die hoch aufgeschossene Läuferin ihre letzte Chance zur Normerfüllung nutzen. Vielleicht kann ihr dabei die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen helfen, die sich dieses Jahr auf starke 1:59,65 Minuten gesteigert hat. Womöglich konzentriert sich die 20-Jährige aber auf die 1.500 Meter, wo sie die Bestenliste ebenfalls anführt.

Titelverteidigerin: Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:02,19 min)
Jahresschnellste: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1:59,65 min)
WM-Norm: 2:01,00 min

1.500 Meter: Konstanze Klosterhalfen wieder unaufhaltsam?

Die erst 20 Jahre alte Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen ist auf den 1.500 Metern derzeit das Maß der Dinge – zumindest in Deutschland. In Rom steigerte sie sich auf 3:59,30 Minuten, unterbot den deutschen U23-Rekord um sechs Zehntel und zeigte die beste Zeit einer Deutschen seit 1987. Die Titelverteidigung in Erfurt scheint vorprogrammiert. Erste Anwärterinnen für die weiteren Podest-Platzierungen sind die Schorndorferin Hanna Klein – wenn sie sich nicht für einen Start über 800 oder 5.000 Meter entscheidet – und die Frankfurterin Diana Sujew. Während Hanna Klein die WM-Norm bereits in der Tasche hat, fehlt diese Diana Sujew noch, sodass es ein schnelles Rennen geben könnte.

Titelverteidigerin: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4:07,92 min)
Jahresschnellste: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 3:59,30 min)
WM-Norm: 4:07,50 min

5.000 Meter: Youngster stehen im Fokus

Die Jahresschnellste Konstanze Klosterhalfen aus Leverkusen hat für die 5.000 Meter zwar gemeldet, voraussichtlich wird sie sich aber auf die 800 oder 1.500 Meter konzentrieren, da in der kommenden Woche bei der U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) ein Start über ihre Paradestrecke (1.500 m) ansteht. Mit Alina Reh aus Ulm und der Schorndorferin Hanna Klein stehen aber zwei weitere junge Läuferinnen in den Startlöchern, die sich einen spannenden Kampf um den Titel leisten könnten. Reh gewann vor zwei Jahren bei den Deutschen Meisterschaften den Titel und hat den DLV bei der Team-EM in Lille auch über diese Strecke vertreten. Sie hat die WM-Norm bereits genauso unterboten wie Klein, die in Lille über 3.000 Meter am Start war. Ob Reh aufgrund ihrer U23-EM-Teilnahme tatsächlich an den Start gehen wird, bleibt abzuwarten. Auch Klein hat mehrere Strecken-Optionen.

Titelverteidigerin: Fate Tola Geleto (LG Braunschweig; 15:30,35 min)
Jahresschnellste: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 14:51,38 min)
WM-Norm: 15:22,00 min

100 Meter Hürden: Vier Norm-Erfüllungen, drei Tickets

Über die Hürden wird der Sieg nur über die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz gehen, die dieses Jahr bereits 12,61 Sekunden gesprintet ist. Und das nicht nur, weil Titelverteidigerin Cindy Roleder aus Leipzig verletzt passen muss und die Saison bereits beendet hat. Pamela Dutkiewicz dominiert in diesem Jahr scheinbar nach Belieben – und das nicht nur in Deutschland. Auch international sprintet sie von Sieg zu Sieg und hat dabei schon die Olympia-Dritte Kristi Castlin aus den USA geschlagen. Mit der Sindelfingerin Nadine Hildebrand, der Mannheimerin Ricarda Lobe und Franziska Hofmann haben drei weitere Hürdensprinterinnen bereits die WM-Norm erfüllt, sodass sich ein spannender Kampf um die drei WM-Tickets abzeichnet.

Titelverteidigerin: Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 12,86 sec)
Jahresschnellste: Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 12,61 sec)
WM-Norm: 12,98 sec

400 Meter Hürden: Wer folgt auf Jackie Baumann?

Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen), Tochter von 5.000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann, hätte in Erfurt das Titel-Triple perfekt machen können, wird aber aufgrund ihrer U23-EM-Teilnahme in Bydgsocz Kräfte sparen und zum Finale nicht antreten. Zweimal hat sie in dieser Saison ihre Bestleistung bis auf 55,72 Sekunden gedrückt und damit bislang als einzige Deutsche die WM-Norm erfüllt. Die Bahn ist frei für andere Langhürdlerinnen: Ganz vorne zu erwarten sind die Deutsche U23-Meisterin von 2016 Djamila Böhm (ART Düsseldorf) oder die Kölnerin Christine Salterberg.

Titelverteidigerin: Jackie Baumann (LAV Stadtwerke München; 56,87 sec)
Jahresschnellste: Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen; 55,72 sec)
WM-Norm: 56,00 sec

3.000 Meter Hindernis: Gesa Krause unangefochtene Favoritin

Zwei Fragen werden das Hindernisrennen der Frauen bestimmen: Macht Gesa Felicitas Krause Tempo? Und: Gelingt es noch einer weiteren Läuferin, auf den WM-Zug aufzuspringen? Am dritten Titel in Folge für Krause besteht hingegen wenig Zweifel, zu überlegen ist die deutsche Rekordhalterin auf nationaler Ebene. Bei ihrem letzten DM-Sieg stellte die Europameisterin in 9:31,00 Minuten einen Meisterschaftsrekord auf, den könnte sie in Erfurt weiter drücken. Im Kampf um die WM-Norm könnte vor allem die Hamburgerin Jana Sussmann eine Rolle spielen. 9:39,00 Minuten werden gefordert, bei 9:46,13 Minuten ist sie in diesem Jahr angekommen, 9:41,05 Minuten sind die Bestleistung der 26-Jährigen.

Titelverteidigerin: Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt; 9:31,00 min)
Jahresschnellste: Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier; 9:15,70 min/DR)
WM-Norm: 9:39,00 min

4x100 Meter: Trio im Vordergrund

Im Kampf um den Staffel-Titel sind vor allem drei Quartette zu beachten: Die Teams aus Mannheim, Wattenscheid und Paderborn. Alle drei warten mit sehr schnellen Einzelsprinterinnen auf. Gute Chancen auf den Sieg haben die Titelverteidigerinnen von der MTG Mannheim, die in dieser Saison bislang auch die schnellste Zeit gesprintet sind. Auf der Rechnung haben sollte man aber auch die Paderbornerinnen, die mit Chantal Butzek, Josefina Elsler und Tatjana Pinto drei flotte Damen in ihren Reihen haben.

Titelverteidigerinnen: MTG Mannheim (43,55 sec)
Jahresschnellste: MTG Mannheim (44,46 sec)

4x400 Meter: Nordrhein-Duell bahnt sich an

In der 400-Meter-Staffel könnte es wie im letzten Jahr zu einem Duell der beiden Nordrhein-Vereine aus Leverkusen und Köln kommen. Die schnellste Zeit des Jahres haben die Leverkusenerinnen bislang gezeigt – was in dieser Disziplin aber oft keine besonders hohe Aussagekraft hat. Zu selten werden die 4x400 Meter gelaufen, kaum ein Verein bringt außerhalb der Deutschen Meisterschaften seine besten Läuferinnen zusammen. Auf der Rechnung haben sollte man die Leverkusenerinnen, die im Vorjahr Zweite waren, aber trotzdem. Genauso wie die Titelverteidigerinnen aus Köln.

Titelverteidigerinnen: LT DSHS Köln (3:36,76 min)
Jahresschnellste: TSV Bayer 04 Leverkusen (3:43,53 min)

Hochsprung: Marie-Laurence Jungfleisch zum Fünften?

Im vergangenen Jahr steigerte Marie-Laurence Jungfleisch ihre Bestmarke auf 2,00 Meter und gehört damit zu nur acht deutschen Springerinnen, die diese magische Marke jemals knacken konnten. Auch in diesem Jahr hat die Stuttgarterin mit 1,97 Metern bereits wieder ihre Extraklasse unter Beweis gestellt und ist damit die Top-Favoritin auf den Titel. Es wäre der fünfte in Folge für die 26-Jährige. Bei der Hallen-DM wurde sie bis zum Schluss von der Berlinerin Jossie Graumann gefordert – und auch jetzt liegt die 23-Jährige wieder auf der Lauer. Mit 1,92 Metern hat sie in diesem Sommer bereits eine neue Freiluft-Bestleistung aufgestellt – auch die WM-Norm von 1,94 Metern ist damit in Reichweite.

Titelverteidigerin: Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart; 1,90 m)
Jahresbeste: Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart; 1,97 m)
WM-Norm: 1,94 m

Stabhochsprung: Neue Meisterin gesucht

Eines ist sicher: Martina Strutz wird ihren Titel nicht verteidigen. Die 35-Jährige musste die Saison wegen eines Fahrradunfalls abbrechen, bei dem sie auf die Schulter fiel. Die Favoritinnenbürde hätte aber auch mit ihrer Teilnahme ohnehin bei Lisa Ryzih gelegen. Sowohl im letzten Jahr im Freien als auch dieses Jahr in der Halle gewann sie EM-Silber. Zweimal sprang die 28-Jährige in diesem Sommer schon 4,65 Meter, damit bis auf acht Zentimeter an ihre Bestleistung heran und 20 Zentimeter höher als die übrige Konkurrenz, zu der auch die sechsmalige Deutsche Freiluft-Meisterin und deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg gehört. Die zweimalige WM-Vierte würde nur zu gerne noch das Ticket für ihre sechsten Freiluft-Weltmeisterschaften bei den Erwachsenen lösen, müsste ihre Saison-Bestmarke dafür aber um zehn Zentimeter auf 4,55 Meter steigern.

Titelverteidigerin: Martina Strutz (Schweriner SC; 4,70 m)
Jahresbeste: Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,65 m)
WM-Norm: 4,55 m

Weitsprung: Siebenkämpferin im Vorteil

Mit Claudia Salman-Rath führt eine Siebenkämpferin die deutsche Bestenliste im Weitsprung an. Die Frankfurterin ist in diesem Sommer konstant weiter als 6,60 Meter gesprungen, hat bei der Team-EM gewonnen und ist mit 6,86 Metern neben der Kölnerin Alexandra Wester (6,79 m) bislang die einzige DLV-Weitspringerin mit erfüllter WM-Norm. Claudia Salman-Rath erwägt sogar einen WM-Doppelstart im Siebenkampf und Weitsprung – allerdings nur, wenn neben ihr nicht mehr als zwei deutsche Springerinnen die WM-Norm erfüllen. Und das könnte durchaus noch der Fall sein. Sieben-Meter-Springerin Sosthene Moguenara aus Saarbrücken haderte bislang mit ihrem Anlauf und kam nach einer Verletzung noch nicht über 6,61 Meter hinaus. Die geforderten 6,75 Meter sind ihr aber genauso zuzutrauen wie Titelverteidigerin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz, die nach einem Knochen-Ödem verspätet in die Saison eingestiegen ist und bislang nur eine Saison-Bestmarke von 6,38 Metern zu Buche stehen hat.

Titelverteidigerin: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 6,72 m)
Jahresbeste: Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6,86 m)
WM-Norm: 6,75 m

Dreisprung: 14-Meter-Duell kündigt sich an

Nach dem verletzungsbedingten Start-Verzicht der Dresdnerin Jenny Elbe hätte man meinen sollen, dass der Weg frei ist für die Chemnitzerin Kristin Gierisch. Doch ein Selbstläufer werden die Deutschen Meisterschaften für die Hallen-Europameisterin auf keinen Fall. Im Schatten von Kristin Gierisch und Jenny Elbe hat sich mit der Göttingerin Neele Eckhardt nämlich eine weitere hervorragende Dreispringerin entwickelt. Mit 14,35 Metern führt sie sogar die Bestenliste vor Gierisch (14,29 m) an. Beide sind für den Titel gut, für Neele Eckhardt wäre es der erste, für Kristin Gierisch bereits der Dritte. Beste Chancen auf den dritten Podestplatz hat Birte Damerius vom TSV Rudow.

Titelverteidigerin: Jenny Elbe (Dresdner SC; 14,28 m)
Jahresbeste: Neele Eckhardt (LG Göttingen; 14,35 m)
WM-Norm: 14,10 m

Kugelstoßen: Offener Schlagabtausch

Schon lange war der Kugelstoß-Wettkampf nicht mehr so offen wie in diesem Jahr. Weltmeisterin Christina Schwanitz, die in den letzten sechs Jahren fünfmal den Titel einheimste, fehlt in diesem Jahr. Die 31-Jährige legt eine Babypause ein. So steht mit der Leipzigerin Sara Gambetta, der Neubrandenburgerin Claudine Vita, der Filstalerin Lena Urbaniak und Alina Kenzel aus Waiblingen ein Quartett auf die drei Medaillen in den Startlöchern. Außer Sara Gambetta hat bislang auch noch keine Athletin die WM-Norm erfüllt. Abzuwarten bleibt, ob Claudine Vita und Alina Kenzel eventuell zugunsten der U23-EM, die am 13. Juli beginnt, auf einen Start verzichten.

Titelverteidigerin: Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 19,49 m)
Jahresbeste: Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig; 18,14 m)
WM-Norm: 18,00 m

Diskuswurf: Erbitterter Kampf um WM-Startplätze

Dieser Wettkampf verspricht so richtig Feuer und Emotionen. Wer im August bei der WM an den Start gehen will, muss im Frauen-Diskus in Erfurt die Nerven behalten. Denn vor den Meisterschaften haben sechs Werferinnen die Norm von 61,20 Metern übertroffen! Unter ihnen die EM- und Olympia-Starterinnen aus dem letzten Jahr: Nadine Müller aus Halle (65,76 m), die allerdings wegen einer Trainingsverletzung ihren DM-Start kurzfristig absagte, die Mannheimerin Shanice Craft (63,18 m) und die Berlinerin Julia Harting (62,49 m). Dazu kommen die junge Neubrandenburgerin Claudine Vita (64,45 m), Anna Rüh (63,90 m) aus Magdeburg und die Potsdamerin Kristin Pudenz (62,89 m). Das Spannende: Fast jede von ihnen hat das Zeug, nicht nur eine Medaille zu gewinnen und das WM-Ticket zu lösen, sondern auch die Chance auf den Titel!

Titelverteidigerin: Nadine Müller (SV Halle; 65,79 m)
Jahresbeste: Nadine Müller (SV Halle; 65,76 m)
WM-Norm: 61,20 m

Hammerwurf: Kann sich Kathrin Klaas steigern?

In den vergangenen Jahren führte Kathrin Klaas im Hammerwerfen immer einen erbitterten Kampf um den DM-Titel mit ihrer Frankfurter Vereinskollegin Betty Heidler. Nach dem Rücktritt von Heidler erwartete jeder eine klare Angelegenheit für Kathrin Klaas. Dem Titel von 2014 und sieben zweiten Plätzen zwischen 2007 und 2016 sollte ein weiterer Titel folgen. Doch die 33-Jährige hat in diesem Jahr wie bereits 2016 mit Problemen zu kämpfen. Die WM-Norm von 71,00 Metern hat sie beim Winterwurf-Europacup früh erfüllt, seitdem ist aber der Wurm drin und sie kam nicht mehr über 67,43 Meter hinaus. Das könnte eine Chance für die dahinter lauernden Athletinnen sein: für die Leverkusenerin Susen Küster, die dieses Jahr erstmals die 70 Meter übertroffen hat, für Kathrin Klaas‘ Vereinskollegin Carolin Paesler oder auch die Berlinern Charlene Woitha.

Titelverteidigerin: Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt; 75,32)
Jahresbeste: Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt; 71,06 m)
WM-Norm: 71,00 m

Speerwurf: Christin Hussong oder Katharina Molitor?

Nach dem letztjährigen erbitterten Kampf um die Olympia-Tickets zwischen der Offenburgerin Christina Obergföll, den Leverkusenerinnen Katharina Molitor und Linda Stahl sowie Christin Hussong aus Zweibrücken, wird es dieses Jahr etwas ruhiger zugehen, was die WM-Ticket-Verteilung angeht. Christina Obergföll und Linda Stahl sind zurückgetreten, Katharina Molitor und Christin Hussong haben die WM-Norm von 61,40 Metern bereits erfüllt. Spannend wird es trotzdem, denn diese beiden haben sich im Kampf um den DM-Titel hervorgetan, keine der beiden ist aber bislang in einer unschlagbaren Form.

Titelverteidigerin: Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 66,41 m)
Jahresbeste: Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,26 m)
WM-Norm: 61,40 m

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