Doping der "übelsten Sorte" in den USA entdeckt
Noch ist die Dimension nicht absehbar, doch es könnte ein riesiger Skandal werden. Mehrere Spitzen-Leichtathleten der USA wurden während der Saison positiv auf ein neues Designer-Steroidhormon namens Tetrahydrogestrinone (THG) getestet. Darüber informierte jetzt die nationale Anti-Doping-Agentur des Landes (USADA).
Die Tests konnten überhaupt erst vorgenommen werden, weil ein bekannter Leichtathletiktrainer des Landes zu Beginn dieses Sommers die USADA über den Einsatz eines bei Kontrollen unauffindbaren Steroidhormons in Kenntnis gesetzt hatte. Gleichzeitig sandte er eine Probe mit und lieferte zugleich Namen von vermeintlichen Nutzern dieser Substanz. Daraufhin ließ die USADA das Mittel untersuchen und einen Urin-Test entwickeln.In den vergangenen Tagen nun seien Informationen über mehrere positive A-Proben bei ihr eingegangen, teilte die USADA in der Nacht mit. Sie stammen von Wettkampfkontrollen, die bei den US-Leichtathletikmeisterschaften im Juni in Stanford (Kalifonien) genommen worden sind und von Trainingskontrollen, denen sich verschiedene Top-Athleten aus unterschiedlichen Sportarten im Laufe der Saison unterziehen mussten.
Namensnennung erst nach Öffnung der B-Proben
"Was wir gefunden haben, ist Doping der übelsten Sorte", sagte USADA-Direktor Terry Madden. Es sei vom Ausmaß her nicht vergleichbar mit Doping, ausgelöst durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel. Das Steroidhormon stammte von Victor Conte, dem Besitzer der Firma BALCO, fand die USADA heraus und informierte daraufhin das Justizministerium des Landes, da es sich beim Vertrieb des Hormons um eine illegale Aktivität des Unternehmens handelte. "Es ist eine Verschwörung von Chemikern, Trainern und diversen Athleten, die etwas Unauffindbares' genutzt haben, was von ihnen selbst entwickeltet worden ist, um die Konkurrenz, die amerikanische und die Welt-Öffentlichkeit zu hintergehen", schätzt Madden ein.
Mit einer Veröffentlichung der Namen der betroffenen Sportler sei allerdings nicht vor Dezember zu rechnen, hieß es von Seiten der USADA. Bis dahin seien die B-Proben untersucht worden.