DM für Markus Esser "Schlacht der Schlachten"
Hammerwerfer Markus Esser hat am Montag beim Grand-Prix-II-Meeting in Prag noch einmal Selbstvertrauen getankt. Im sechsten Durchgang überflügelte er mit 77,90 Metern seinen derzeit stärksten nationalen Konkurrenten Karsten Kobs (77,76 m). Im Ausblick auf die Deutschen Meisterschaften am Wochenende (2./3. Juli) in Bochum-Wattenscheid kündigte er an: "Das wird die Schlacht der Schlachten."

Markus Esser tritt am Wochenende selbstbewusst an (Foto: Klaue)
Die Vorfreude auf die nationalen Titelkämpfe ist dem 25-Jährigen, der in dieser Saison erstmals eine Weite von 80 Metern anbot, deutlich anzumerken. Es könnte seine Schlacht sein."Die nächsten Tage bereiten wir uns noch gezielt vor, dann wird das ein Showdown." Auch wenn er in Prag wie schon beim Europacup in Florenz zu verkrampft in den Wettkampf ging, so machte er doch im Training in den letzten zwei Wochen wieder einen Schritt in die richtige Richtung aus.
Guter Vertreter
Markus Esser spürt, dass er momentan im Begriff ist, Ex-Weltmeister Karsten Kobs an der nationalen Hammerwurfspitze abzulösen und er sagt selbstbewusst: "Ich glaube, dass ich ein guter Vertreter und Nachfolger von Karsten bin."
Der angesprochene Routinier selbst gibt sich in seiner Einschätzung betont objektiv: "Markus kommt jetzt in das Alter, in dem es losgeht." Der Dortmunder vermisst aber derzeit die nachdrängenden Youngster: "Es kommt nicht viel nach im Hammerwurf in Deutschland, viele sind viel zu weich dafür."
Schwer wie lange nicht
Auch wenn Karsten Kobs in diesem Jahr bislang von Markus Esser bei jedem direkten Aufeinandertreffen geschlagen wurde, gilt für ihn im Ausblick auf Bochum-Wattenscheid ein Motto: "Das ist wieder ein anderer Tag." Er weiß aber auch: "Es wird so schwer wie lange nicht mehr."
Nach den Deutschen Meisterschaften geht die Reise weiter. Beide Hammerwerfer sind schon für die Weltmeisterschaft in Helsinki (6. bis 14. August) im Soll und haben wie vom Deutschen Leichtathletik-Verband gefordert, die WM-Norm zweimal erfüllt.
Mission WM
"Nach der DM wird die Mission WM gestartet", gibt Markus Esser, der bis dahin dann noch rund vier Wettkämpfe einschieben möchte, die Parole aus. Er hätte nichts dagegen, falls sich im Lohrheidestadion noch der Saarbrücker Holger Klose als dritter Hammerwerfer für Helsinki qualifizieren sollte und schätzt diese Möglichkeit als realistisch ein: "Wir können noch zu dritt fahren."
Wenn es gelingt, die WM-Norm von 78,65 Metern schließlich auch im Olympiastadion von Helsinki anzubieten, dann sieht Haudegen Karsten Kobs durchaus Chancen für die deutschen Hammerwerfer: "Damit kann man Platz drei bis fünf machen."