DM in Kassel - Alle Entscheidungen der Frauen
Bei der DM in Kassel geht es um Titel und Medaillen. leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen vom Samstag zusammen.
100 Meter |
Cathleen Tschirch beschenkt sich selbst
An ihrem Geburtstag hat sich Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) selbst das größte Geschenk gemacht. Nach dem vorzeitigen Aus durch einen Fehlstart der Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo war der Weg für die 32-Jährige frei. In 11,52 Sekunden hielt die Leverkusenerin Leena Günther (DSHS Köln) auf Abstand, die in 11,63 Sekunden Zweite wurde. Anne Möllinger (MTG Mannheim) kam im Fotofinish in 11,63 Sekunden als Dritte ins Ziel. Der große Pechvogel des Tages war Yasmin Kwadwo, die als Jahresschnellste trotzdem auf einen Staffelplatz bei der WM hofft.
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5.000 Meter |
31. DM-Titel für "Mocki"
Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) hat ihren 31. nationalen Titel binnen zehn Jahren gewonnen. In 15:36,89 Minuten lag die 30-Jährige im 5.000-Meter-Finale 25 Sekunden vor der Konkurrenz. Die WM-Norm (15:14 min) hatte "Mocki" nicht angestrebt. "Ich habe den ganzen Tag ein Fernsehteam um mich rumgehabt und schon Werbeaufnahmen gemacht. Ich wusste, dass ich nicht ganz ausgeruht bin. Die letzten Wochen habe ich auch ganz schön Kilometer geschrubbt und nichts mehr für die Schnelligkeit gemacht. Ich habe das als Schnelligkeitstraining mitgenommen, das darf man ja nicht außer Acht lassen", erklärte Sabrina Mockenhaupt. sid
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100 Meter Hürden |
Leipziger Doppelsieg im Wind
In Abwesenheit der Hallen-Europameisterin Carolin Nytra (MTG Mannheim) regierte Cindy Roleder im Hürdenwald. Die Leipzigerin stach bereits in den Vorläufen mit 13,28 Sekunden heraus. Im Finale ließ sie dann bei merklichem Gegenwind (-2,3 m/sec) 13,10 Sekunden folgen. Die Konkurrenz hatte deutlich das Nachsehen. Anne-Kathrin Elbe (13,43 sec) machte den Leipziger Doppelsieg perfekt, Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg; 13,49 sec) wurde Dritte. „Es war eigentlich ein perfektes Rennen. Der Gegenwind ist schade. Ich bin gut rumgekommen und war richtig gut drauf“, sagte Cindy Roleder, die mit ihrem ersten Titel bei den Frauen in die Fußstapfen großer Namen trat. Dass die Titelträgerin der letzten vier Jahre, Carolin Nytra, verletzungsbedingt fehlte, bedauerte auch Cindy Roleder: „Sie hätte mich noch ein Stück mehr angetrieben.“
Hochsprung |
Melanie Bauschke trotzt dem Regen
Die Hochspringerinnen hatten alles andere als gute Bedingungen, und so verlief der Wettbewerb schleppend. Nur Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), Marie-Laurence Jungfleisch (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) und Meike Kröger (LG Nord Berlin) übersprangen 1,82 Meter. Bei 1,86 Meter setzte auch noch Regen ein. Meike Kröger musste als erste die Segel streichen. Die anderen beiden Athletinnen überquerten die Latte im dritten Anlauf, aber bei 1,90 Meter war auch für sie Endstation. Die WM-B-Norm von 1,93 Meter blieb in weiter Ferne. Da Weitsprung-Spezialistin Melanie Bauschke 1,82 Meter im ersten Versuch gemeistert hatte, ging der Titel an sie. „Beim Hochsprung mache ich eigentlich immer nur mit, so gut es geht“, erklärte sie. „Und heute hat es besonders gut geklappt!“ Die Jahresbeste Marie-Laurence Jungfleisch wurde zum zweiten Mal in Folge deutsche Vizemeisterin. „Ich hatte mir mehr erhofft“, sagte sie, aber sie habe Schwierigkeiten mit dem Anlauf gehabt. Die verletzte Titelverteidigerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) verfolgte den Wettbewerb von der Tribüne aus.
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Stabhochsprung |
Martina Strutz weiter im Höhenflug
Martina Strutz’ (ESV Hagenow) Traumsaison geht weiter. Nach dem deutschen Rekord hat sich die 29-Jährige auch ihren ersten deutschen Meistertitel gesichert. In einer One-Woman-Show blieb die Norddeutsche bis 4,65 Meter fehlerfrei, dafür brauchte sie zwei Anläufe, bis sie über die Latte flog. Die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, in ihrer neuen Rolle als Herausforderin, konnte nicht kontern und wurde mit 4,60 Metern Zweite. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) holte mit einem Fehlversuch mehr bei gleicher Höhe die Bronzemedaille. Nachdem ihr Sieg bereits feststand, attackierte Martina Strutz mit 4,79 Meter ihren eineinhalb Wochen alten Rekord (4,78 m), jedoch noch erfolglos. pb
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Diskuswurf |
DM-Hattrick von Nadine Müller
Ein Wurf und das Finale war entschieden. Auf 63,41 Meter beförderte Nadine Müller gleich zu Beginn die Ein-Kilo-Scheibe im Auestadion. Nur knapp 20 Stunden nach ihrem Triumph beim Diamond League-Meeting in Monaco (65,90 m) feierte die 1,93 Meter lange Hallenserin ihren dritten DM-Titel in Folge. Mit Respektsabstand von fünfeinhalb Metern sicherte sich Heike Koderisch (SC Magdeburg) mit Saisonbestleistung (57,99 m) überraschend Silber. Bronze ging an Ulrike Giesa (LAC Quelle Fürth; 57,33 m). „Ich bin technisch stabiler geworden, kann die Weiten konstanter abrufen“, sagte Nadine Müller zu ihrer bisher sehr erfolgreichen Saison. Einen gebrauchten Tag erwischte hingegen Sabine Rumpf. Die EM-Siebte von der LSG Goldener Grund lieferte die schwächste Leistung des Sommers ab. Für die WM-Aspirantin - einmal erfüllte sie bereits die B-Norm - wurden lediglich 54,73 Meter gemessen. Rang sieben. mbn
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Hammerwurf |
Betty Heidler hatte ihre Hausaufgaben gemacht und war auf alles vorbereitet. Als zur Hälfte des Wettkampfs der Regen kam, packte die Weltrekordhalterin ihren Regenschirm aus und auch der kurzzeitige Wetterumschwung im Auestadion konnte ihr nichts anhaben. Zu diesem Zeitpunkt war die Frankfurterin schon auf der sicheren Siegerstraße. Mit 73,85 Metern hatte sie ihren Nachmittag eröffnet. Nach 75,02 Metern im dritten Durchgang sorgte sie - von einem Raunen des Publikums begleitet - in der fünften Runde mit einem neuen Meisterschaftsrekord von 76,04 Metern für das Sahnehäubchen ihrer Show im Ring. Die Weltrekordlerin verlängerte damit ihr nationales DM-Abonnement mit Titel Nummer sieben in Serie. „Ich bin mit dem Endergebnis total zufrieden. Ich wollte über 76 Meter werfen“, sagte der Rotschopf. Das Publikum bekam ein Extralob: „Die Zuschauer waren top.“ Vereins- und Trainingskollegin Kathrin Klaas konnte zu keinem Zeitpunkt am Thron der Betty Heidler rütteln. Die WM-Vierte wurde vor der weiteren Frankfurterin Andrea Bunjes (64,95 m) mit 72,39 Metern Zweite. fc
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4x100 Meter |
Bayer-Staffel holt ersten Titel
Gleich das erste Finale der 111. Deutschen Meisterschaften brachte eine Überraschung. Nicht die favorisierten Sprinterinnen aus Wattenscheid stürmten über 4x100 Meter zu Gold, sondern der TSV Bayer 04 Leverkusen (44,99 sec). Die starke Schlussläuferin Jennifer Oeser fing Christina Frewer noch ab. Die Wattenscheiderinnen hatten sich mit zwei schwachen Wechseln um die Titelverteidigung gebracht. In 45,15 Sekunden blieb ihnen Silber vor dem TV Gladbeck (45,31 sec). Der Bayer-Triumph war auch ein Geburtstagsgeschenk für Cathleen Tschirch. Die Leverkusenerin feierte am Samstag ihren 32. Geburtstag. Die Kurzsprint-Staffeln wurden erstmals gleich zu Beginn des ersten DM-Tages ausgetragen. In den vergangenen Jahren fielen die Staffel-Entscheidungen am zweiten Tag. mbn
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