DM Tag eins - Feuerwerk in Ulm
14.500 Zuschauer feierten am Samstag die Leichtathleten im Ulmer Donaustadion auf ihrem Weg zu den Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) und hatten allen Grund dazu. Im Kernprogramm der Deutschen Meisterschaften ging es Schlag auf Schlag, ein Höhepunkt jagte am Nachmittag den nächsten. Das Geschehen in den einzelnen Disziplinen haben wir auf leichtathletik.de für Sie zusammengestellt.
ENTSCHEIDUNGEN:100 Meter Männer
„Ich will überraschen“, hatte Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) im Vorfeld gesagt, und das ist ihm gelungen. In 10,18 Sekunden verteidigte er nicht nur seinen Titel aus dem Vorjahr, sondern unterbot auch zum ersten Mal die WM-Norm von 10,21 Sekunden. „Ulm ist geil“, gab er zu Protokoll, nachdem er sich mit dem WM-Maskottchen Berlino fotografieren ließ - ein Start im Olympiastadion ist für den 30-Jährigen, der zuletzt mit hartnäckigen Achillessehnen-Beschwerden kämpfte, in greifbarer Nähe. In seinem Sog lief sein Trainingspartner Marius Broening (LAV asics Tübingen) in neuer Bestzeit von 10,24 Sekunden auf Platz zwei: „Ich hätte ja gerne gewonnen“, meinte dieser anschließend, „aber 10,18 Sekunden…“ Dritter wurde Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) mit ebenfalls starken 10,28 Sekunden, Platz vier belegte der zuvor als Titelkandidat gehandelte Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek; 10,29 sec), der bis dato die Jahresbestzeit inne hatte.
3.000 Meter Hindernis Männer
Der Tübinger Filmon Ghirmai sicherte sich unter dem Jubel der 14.500 Ulmer Zuschauer seinen fünften Titel. Lange Zeit hatte es aber so ausgesehen, als ob Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) seinen Titel verteidigen würde. Rund sechs Runden vor Ende hatte er das Tempo angezogen und setzte sich mit Filmon Ghirmai in seinem Windschatten Meter um Meter von seinen Verfolgern ab. Immer wieder schien Filmon Ghirmai den Anschluss zu verlieren, blieb aber doch am Läufer aus dem Norden dran. Erst als das Duo auf die Zielgerade bog, schob sich Filmon Ghirmai neben den Vorjahressieger, Schulter an Schulter überquerten sie das letzte Hindernis und dann hatte Filmon Ghirmai doch noch am meisten zuzusetzen. In 8:38,97 Minuten gewann er vor Steffen Uliczka (8:40,08 min) und dem Cottbuser Hannes Liebach (9:06,62 min). „Ich bin von vorne gelaufen, weil ich wusste, dass ich im Sprint kaum eine Chance habe“, erklärte Steffen Uliczka. Und Filmon Ghirmai sagte: „Mir ging es heute nur um den Titel, die Norm war heute eh nicht drin.“ Die will er eventuell noch in zwei Wochen in Heusden (Belgien) angreifen.
110 Meter Hürden Männer
In einem Finale furioso steigerten sich die Hürdensprinter auf breiter Front, allerdings ohne den im Vorlauf noch überzeugenden Alexander John. Der Leipziger verzichtete nach ersten Informationen kurzfristig wegen Wadenproblemen. Der Offenburger Matthias Bühler feierte bei etwas Rückenwind (+ 0,7 m/sec) seinen ersten großen Erfolg und verbesserte sich auf 13,36 Sekunden. In seinem Schlepptau glänzte auch der Hamburger Helge Schwarzer (13,39 sec), die damit beide ihren WM-Startplatz sicher haben sollten. Dahinter brachte sich nach einem harten Kampf als Dritter noch der Vize-Europameister Thomas Blaschek (LAZ Leipzig; 13,53 sec) ins Gespräch.
Weitsprung Männer
Es war die Show des Sebastian Bayer, der einmal mehr seine Qualitäten als Meisterschaftsspringer zeigte. Mit seinem ersten Satz auf 8,14 Meter schockte er bereits die Konkurrenz so sehr, dass er es sich leisten konnte, die Versuche zwei und drei auszulassen. Im fünften Durchgang entflog der Bremer dann auf 8,49 Meter. Mit diesem Sensationssprung blieb der Hallen-Europameister nur fünf Zentimeter unter dem deutschen Rekord. Dass er sich damit nachhaltig für Berlin empfohlen hat, versteht sich von selbst. Der Leverkusener Nils Winter verpasste mit 8,04 Metern die B-Norm für die WM nur um einen Zentimeter.
Stabhochsprung Männer
Alexander Straub (LG Filstal) und Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) hielten die Zuschauer in Atem. Mit derselben Anzahl an Fehlversuchen hatten beide 5,70 Meter überquert, und nachdem niemand über 5,75 Meter kam, war ein Stechen um die Meisterschaft angesagt. Hier hatte der Filstaler die besseren Nerven und sicherte sich mit einem Satz über 5,60 Meter den Titel. Mit der Vizemeisterschaft und erstmaliger Normerfüllung schob sich Tobias Scherbarth in den Kreis der WM-Kandidaten, und auch der Dritte Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen Dormagen; 5,70 m) empfahl sich erneut für den Saisonhöhepunkt. Titelverteidiger Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) wurde mit derselben Höhe Vierter. Mit einer großen Enttäuschung endete der Wettbewerb dagegen für den Team-EM-Zweiten Malte Mohr (TSV Bayer 04 Leverkusen). Bei 5,60 Metern war für den Mitfavoriten Endstation, für ihn gingen 5,40 Meter und Platz zehn in die Ergebnislisten ein.
Speerwurf Männer
Mark Frank (1. LAV Rostock) lieferte in dieser Saison einen 80-Meter-Wettkampf nach dem nächsten ab, und diese Serie setzte er auch bei den Deutschen Meisterschaften fort. Mit 82,08 Metern gewann er seinen ersten deutschen Titel und zeigte, dass nach einer fast dreijährigen Verletzungspause bei der Heim-WM wieder mit ihm zu rechnen ist. "Mir liegt das Olympiastadion", sagte er nach seinem Sieg und machte Lust auf mehr. Bei den weiteren deutschen Speerwerfern platzte der Knoten auch im Donaustadion nicht: Kein Athlet konnte außer dem Rostocker die 80-Meter-Marke überbieten. Militär-Weltmeister Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05) belegte mit 78,22 Metern Platz zwei, mit neuer Saisonbestleistung von 76,12 Metern wurde Manuel Nau (SCC Berlin) Dritter. Der zweite Saarbrücker im Feld, der Olympiastarter Alexander Vieweg, bekam seine technischen Probleme nicht in den Griff und landete mit 69,10 Metern nur auf Rang zwölf.
4x100 Meter Staffel Männer
Die Männer-Kurzstaffeln bildeten den Abschluss des ersten Tages der Deutschen Meisterschaften im Donaustadion. Dem TSV Bayer 04 Leverkusen gelang hier das Kunststück, die Siegesserie des TV Wattenscheid 01 zu durchbrechen. Nach acht Meistertiteln in Folge musste sich das Quartett aus Wattenscheid in 39,83 Sekunden mit Rang zwei zufrieden geben. Für die Leverkusener sicherte Schlussläufer Aleixo-Platini Menga den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Schon zehn Meter vor der Ziellinie reckte er den Arm in die Höhe, musste dann aber doch noch einmal Gas geben, damit Jan-Christopher Schulte nicht an ihm vorbei zog. Die Zeit des Sieger-Quartetts: 39,68 Sekunden. Rang drei belegte der SCC Berlin in 40,99 Sekunden.
100 Meter Frauen
Schon im Vorlauf hatten die Sprinterinnen richtig aufgedreht und Marion Wagner (USC Mainz; 11,24 sec) und Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,28 sec) erfüllten die doppelt geforderte Sprintnorm. Mit vier weiteren Sprinterinnen unter 11,40 Sekunden versprach das Finale Klasse-Zeiten, die dann auch prompt folgten. In 11,18 Sekunden stellte Verena Sailer eine neue Bestleistung auf, und setzte sich deutlich von der Konkurrenz ab, die von Marion Wagner (11,31 sec) und der Saarbrückerin Lisa Schorr (11,34 sec) angeführt wurde. „Nach dem Vorlauf hatte ich die Sicherheit, dass ich es kann und der Endlauf hat sich richtig gut angefühlt“, sagte Verena Sailer. „Enttäuscht bin ich kein bisschen“, sagte Marion Wagner strahlend. „Es war ja klar, dass Verena stark sein würde. 11,18 Sekunden haben mich dann aber doch überrascht. Glückwunsch!“
5.000 Meter Frauen
Kurz vor Ende des ersten Wettkampftages startete die „Mocki-Show“. Bis fünf Runden vor Ende blieb das Feld der Läuferinnen zusammen, angeführt von der Kölnerin Sabrina Mockenhaupt und Melanie Schulz aus Erfurt. Dann forcierte Sabrina Mockenhaupt das Tempo und setzte sich von Runde zu Runde immer deutlicher von ihren Konkurrentinnen ab. Nach 16:15,65 Minuten feierte die 28-Jährige ihren achten nationalen Titel über diese Strecke. Nur einmal in den vergangenen neun Jahren hatte eine andere ganz oben auf dem Podest gestanden. „Als es hinten so windig war, dachte ich mir ‚lass dir noch Zeit‘“, sagte die Siegerin. Spannend war es im Kampf um die weiteren Medaillen. Vier Läuferinnen gingen gemeinsam auf die letzte Runde, die Wattenscheiderin Birte Bultmann zog als Erste das Tempo an und sicherte sich in 16:27,82 Minuten den Silberrang. Bronze ging im Spurt in 16:28,23 Minuten an Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch aus Rostock.
100 Meter Hürden Frauen
In den letzten Wochen hatte Carolin Nytra vergeblich gegen die 13-Sekunden-Schallmauer angekämpft. In Ulm platzte dann aber der Knoten. In 12,78 Sekunden lief die Bremerin neue Bestzeit, WM-Norm und auch Meisterschaftsrekord. Dahinter kam die formstarke Stuttgarterin Stephanie Lichtl in einer neuen Bestzeit von 13,03 Sekunden auf einen sicheren zweiten Platz. Lokalmatadorin Stefanie Saumweber überraschte im Kampf um Platz drei (13,32 sec).
Hochsprung Frauen
Sieg Nummer 14 in Folge, deutscher Titel Nummer drei in Folge – so die Bilanz des Wochenendes von Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt). Als sie bei 1,90 Metern in den Wettbewerb einstieg, hatten sich die meisten ihrer Konkurrentinnen bereits verabschiedet. Ihre Sieghöhe konnte sich wieder einmal sehen lassen: 2,01 Meter. Anschließend ließ sie 2,04 Meter auflegen, doch trotz lautstarker Unterstützung des Publikums war hier Endstation. Hinter ihr lieferte die Berlinerin Meike Kröger einen tollen Wettkampf. Sie steigerte sich auf die neue persönliche Bestleistung von 1,93 Metern, was gleichbedeutend mit Platz zwei und der zweimal zu erfüllenden B-Norm war. Auch der geteilte dritte Platz ging in die Hauptstadt: Julia Wanner (LAC Berlin) und Weitsprung-Spezialistin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) überquerten beide im ersten Versuch 1,87 Meter.
Dreisprung Frauen
Ekaterina Menne (LC Paderborn) legte im zweiten Versuch einen Satz vor, an dem sich die Konkurrenz lange Zeit die Zähne ausbiss. Jubelnd nahm sie die 13,69 Meter auf der Anzeigentafel zur Kenntnis, und nachdem sie im vierten Versuch noch fünf Zentimeter drauflegte, hatte sie bis zum letzten Durchgang die Nase vorn. Dann begann die Zeit von Katja Demut (TuS Jena). „Jetzt oder nie“ lautete ihre Devise, und die setzte sie in die Tat um. Als vorletzte Springerin der Veranstaltung nahm sie Anlauf und flog nach Hop, Step und Jump auf 14,20 Meter - Erfüllung der A-Norm für die Weltmeisterschaften in Berlin. „Der letzte Versuch ist immer Adrenalin pur“, erklärte sie anschließend, nach einer Steigerung ihrer Bestleistung hatte sich der Sprung für sie aber gar nicht angefühlt: „Ich dachte, das waren jetzt 13,90 Meter oder so.“ Den dritten Platz belegte die frischgebackene deutsche U23-Rekordhalterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 13,74 m), die in Ulm an der zweiten Erfüllung der B-Norm von 14,00 Metern scheiterte.
Kugelstoßen Frauen
Pausen und Unterbrechungen störten die Kugelstoßerinnen in ihrem Wettkampfbetrieb. Am wenigsten Sand war dadurch bei der Wattenscheiderin Denise Hinrichs im Getriebe. Die Hallen-EM-Zweite gewann mit 19,06 Metern und freute sich über eine stabile Serie, den Titel und vor allem auch darüber, dass ihr lädierter Rücken gehalten hat. Der Favoritin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) fehlten am Ende sechs Zentimeter zur Siegerin. Christina Schwanitz (SV Neckarsulm) erfüllte mit 18,77 Metern zum zweiten Mal die geforderte WM-Norm. „Die Norm ist aber nicht wirklich hoch“, meinte die Hallen-WM-Sechste zu den geforderten 18,20 Metern.
Diskuswurf Frauen
Als der letzte Wurf im Netz landete, war es entschieden. Weltmeisterin Franka Dietzsch hat im Donaustadion ihren elften nationalen Titel seit 1997 verpasst. Die Neubrandenburgerin kam über 59,09 Meter nicht hinaus und musste sich damit der Hallenserin Nadine Müller, die ebenfalls schon die Nominierungsvoraussetzungen für die WM in Berlin (15. bis 23. August) erfüllt, geschlagen geben. „Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Mich ärgert aber vor allem, dass ich nicht das gezeigt habe, was ich im Training werfe.“ Nadine Müller verpasste die 60 Meter nur um zwei Zentimeter, was sie durchaus ein wenig wurmte: „Zwei Zentimeter, das ist bei diesen Weiten nichts.“
Hammerwurf Frauen
Mit dem ersten Wurf von Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) war alles entschieden. Die Weltmeisterin schleuderte das Wurfgerät auf 74,25 Meter und sicherte sich damit ungefährdet den fünften nationalen Titel in Folge. Fünf weitere Würfe über die 70-Meter-Marke folgten. Ganz zufrieden war sie trotzdem nicht: „Ich habe zwar sechs Meter weiter geworfen als im letzten Jahr, aber in der vierten Drehung muss ich noch mehr machen, mit der Technik stimmte es noch nicht so ganz.“ Auch Platz zwei und drei gingen nach Frankfurt: Kathrin Klaas sicherte sich mit 72,76 Metern die Vizemeisterschaft: „Ich hatte in der Mitte der Saison einen kleinen Durchhänger, was die Technik betraf, deswegen war es jetzt sehr wichtig, dass das so gut geklappt hat.“ Dritte wurde die wie ihre Vereinskameradinnen ebenfalls schon für die WM qualifizierte Andrea Bunjes (64,26 m).
4x100 Meter Frauen
Einen deutlichen Sieg feierten die Wattenscheider Sprinterinnen am Ende des ersten DM-Tages über 4x100 Meter. Karoline Köhler lief als Startläuferin bereits einen deutlichen Vorsprung heraus, den Katja Wakan, Maike Dix und Yasmin Kwadwo in 43,83 Sekunden ins Ziel trugen. In 44,61 Sekunden sprinteten die Leverkusenerinnen Anne-Kathrin Elbe, Cathleen Tschirch, Mareike Peters und Katrin Krause auf den Silberrang. Die zweite Medaille innerhalb kürzester Zeit gab es für 100-Meter-Siegerin Verena Sailer, die mit dem Mannheimer Quartett, das Dreispringerin Pia Dürr, Julia Sutschet und Isabell Thielmann vervollständigten, in 45,10 Sekunden Dritte wurde.
VORENTSCHEIDUNGEN: 100 Meter MännerVorläufe
Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) meldete sich nach seiner Verletzungspause eindrucksvoll zurück. Vom Publikum umjubelt legte der „Coverboy“ der Titelkämpfe mit 10,24 Sekunden die schnellste Zeit vor. Auch Marius Broening (LAV asics Tübingen) und Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) waren in 10,31 Sekunden schnell unterwegs. Der Jahresbeste Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek) gewann seinen Vorlauf souverän in 10,34 Sekunden. 400 Meter Männer Vorläufe
Der Jahresschnellste Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) kurzfristig nach einer Knieverletzung beim Aufwärmen abgemeldet, der Titelverteidiger Simon Kirch (SV schlau.com Saar 05; 46,91 sec) am Finaleinzug ebenso gescheitert wie der Wattenscheider Bastian Swillims (46,91 sec), die Vorläufe über 400 Meter brachten Überraschungen. Damit könnte der Weg nun frei sein für den Dresdner Martin Grothkopp (46,36 sec) oder den Magdeburger Routinier Ruwen Faller (46,44 sec).
800 Meter MännerVorläufe
Die Favoriten hielten sich über 800 Meter schadlos. Olympiasieger Nils Schumann (Erfurter LAC; 1:48,48 min) zog als Vorlauf-Schnellster ebenso in das Finale ein wie Titelverteidiger Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen), der in 1:48,78 Minuten den anderen Vorlauf gewann. Auch der Erfurter Sebastian Keiner (1:48,86 min) und René Bauschinger (LAC Quelle Fürth/München; 1:49,38 min) wahrten ihre Chance auf eine Medaille.
1.500 Meter Männer Vorläufe
Die beiden großen Favoriten ließen nichts anbrennen. Carsten Schlangen (LG Nord Berlin; 3:50,06 min) und Stefan Eberhardt (LC Erfurt; 3:48,58 min) lösten ihre Aufgabe als Vorlaufsieger souverän. Der Wattenscheider Christoph Lohse (3:48,71 min) deutete seine Medaillenansprüche an.
110 Meter Hürden Männer Vorläufe
Der Leipziger Alexander John untermauerte gleich im Vorlauf mit 13,44 Sekunden seine Ansprüche auf die WM-Teilnahme und den Titel. Den zweiten Vorlauf gewann der Offenburger Matthias Bühler (13,60 sec).
400 Meter Hürden Männer Vorläufe
Von angezogener Handbremse war in den Vorläufen nichts zu sehen. Erst lief Christian Duma (LG Eintracht Frankfurt) mit 49,95 Sekunden als erster Deutscher des Jahres schneller als 50 Sekunden, dann zeigte Thomas Goller (TV Wattenscheid 01), was noch in ihm steckt. Mit 49,39 Sekunden unterbot er zum ersten Mal die WM-B-Norm und war so schnell wie seit acht Jahren nicht mehr. Auch Stephan Stoll (VfL Sindelfingen; 50,62 sec) und Henning Hackelbusch (TV Wattenscheid 01; 50,90 sec) konnten sich über neue Saison-Bestleistungen freuen.
400 Meter Frauen Vorläufe
Die Leverkusenerin Sorina Nwachukwu setzte ihre Steigerungsläufe fort und schrammte in der neuen persönlichen Bestzeit von 51,53 Sekunden nur um drei Hundertstelsekunden an der WM-Norm vorbei. Die Potsdamerin Claudia Hoffmann nahm die 400 Meter als Vorbelastung, nachdem die 800-Meter-Vorläufe ausgefallen waren. Dabei kam sie zur zweitbesten Zeit in der Summe der drei Vorläufe (52,67 sec). Am Sonntag will sie aber die 800 Meter laufen.
1.500 Meter Frauen Vorläufe
Die Titelverteidigerin Denise Krebs (TV Wattenscheid 01; 4:24,86 min), gefolgt von der Jugendlichen Corinna Harrer (LG TelisFinanz Regensburg; 4:24,87 min), und überraschend auch die Hamburgerin Julia Lange (4:28,67 min) zogen als Vorlaufschnellste direkt in das Finale ein. Die Leverkusenerin Kerstin Marxen wurde für ihre Führungsarbeit nicht belohnt und verpasste das Finale.
400 Meter Hürden Frauen
Die Medaillengewinnerinnen aus dem vergangenen Jahr hatten in den drei Vorläufen jeweils die Nase vorn. Deutlich am schnellsten war Titelverteidigerin Jonna Tilgner (Bremer LT) in 56,58 Sekunden, aber auch die Saarbrückerin Tina Kron (57,18 sec) und Claudia Wehrsen aus Köln (58,07 sec) hatten keine Probleme, in das Finale einzuziehen.
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