Zwangspause für Zhanna Block
Der Herr des Hauses sprach ein Machtwort. "Mach mal Pause", sagte Mark Block, Trainer, Manager und auch Ehemann von Zhanna Block. Sie hörte auf seinen Rat. Gönnt sich jetzt Ruhe und Erholung, damit diese verflixte Hüftverletzung möglich schnell ausheilen möge.
Zhanna Block stoppt und macht Pause (Foto: Chai)
Es war beim Meeting im griechischen Trikala Mitte letzter Woche, als die amtierende Weltmeisterin über 100 Meter eine überraschende Niederlage schlucken musste. Christine Arron, die Nr. drei (10,73 sec in Budapest 1998) der ewigen Weltbestenliste, war ihr davon gerannt. Christine Arron, die 29-jährige Französin, siegte in 11,09 Sekunden. Block, die vierzehn Monate ältere Ukrainerin, war vier Hundertstel langsamer und klagte hinterher über Schmerzen in der lädierten Hüfte.Schon in Oslo, dem Golden League-Auftakt am Freitagabend, fehlte sie. Auch im Stade de France von St. Denis, zweiter Etappenort der lukrativen Golden League-Serie am kommenden Freitag, wird Zhanna Block nur durch Abwesenheit glänzen. Mark Block, ihr Gatte, den sie am 17. Januar 1999 geheiratet hat, redete Klartext: "Im Jahr der WM darf man nicht das geringste Risiko eingehen." Punkt. Aus.
Erfolgreiches Duo
Die beiden bilden eines der erfolgreichsten Duos in der aktuellen Leichtathletik-Szenerie. Nach der Scheidung von Igor Pintusewich, einem Hürdensprinter, verließ sie anno 1998 ihre Heimat. Kiew adé. Welcome in Johnson City, einem Städtchen m US-Bundesstaat Tennessee, wo Mark Block als Trainer wirkt.
Zhanna Block, 1991 bereits Junioren-Doppeleuropameisterin über 100 Meter und 200 Meter, profitierte ungemein von der Zusammenarbeit mit ihrem neuen Lebenspartner. In Edmonton bei der WM 2001 beendete sie die ellenlange Erfolgsserie von Marion Jones, die zuvor 54 Rennen in unmittelbarer Folge gewonnen hatte. Doch im 100-Meter-Finale triumphierte die vermeintliche Außenseiterin vor der hohen Favoritin. Zhanna Block, die damals noch Pintusewitsch-Block hieß, triumphierte in 10,82 Sekunden. Marion Jones musste sich um drei Hundertstel geschlagen geben.
Am Thron wird gerüttelt
Im August, wenn im Stade de France vor den Toren von Paris die 9. Weltmeisterschaften ausgetragen werden, ist Marion Jones nicht dabei. Sie sieht Mutterfreuden entgegen. Zhanna Block will starten. Unbedingt. Sie will ihren Titel verteidigen, doch wissen beide, sie und ihr Mann, dass die Konkurrentinnen respektlos an ihrem Thron rütteln werden.
Deshalb muss sie schon hundertprozentig fit sein. Zhanna Block legt erst mal eine kurze Schaffenspause ein, um zu relaxen. Blinder Eifer schadet nur! Lieber ein Rennen zu wenig als eins zu viel. Wichtig, betonte Mark Block, sei die WM. Alles andere sei eh nur zweitrangig. Dafür hatte sie schon die EM in München sausen lassen. Denn Zhanna Block, 1997 auch Weltmeisterin über 200 Meter, träumt vom dritten WM-Gold in ihrer Karriere.