Dopingforscher beobachten frühzeitig
Doping soll künftig schon frühzeitig das Wasser abgegraben werden. In diesem Sommer wurde am Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln eine Europäische Beobachtungsstelle eingerichtet, die Methoden und Medikamente mit Missbrauchspotenzial ausmachen soll.

Im Mittelpunkt steht dabei unter anderem die Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie. Außerdem wird Literatur nach leistungssteigernden Substanzen schon in Tierversuchen durchforstet, Patentanmeldungen und Börsenmitteilungen der pharmazeutischen Industrie gilt es auszuwerten.
Schwarzmarkt unter Beobachtung
Der Schwarzmarkt, etwa mit verdächtigen Angeboten im Internet, steht ebenfalls unter Beobachtung. Passend dazu strebt man auch eine Zusammenarbeit mit Polizei und Zoll an. Beschlagnahmte Substanzen sollen untersucht werden.
Erste Erfolge kann die Beobachtungsstelle schon vorweisen. „Wir haben bereits Erkenntnisse zum möglichen Missbrauch neuer veterinärmedizinischer Produkte“, sagte Prof. Dr. Mario Thevis zuletzt gegenüber der Kölnischen Rundschau.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen an ein Expertengremium - etwa an ein Komitee der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) - weitergegeben werden, das über die Aufnahme einer neuen Substanz in die Verbotsliste entscheidet.