DM in Braunschweig - Von Disziplin zu Disziplin
Die deutschen Top-Athleten zeigten sich am Samstag bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig mit teilweisen Weltklasse-Leistungen auf einem guten Weg zur Europameisterschaft in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August). Was sich in den einzelnen Disziplinen im Eintracht-Stadion ereignet hat, fasste das leichtathletik.de-Team für Sie zusammen.
MÄNNER |
Marius Broening sicherte sich vor seinem zeitgleichen Trainingspartner Tobias Unger (beide 10,37 sec) Bronze. Das Rennen um die Medaillen war für Felix Göltl schon nach 75 Metern des Vorlaufs zu Ende. Der Aufsteiger der Saison vom TuS Kriftel zog sich eine Muskelverletzung im Oberschenkelbeuger zu und wurde so um seine EM-Chance gebracht. mbn 110 Meter Hürden Titel und Norm für Matthias Bühler„Das war absolut perfekt“, lautete das Fazit von Matthias Bühler (LG Offenburg), nachdem er als Erster die Ziellinie überquert hatte. Im Vorjahr gewann er in 13,36 Sekunden den Titel, in Braunschweig reichten 13,59 Sekunden zum zweiten DM-Sieg in Folge. Mit seiner Zeit hakte er auch die EM-Norm von 13,60 Sekunden zum zweiten Mal ab und darf die Reise nach Barcelona antreten. Pech hatte Alexander John (LAZ Leipzig), der mit einer Vorleistung von 13,47 Sekunden als leichter Favorit nach Braunschweig gereist war. Er strauchelte an der viertletzten Hürde, landete auf dem Bauch und sah der Konkurrenz von hinten bei der Überquerung der Ziellinie zu. Die EM-Norm hatte er zum Glück schon im Vorfeld erfüllt.
Helge Schwarzer (Hamburger SV) belegte in 13,79 Sekunden Platz zwei, Dritter wurde Marlon Odom (13,80 sec). Der Zweibrücker verpasste damit die zweite Normerfüllung von 13,60 Sekunden: „Ich bin an der ersten Hürde gestrauchelt und dann voll in die letzte Hürde reingelaufen“, erklärte er anschließend. Matthias Bühler strahlte dagegen übers ganze Gesicht: „Die Deutschen Meisterschaften sind für mich immer etwas Besonderes“, sagte er. „Ich wusste, im Finale kann alles passieren, und war total heiß auf den Lauf. Für mich war es wichtiger zu gewinnen, als die Norm zu laufen.“ In Barcelona lautet das Minimalziel: Vorlauf überstehen. sm 3.000 Meter Hindernis
Steffen Uliczka besiegt Nervosität
Steffen Uliczka hatte mit der klaren Favoritenrolle umzugehen, das beschäftigte das Nordlicht aber durchaus vor dem Rennen mehr als ihm lieb war. "Damit umzugehen war nicht einfach. Das war psychisch ziemlich belastend. Ich war so nervös." Von seinem dritten Titelgewinn nach 2006 und 2008 hielt ihn das dennoch nicht ab.
Bereits nach dem ersten Kilometer war klar, dass der große Favorit Steffen Uliczka auf keine flotte Zeit aus ist. Der Läufer von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB sah sich zunächst aus einer gesicherten vorderen Position das Treiben seiner Konkurrenten an. Der erste Kilometer wurde in 2:55,83 Minuten passiert. Eine Minuten später machte Steffen Uliczka dann aber ernster und attackierte. Der einzige Läufer, der ihm zunächst folgen wollte, war der Bamberger Felix Hentschel, als Siebter der deutschen Jahresbestenliste angereist. Als sich das Feld später wieder zusammenzuschieben drohte, forcierte Steffen Uliczka erneut. Felix Hentschel blieb allerdings beharrlich. Erst auf der letzten Runde war die Gegenwehr dann gebrochen. Steffen Uliczka erreichte so in 8:38,30 Minuten, der schnellsten Siegerzeit eines Hindernisläufers bei Deutschen Meisterschaft seit fünf Jahren, das Ziel: "Das ist sehr geil." Auf den Plätzen landeten Felix Hentschel, der in 8:46,38 Minuten eine persönliche Bestzeit lief, und Stephan Hohl (TV Neulingen, 8:48,45 min). Titelverteidiger Filmon Ghirmai fehlte wie erwartet. Der Tübinger muss tags darauf in einer Ausscheidung über 5.000 Meter gegen den Wattenscheider Musa Roba-Kinkal laufen. fc Stabhochsprung Malte Mohr auch im Freien vornPremiere in Braunschweig: Malte Mohr (LG Stadtwerke München) hat sich zum ersten Mal im Freien den DM-Titel gesichert. Der 23-Jährige überflog als einziger Springer 5,75 Meter und bewies damit seine enorme Konstanz in dieser Saison. Mittlerweile ist der Deutsche Hallenmeister in diesem Sommer sechsmal 5,70 Meter oder höher gesprungen.
Einen tollen Wettkampf absolvierte auch Raphael Holzdeppe. Der Olympia-Achte vom LAZ Zweibrücken nahm 5,50, 5,60 und 5,70 Meter im ersten Anlauf und sicherte sich neben der Silbermedaille auch das EM-Ticket. Das feierte der 20-Jährige mit einem Rückwärtssalto gebührend. Rang drei und die dritte Barcelona-Fahrkarte ging mit 5,60 Metern ebenfalls nach München. Obwohl er dreimal an 5,70 und 5,75 Metern scheiterte, freute sich Fabian Schulze sichtlich, nach längerer Durststrecke wieder bei einem internationalen Höhepunkt dabei zu sein.
Nicht in den Kampf um die Medaillen und die EM-Tickets eingreifen konnte Hendrik Gruber. Der Leverkusener, der eine Woche vor der DM in Heusden die EM-Norm von 5,70 Metern gemeistert hatte, musste aufgrund einer Schulterverletzung auf einen Start verzichten. mbn Weitsprung Christian Reif brilliert - Sebastian Bayer verpasst letzte ChanceIm Weitsprung der Männer waren alle Augen auf Sebastian Bayer gerichtet. War der Hallen-Europarekordler nach langer Verletzungsphase rechtzeitig fit geworden, um einen Satz auf acht Meter zu schaffen und sich damit das EM-Ticket zu sichern? Er war es nicht. Der Neu-Hamburger verlor seinen Titel an Christian Reif aus Ludwigshafen, der gleich im ersten Versuch die spätere Siegesweite von 8,18 Metern vorlegte. Damit bestätigte der Führende der europäischen Bestenliste (8,27 m) seine ausgezeichnete Form. Sebastian Bayer kam ebenso wie Nils Winter (Buxtehuder SV) nicht über 7,71 Meter hinaus, erhielt aber Silber, da er mit 7,69 Metern eine bessere zweite Weite hatte als Nils Winter (7,59 m).
„Ich hätte das hier heute springen können müssen“, formulierte Sebastian Bayer im Anschluss, „ich weiß nicht, wo die Weite war.“ Er hatte fest dran geglaubt, die acht Meter und die EM-Norm noch knacken zu können. Und Christian Reif hatte bis zuletzt mit einer neuerlichen Bayer-Überraschung gerechnet. Er sagte: „Aber die blieb aus und ich bin froh.“ sr Speerwurf
Matthias de Zordo als einziger über 80 Meter
Die Saison dominierte er, jetzt holte sich der Saarbrückener Matthias de Zordo seinen ersten deutschen Meistertitel bei den Aktiven. „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Mit 80,05 Metern konnte ich meine Vorleistungen bestätigen“, sagte der Team-EM-Erste, der mit dem leichten Nieselregen am besten zurechtkam. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Anlauf steigerte er sich im Laufe des Wettkampfes bei jedem Versuch und übertraf mit seinem fünften Wurf als einziger die 80-Meter-Marke. Silber ging an den Titelverteidiger und WM-Achten Mark Frank (1. LAV Rostock), der mit 77,23 Metern die EM-Norm (81,00 m) aber deutlich verpasste. Bronze sicherte sich der Magdeburger Björn Lange mit 74,72 Metern. Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) kam bei seinem Formtest auf 62,51 Meter.
Bei den Europameisterschaften in Barcelona wird Matthias de Zordo als einziger deutscher Speerwerfer das Nationaltrikot überstreifen: „Dort möchte ich ins Finale und an meine Bestleistung heran kommen“, sagt der Youngster, der in dieser Saison mit 84,34 Metern eine persönliche Bestweite erzielt hat. ala
FRAUEN |
100 Meter Frauen Verena Sailer ist Deutschlands SprintköniginSchnell, schneller, Verena Sailer: Die Mannheimerin lief in 11,23 Sekunden zu ihrem fünften deutschen Meistertitel in Folge. Schon im Vorlauf deutete sich an, dass die 24-Jährige in Braunschweig eine Klasse für sich sein würde. In 11,28 Sekunden ließ sie die Konkurrentinnen um mehr als zwei Zehntel hinter sich. Im Finale konnte sie sich dann noch einmal steigern. Einen harten Kampf um Rang zwei lieferten sich Anne Möllinger (MTG Mannheim) und Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01). Die Mannheimerin schob sich erst kurz vor der Ziellinie vor ihre 20 Jahre alte Konkurrentin und sicherte sich in 11,48 Sekunden die deutsche Vizemeisterschaft. Yasmin Kwadwo wurde in 11,50 Sekunden Dritte und muss nun abwarten, ob es trotz nur einmaliger Normerfüllung (11,35 sec) für einen Einzel-Startplatz in Barcelona reicht. Ganz sicher dabei ist Verena Sailer. „Ich will mich in Barcelona so gut wie möglich verkaufen“, erklärte sie. „Es wäre schön, wenn es mit dem Endlauf klappt.“ sm 5.000 Meter „Mockis neunter Streich“ Nach der Hälfte der Distanz war das Rennen entschieden. Ohne Mühe löste sich Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) von ihrer Verfolgerin Simret Restle (PSV Grün-Weiß Kassel) und lief problemlos mit 15:36,18 Minuten zum DM-Gold. Es war ihr neunter 5.000-Meter-Titel seit 2001. Nur 2006 in Ulm musste die Siegerländerin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid 01) den Vortritt lassen. „Es macht Spaß, wenn man ein bisschen taktieren kann“, sagte die 29-Jährige, die den letzten Kilometer in starken 2:55 Minuten zurücklegte. Rang zwei ging mit 16:09,23 Minuten ebenso souverän an Simret Restle.
Einen Kilometer vor dem Ziel entschied Veronica Pohl das rheinische Bronze-Duell zu ihren Gunsten. Die Kölnerin lag im Ziel mit 16:24,95 Minuten noch klar vor der Leverkusenerin Christina Kröckert (16:41,57 min), die auf den letzten Runden nicht mehr gegenhalten konnte. Ihre Chance auf eine Medaille musste Ingalena Heuck schon vor dem Startschuss begraben. Die Münchnerin wurde von einer Erkältung um den Start in Braunschweig gebracht. mbn 100 Meter Hürden
Meisterschaftsrekord für Carolin Nytra
Eine jubelte und strahlte wie gewohnt, zwei andere haderten. Carolin Nytra eilte im Hürdenfinale zum erwartet klaren Erfolg und riss die Arme bei dem Blick auf die Uhr in die Lüfte. In 12,71 Sekunden verbesserte die Bremerin ihren Meisterschaftsrekord aus dem letzten Jahr um sieben Hundertstel. Sie verlängerte damit ihr seit 2007 anhaltendes Titelabonnement um ein weiteres Jahr. Nach ihren 12,57 Sekunden, mit denen sie vor neun Tagen in Lausanne (Schweiz) an die Spitze der europäischen Jahresbestenliste eilte, war das im Eintracht-Stadion die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere und damit auch eine gelungene Generalprobe für die EM. „Diese Konstanz ist auch für mich selbst sehr wichtig und ich will zeigen, dass die Zeit von Lausanne kein Ausrutscher war.“ In Barcelona möchte sie mit dem gewonnenen Selbstbewusstsein an ihre Bestzeit heranlaufen und damit in den Kampf um die Medaillen eingreifen.
An den Nominierungsrichtlinien gemessen, wird Carolin Nytra die einzige deutsche Hürdensprinterin beim Saisonhöhepunkt sein. Zwei ihrer Mitstreiterinnen konnten in Braunschweig ihr EM-Ticket nach Spanien nicht endgültig lösen. Cindy Roleder (LAZ Leipzig) und Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) verpassten in jeweils 13,08 Sekunden die geforderte zweite Erfüllung der EM-Norm von 13,00 Sekunden. Cindy Roleder, in der Zielfotoauswertung auf Platz zwei gesetzt, haderte mit einer mitgenommenen Hürde, Nadine Hildebrand sagte: „Es ist schade, wenn man so nah dran ist. Ich habe keinen perfekten Lauf erwischt.“ fc
Hochsprung Frauen Ariane Friedrich im Dritten über 2,00 MeterDer Hochsprung der Frauen ist in Deutschland fest in der Hand von Ariane Friedrich. Die Frankfurterin stand bereits nach einem Satz über 1,93 Meter als alte und neue Deutsche Meisterin fest. Anschließend ließ sie die Zuschauer noch ein wenig zittern - mit Happy End: Im dritten Versuch überquerte sie 2,00 Meter und jubelte über ihren vierten deutschen Freiluft-Titel in Folge. Bei Meike Kröger (LG Nord Berlin) zeigt die Formkurve nach einer Fußverletzung nur langsam nach oben. Die Zwei-Meter-Springerin meisterte im ersten Versuch 1,88 Meter und holte sich wie schon in der Halle den deutschen Vizetitel. Ebenfalls 1,88 Meter gingen für Annett Engel (SC Potsdam) in die Ergebnislisten ein. Die erst 19-jährige Marie-Laurence Jungfleisch (LC Rothaus), mit einer Vorleistung von 1,90 Meter angereist, belegte mit 1,84 Metern Rang vier. Damit wird Ariane Friedrich wohl die einzige deutsche Hochspringerin in Barcelona sein, denn die Norm von 1,93 Metern konnte in dieser Saison außer ihr niemand knacken. sm Dreisprung
Katja Demut zum Fünften
In Deutschland springt Katja Demut (TuS Jena) weiter in einer eigenen Liga. Die 26-Jährige machte gleich im zweiten Durchgang mit 14,15 Metern alles klar und sicherte sich ihren vierten DM-Titel in Folge und den fünften insgesamt. Doch im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist bei der Deutschen Meisterin ein wichtiger Faktor ins Leistungsbild hinzugekommen: die Konstanz. In Braunschweig sprang Katja Demut zum vierten Mal in diesem Jahr 14 Meter oder weiter. Das war ihr vor dieser Saison im Freien insgesamt erst viermal geglückt. Außerdem notierten die Kampfrichter noch 14,06 und 14,02 Meter. „Ich wollte in den ersten drei Versuchen über 14 Meter springen. Mit den 14,15 Metern könnte man in Barcelona die Qualifikation überstehen“, sagte die Thüringerin. Silber sicherte sich Kristin Gierisch. Die Chemnitzerin wies mit 13,69 Metern Jenny Elbe in die Schranken. Die Dresdnerin kam auf 13,50 Meter. Für die älteste Springerin im Feld blieb nur „Blech“. 13,41 Meter reichten für die 35-jährige Katja Pobanz (LAC Dessau) nicht zum Sprung aufs Podest. mbn
Kugelstoßen
Nadine Kleinert kontert im letzten Versuch
Einen spannenden Zweikampf lieferten sich die Hallen-Europameisterin Petra Lammert (SC Neubrandenburg) und Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert (SC Magdeburg). Am Ende wurde es richtig knapp. Die Führende nach dem fünften Durchgang, Petra Lammert, steigerte sich mit ihrem sechsten Stoß noch einmal auf 19,05 Meter. Nadine Kleinert, die am Tag zuvor beim Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich) nur 18,43 Meter gestoßen hatte, bewahrte die Nerven und konterte. Mit nur sieben Zentimetern Vorsprung holte sich die Führende der deutschen Jahresbestenliste die Goldmedaille und ihren sechsten deutschen Meistertitel unter freiem Himmel.
"Es war ein guter Wettkampf. Das scheint meine Saison der letzten Würfe zu sein", sagte Nadine Kleinert, die zu Beginn mit Wadenkrämpfen zu kämpfen hatte. Bronze eroberte sich Titelverteidigerin Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) mit 18,34 Metern. Für Christina Schwanitz (LV 90 Thum), die die EM-Norm ebenfalls vor den Deutschen Meisterschaften erfüllt hatte, reichte es hingegen nur zu Platz vier (17,98 m) und damit nicht für eines der drei EM-Tickets. ala
Diskuswurf
Nadine Müller kontert - EM-Norm für Sabine Rumpf
Sie donnerte das Handtuch auf den Boden, sie machte sich heiß, sie machte das Publikum heiß und dann ballte sie beide Fäuste. Als im fünften Durchgang letztlich 63,07 Meter auf der Anzeigetafel erschienen, durfte Nadine Müller auch endlich jubeln. Am Abend zuvor mit 61,73 Metern beim Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich) noch Fünfte geworden, war die Titelverteidigung in Braunschweig für die WM-Sechste ein Stück weit eine Nervenprobe.
Die frühere U23-Europameisterin Sabine Rumpf hatte der Hallenenserin, die mit 67,78 Metern die Weltjahresbestenliste anführt, im ersten Durchgang 62,21 Meter vorgelegt. Die Athletin von der LSG Goldener Grund konnte damit ihre zwei Jahre alte Bestleistung um 41 Zentimeter steigern. Und nicht nur das: Sabine Rumpf empfahl sich auch nachhaltig für die EM in Barcelona. Die EM-Norm von 60,50 Metern übertraf sie in diesem Wettkampf mit 61,41 Metern sogar noch ein weiteres Mal. Bereits unter der Woche hatte die 27-Jährige, die 2008 in Nürnberg Deutsche Meisterin geworden war, in Eppstein mit einem Wurf auf 60,56 Meter ihre ansteigende Form unter Beweis gestellt. Als Drittplatzierte durfte sich im Eintracht-Stadion die Magdeburgerin Heike Koderisch über eine neue Bestleistung von 58,62 Metern freuen.
Damit werden jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach mit Nadine Müller und Sabine Rumpf zwei deutsche Diskuswerferinnen im Jahr eins nach der dreimaligen Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) die kontinentalen Titelkämpfe in Angriff nehmen. „Ich bin zufrieden, Barcelona kann kommen“, gab Sabine Rumpf die Parole aus. Dort will sie ins Finale. Nach einer Medaille möchte Nadine Müller greifen. Die 1,93 Meter große Athletin war mit ihrem Doppelstart in Paris und Braunschweig als Warm-Up für Barcelona nicht weniger glücklich: „Es hat gut funktioniert. Auch mit der Weite vom Freitag wäre ich locker durch die Qualifikation gekommen.“ fc
Hammerwurf
Betty Heidler mit Meisterschaftsrekord zum Titel
Seit 2005 ist es Jahr für Jahr der selbe Name, der nach dem Hammerwurf der Frauen mit einer Eins versehen auf der Anzeigentafel erscheint: Betty Heidler. Und obwohl die WM-Vierte Kathrin Klaas, in Frankfurt Trainingspartnerin der Weltmeisterin 2007 und Vize-Weltmeisterin 2009, immer näher an die Kollegin heran rückt, blieb auch in Braunschweig alles beim Alten: Betty Heidler gewann ihren sechsten Titel und verbesserte dabei auch ihren Meisterschaftsrekord aus dem Jahr 2007 auf 75,82 Meter.
Silber und Bronze ging an Kathrin Klaas (68,85 m) und die dritte Frankfurterin, Andrea Bunjes (66,39 m). Im ersten Versuch hatte Betty Heidler ihr Wurfgerät noch mit Karacho aus dem Sektor befördert, doch ab dem zweiten Durchgang zeigte sie sich in EM-Form. Jeder ihrer Würfe ging über die 70-Meter-Marke hinaus. Und mit dem besten, mit 75,82 Metern, schob sie sich auf Rang drei der europäischen Jahresbestenliste vor. Nur die polnische Weltmeisterin Anita Wlodarczyk mit ihrem Weltrekordwurf auf 78,30 Meter und die Russin Tatjana Lysenko (76,03 m) liegen vor der deutschen Rekordhalterin. sr
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