DM Tag 1 - Alle Entscheidungen der Frauen
Es geht um die deutschen Meistertitel! leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Titelkämpfe in Bochum-Wattenscheid zusammen.
Live-Ergebnisdienst100 METER |
Verena Sailer holt sich den Titel zurück
Es war ein hartes Stück Arbeit, aber Europameisterin Verena Sailer holte sich nach ihrer Verletzungspause im letzten Jahr den deutschen Meistertitel zurück. Dabei standen die Vorzeichen auf Hochspannung. Wie die junge Münsteranerin Tatjana Pinto war sie in der bisherigen Saison 11,19 Sekunden gelaufen. In den Vorläufen zeigte Tatjana Pinto mit 11,26 Sekunden die um einen Hauch schnellere Zeit. Im Finale hatte die erst 19-Jährige auch den besseren Start, aber dann schob sich Verena Sailer nach vorne. Die Mannheimerin konnte schließlich auf den letzten Metern auch den Schlussangriff ihrer eindeutig stärksten Gegnerin noch parieren und bei irregulärem Rückenwind (+ 3,0 m/sec) in 11,22 Sekunden ihr insgesamt sechstes Meisterstück abliefern. Tatjana Pinto zeigte ihr großes Talent auch bei einer Erwachsenen-DM und war nur vier Hundertstel langsamer. "Tatjana Pinto hat stark dagegen gehalten. Sie hat es mir nicht leicht gemacht", stellte auch Verena Sailer fest. Im Kampf um Platz drei behauptete sich Anne Cibis (MTG Mannheim; 11,41 sec). fc
Video: Verena Sailer setzt sich gegen Tatjano Pinto durch
Video: Verena Sailer: "Wollte mir den Titel zurück holen"
5.000 METER |
"Mocki" macht es spannend
Die Entscheidung im 5.000-Meter-Finale fiel in einem 100-Meter-Sprint: Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) holte ihren elften deutschen Meistertitel innerhalb von zwölf Jahren, aber sie musste kämpfen wie selten zuvor. In einem taktischen Rennen wechselte sie sich von Beginn an mit Eleni Gebrehiwot (TV Wattenscheid 01) an der Spitze ab. Nur die Jahresbeste Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) und Lisa Hahner (run2sky.com) konnten folgen. Drei Kilometer vor Schluss musste Maren Kock abreißen lassen, sodass sich ein Trio auf die letzten Runden machte. Der Angriff von Eleni Gebrehiwot kam 200 Meter vor Schluss. „Ich dachte: Oh Gott, die Eleni, die hat so einen Druck dahinter, das schaffe ich nicht mehr“, gestand Sabrina Mockenhaupt nach dem Rennen. Doch beim Einlauf auf die Zielgerade zog sie wieder an der in Deutschland lebenden Äthiopierin vorbei. „Ich war noch sehr müde von den 10.000 Metern“, sagte die Siegerländerin mit Verweis auf ihren Start beim Europacup vor zwei Wochen. „Aber dann habe ich doch meine Frau gestanden!“ 15:47,01 Minuten brachten dem Energiebündel den insgesamt 34. deutschen Meistertitel. sb
Video: Sabrina Mockenhaupt gewinnt im Endspurt
Video: Sabrina Mockenhaupt: "Nur die letzten 100 Meter bei der Sache"
100 METER HÜRDEN |
Carolin Nytra mit Schwung zur EM
Besser hätte das Finale über 100 Meter Hürden nicht laufen können: Die Mannheimerin Carolin Nytra gewann souverän in 12,74 Sekunden, in ihrem Sog steigerte sich die Deutsche Meisterin des vergangenen Jahres, Cindy Roleder, auf 12,91 Sekunden. Damit hat nun auch die Leipzigerin die Norm für die Olympischen Spiele in London (12,92 sec) erfüllt: „Ich bin einfach nur glücklich“, sagte eine strahlende Cindy Roleder direkt nach dem Zieleinlauf. „Aber der Lauf war überhaupt nicht rund.“ Die schnellste deutsche Hürdensprinterin Carolin Nytra stellte bei einem Rückenwind von 1,7 Sekunden ihre deutsche Jahresbestleistung in der Lohrheide ein: „Ich bin froh, dass ich meine Zeit aus Mannheim wiederholen konnte“, sagte Carolin Nytra, die in der Vorbereitung mit Verletzungen zu kämpfen hatte. „Dass ich schon wieder so ein Niveau habe, lässt mich für die EM hoffen.“ Platz drei ging an Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim-LB) in 13,08 Sekunden. ds
Video: Carolin Nytra und Cindy Roleder in Olympiaform
Video: Carolin Nytra: "Gute Zeit war mir wichtig"
Video: Cindy Roleder: "Trotz unrundem Lauf erleichtert"
HOCHSPRUNG |
Sechster Titel für Ariane Friedrich
„Drückt mir die Daumen, dass die Latte bei 1,95 Metern liegen bleibt“, forderte Ariane Friedrich die Zuschauer vor dem Wettkampf via Videobotschaft auf, sie dabei zu unterstützen, die Olympia-Norm zu knacken. Gegenwind und Nieselregen machten das Unternehmen allerdings nicht einfach. Bei ihrem Kampf darum war sie zum Schluss alleine. Marie-Laurence Jungfleisch, die die EM-Norm von 1,92 Metern wie die Frankfurterin bereits abgehakt hat und auf der Jagd nach der Olympia-Vorgabe ist, musste schon bei 1,86 Metern passen. Mit 1,82 Metern wurde die 21-Jährige vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg wie im letzten Jahr Zweite vor Julia Straub (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der Wattenscheiderin Nele Hollmann, die sich mit 1,82 Metern den dritten Rang teilten. Nach übersprungenen 1,86 Metern scheiterte Ariane Friedrich an der neuen deutschen Jahresbestleistung von 1,93 Metern und muss nun weiter Jagd auf die London-Norm machen. „Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Es war heute sehr schwer zu springen“, sagte die 28-Jährige direkt nachdem sie ihren sechsten Freilufttitel gewonnen hatte geknickt. „Ich habe die Olympia-Norm in den Beinen. Dann springe ich sie halt beim nächsten Mal.“ ah
Video: Ariane Friedrich muss weiter auf Olympia-Norm warten
STABHOCHSPRUNG |
Silke Spiegelburg tankt Selbstvertrauen
Vor zehn Jahren war Silke Spiegelburg noch eine unter vielen. Als Annika Becker damals im Lohrheidestadion mit 4,77 Metern Europarekord sprang, wurde die Leverkusenerin als erst 16-Jährige mit 3,85 Metern Zehnte der Meisterschaften. Jetzt gehörte der Vize-Europameisterin die Bühne. Und sie verließ bei feuchten Bedingungen als verdiente Siegerin die Anlage. Die Ludwigshafenerin Lisa Ryzih verlangte ihr allerdings einiges ab. Silke Spiegelburg leistete sich nur bei 4,50 Metern einen Fehlversuch, sprang danach die 4,60 Meter im ersten Anlauf und lag damit in Front. Dann aber schwang sich Lisa Ryzih im dritten Anlauf noch über 4,65 Meter, während Silke Spiegelburg ausließ. Umgekehrtes Bild über 4,70 Meter. Silke Spiegelburg überfliegt im zweiten, Lisa Ryzih schaut zu. Letztere gab sich dann auch mit ihrem zweiten Platz zufrieden. Anders Silke Spiegelburg: Sie ließ den deutschen Rekord von 4,81 Metern auflegen, allerdings wie schon am Montag beim Meeting in Prag (Tschechische Republik) vergeblich. „Ich habe unheimlich viel Selbstvertrauen. Diesmal hatte ich mich auch getraut, einen härteren Stab zu nehmen“, sagte Silke Spiegelburg, bei der die Rekordmarke nur eine Frage der Zeit zu sein scheint. Zu verteidigen hat diese Martina Strutz. Die Vize-Weltmeisterin vom SC Neubrandenburg wurde in Wattenscheid mit 4,45 Metern Dritte und positionierte sich damit im Kampf um die Startplätze bei EM und Olympia. fc
Video: Silke Spiegelburg scheitert am Deutschen Rekord
Video: Silke Spiegelburg: "Wollte Rekord"
KUGELSTOSSEN |
Doppelte Freude
In ihrem voraussichtlich letzten Jahr im Ring gab sich Nadine Kleinert keine Blöße. Die Magdeburgerin holte sich ihren siebten Titel bei einer Freiluft-DM. Nur kurzzeitig musste sie die Führung der Vereinskollegin Josephine Terlecki überlassen, als diese im zweiten Durchgang ihre persönliche Bestleistung um 29 Zentimeter auf 18,87 Meter verbessern konnte und ein Zeichen setzte. Doch die 36-Jährige, bereits im bisherigen Saisonverlauf mit 19,67 Metern die herausragende deutsche Kugelstoßerin, hatte gleich die passende Antwort parat. 19,01 Meter packte sie mit ihrem zweiten Stoß aus, danach steigerte sich die dreimalige Vize-Weltmeisterin weiter auf 19,18 Meter. An diese Weite kam in der zweiten Hälfte des Wettkampfs keine Athletin mehr heran. "Ich freue mich heute sogar mehr für Josie", sagte Nadine Kleinert zum Magdeburger Doppelsieg, "ich habe aber mein Ziel erreicht und mir den DM-Titel zurückgeholt." Titelverteidigerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) blieb mit 17,78 Metern diesmal nur Platz vier. "Das ist halt Bochum", spielte sie darauf an, dass sie an das Lohrheidestadion keine guten Erinnerungen hat. Dritte wurde Lokalmatadorin Denise Hinrichs, die nach 17,93 Metern im letzten Durchgang 18,36 Meter folgen ließ. Die Olympia-Norm, die ihr noch fehlte, verpasste sie aber um vier Zentimeter. fc
Video: Nadine Kleinert hält alle in Schach
Video: Nadine Kleinert - "Die Nervosität geht nie verloren"
Video: Josephine Terlecki - "Mein Herz klopft ganz doll"
DISKUSWERFEN |
Vier über der Olympia-Norm
Es war der Wettkampf von Shanice Craft. Die U20-Europameisterin aus Mannheim war mit einer Bestleistung von 60,57 Metern angereist, diese Weite übertraf sie in Wattenscheid in allen ihren fünf gültigen Versuchen. Als Sahnehäubchen toppte sie auch die Olympia-Norm (62,00 m) um 92 Zentimeter. „Mit so einer Weite habe ich nicht gerechnet. Mein Höhepunkt ist und bleibt aber die U20-WM“, jubelte die 19-Jährige.
Dass diese Top-Weite nur für Platz vier gut war, unterstreicht nochmals die momentane Stärke der deutschen Diskuswerferinnen. Denn mit Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (Hallesche LAF; 66,47 m), U23-Europameisterin Julia Fischer (LG Nike Berlin; 63,21 m) und U20-Vize-Europameisterin Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 63,14 m) war ein Trio im Lohrheidestadion noch besser. Welche drei Werferinnen des starken Quartetts in London starten werden, wird sich aber erst zum Ende des Qualifikationszeitraums am 2. Juli entscheiden.
Gesetzt ist Nadine Müller. Die Nummer eins der Welt demonstrierte am Samstag erneut ihre Extraklasse. Dabei hatte sie zuvor die Erwartungen gebremst, „da sie gerade aus dem vollen Training kommt“. So war sie natürlich mehr als zufrieden mit ihren 66,47 Metern: „Mit der Weite habe ich nicht gerechnet. Ich hatte das Glück, gleich im ersten Versuch einen rauszuhauen. Bis zu Olympia muss ich aber noch an ein paar technischen Details arbeiten.“
Einen schwarzen Tag erwischte Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund). Die EM-Siebte blieb mit indiskutablen 55,22 Metern als Neunte im Vorkampf hängen. Vor zwei Wochen hatte sie mit 61,16 Metern noch die EM-Norm erfüllt. mbn
Video: Nadine Müller wirft Stadionrekord
Video: Nadine Müller - "Vollauf zufrieden mit viertem DM-Titel"
HAMMERWERFEN |
Betty Heidler feiert zehnjähriges Jubiläum
Zum zehnten Mal in Folge stand Betty Heidler an diesem Wochenende bei Deutschen Meisterschaften auf dem Podest – und zum achten Mal in Folge ganz oben. Nach der Absage ihrer Frankfurter Vereinskollegin Kathrin Klaas, die seit einer Woche an Schwindelgefühlen leidet, war es ein einsames Werfen der Weltrekordlerin an der Spitze des Feldes. Auf 73,65 Meter ließ sie den Hammer gleich im ersten Durchgang fliegen – danach war der Wettkampf entschieden. Viermal ließ sie noch Weiten jenseits der 70 Meter folgen und bewies damit ihre derzeit starke Form. Achter Sieg im achten Wettkampf der Saison. „Die Bedingungen mit dem leichten Regen waren heute nicht ganz so optimal, aber es hat trotzdem Spaß gemacht“, sagte Betty Heidler. „Mit der Weite bin ich zufrieden, und ich freue mich vor allem über meinen achten Titel.“ Spannend war hingegen der Wettkampf um Silber und Bronze. Mit 61,90 Metern sicherte sich die Leverkusenerin Daniela Manz den zweiten Rang vor Carolin Paesler (61,46 m; Hallesche Leichtathletik-Freunde). ah
Video: Betty Heidler unantastbar
Video: Betty Heidler: "Ich habe aus dem Training geworfen"
4x100 METER |
TV Wattenscheid 01 einsam vorne weg
Der TV Wattenscheid 01 hat in Abwesenheit der Titelverteidigerinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen den Staffel-Titel zurückgeholt. Christina Frewer, Esther Cremer, Maike Dix und Karoline Köhler stürmten nach 44,08 Sekunden ins Ziel und stellten damit exakt die Zeit ein, mit der sie - wenn auch in anderer Besetzung - vor zwei Jahren gewonnen hatten. „Es hat sich gut angefühlt“, lautete einstimmig die Meinung der vier Damen, die im heimischen Stadion den ersten Wettkampf-Tag eröffnen durften. Die endgültige Staffel-Besetzung war erst vor wenigen Tagen festgelegt worden. „Dass ich dabei bin, habe ich am Dienstag erfahren“, sagte Christina Frewer. „Wir sind bei den Wechseln auf Nummer sicher gegangen“, erklärte Maike Dix, „überall einen Fuß weniger.“ Ohne ihre besten Sprinterinnen Verena Sailer und Anne Cibis landete die MTG Mannheim als Sieger des zweiten Zeitlaufs in 45,38 Sekunden auf Rang zwei, Bronze ging an den LC Paderborn (45,94 sec). sb
Video: Heimsieg für Wattenscheids Sprinterinnen
Alle Entscheidungen: Männer: Samstag | Sonntag Frauen: Samstag | Sonntag Live-Ergebnisdienst | Videoclips auf leichtathletik.TV DLV Lounge auf Facebook @RasendeReporter auf Twitter Microsite mit allen Infos |